„BlacKkKlansman“: Der heisseste Oscar-Favorit 2019 im Check

Die Oscars 2019 sind zwar noch in weiter Ferne, aber ein Film wird schon als heisser Favorit gehandelt: „BlacKkKlansman“ von Spike Lee. Der Streifen im Check.

Für die Antirassismus-Satire „BlackKklansman“ gab es bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes nach der Premiere minutenlang Standing Ovations. Zudem durfte sich Regisseur Spike Lee (61, „Malcolm X“) über den Grossen Preis der Jury freuen. Ob weitere grosse Auszeichnungen folgen, wird sich noch zeigen. Doch der Streifen sorgt in den USA bereits für jede Menge „Oscar Buzz“, zu Deutsch in etwa „Oscar Aufregung“ oder „Oscar Begeisterung“. „BlackKklansman“ könnte 2019 als einer der grossen Favoriten ins Rennen um die Goldjungen gehen. Hier die wichtigsten Fakten.

Worum geht’s?

„BlacKkKlansman“ spielt in den USA der frühen 1970er-Jahre, eine Zeit grosser gesellschaftlicher Umbrüche: Der junge Polizist Ron Stallworth (John David Washington) tritt als erster Afroamerikaner seinen Posten als Kriminalbeamter im Colorado Springs Police Department an. Entschlossen, sich einen Namen zu machen, startet der unerschrockene Cop eine aberwitzige und gefährliche Mission: den Ku-Klux-Klan zu infiltrieren und blosszustellen. Stallworth gibt vor, ein eingefleischter Extremist zu sein, und nimmt telefonisch Kontakt zur lokalen Gruppe der Rassistenvereinigung auf.

Es gelingt ihm tatsächlich, schnell in den inneren Kreis vorzudringen. Er imitiert die Sprache der hasserfüllten Rassisten so überzeugend, dass er sogar das Vertrauen des Klanführers David Duke (Topher Grace) gewinnt. Als die Undercover-Mission zunehmend komplexer wird, übernimmt Stallworths Kollege Flip Zimmerman (Adam Driver) Rons Rolle in den persönlichen Treffen. Dort erhält er Insiderwissen über einen tödlichen Plan. Gemeinsam machen sich Stallworth und Zimmerman daran, die Organisation zu Fall zu bringen.

Tritt John David in die Fussstapfen von Papa Denzel Washington?

Vor allem einer im Cast macht von sich reden: Hauptdarsteller John David Washington (34). Der 34-Jährige ist der Sohn von Oscar-Gewinner Denzel Washington (63, „Training Day“) und seiner Ehefrau, der Schauspielerin Pauletta Washington (67, „Wilma“). Nachdem John David bereits in jungen Jahren in Spike Lees Film „Malcolm X“ gemeinsam mit seinem Vater vor der Kamera stand, wandte er sich zunächst einer anderen Karriere zu: Er wurde Footballspieler. Seine Sportler-Karriere brachte ihn sogar einst nach Deutschland, wo er bei den Hamburg Sea Devils und Rhein Fire unter Vertrag stand. Doch der grosse Durchbruch blieb aus.

Seit 2015 ist John David Washington neben Dwayne „The Rock“ Johnson (46) in der HBO-Serie „Ballers“ zu sehen. Es folgten weitere Fernseh- und Filmproduktionen, doch erst mit „BlacKkKlansman“ rückte er in den Fokus der Öffentlichkeit. Tritt er in die Fussstapfen seines berühmten Vaters und erhält im (fast) selben Alter seine erste Oscar-Nominierung? Denzel Washington war zum ersten Mal im Jahr 1988 nominiert, als „Bester Nebendarsteller“ für den Film „Schrei nach Freiheit“. Damals war er 33 Jahre alt. Wenn es nach dem „Oscar Buzz“ geht, stehen die Chancen für seinen Sohn nicht schlecht.

Eines ist John David Washington jedoch wichtig: Er ist nicht nur der Sohn von Denzel Washington. In einem Interview im US-Fernsehen fiel er zuletzt einem Reporter ins Wort und erklärte, dass er auch der Sohn von Pauletta Washington sei. Seine Mutter habe vor der Hochzeit mehr Geld verdient als sein Vater, sie habe sogar beim ersten Date alles bezahlt. Von ihr habe er viel gelernt: „Mein Vater hat mir beigebracht, wie man jagt. Meine Mutter hat mir beigebracht, wie man liebt“.

Grosses Lob für den gesamten Cast

Aber nicht nur John David Washington sorgt mit seiner Performance in „BlacKkKlansman“ für Aufsehen. Das Lob umfasst den kompletten Cast. Darunter „Die wilden Siebziger“-Star Topher Grace (40), der in die Rolle des realen Ku-Klux-Klan-Anführers David Duke (heute 68) schlüpft. Der 40-Jährige sagte jüngst in der US-Talkshow von Seth Meyers (44), es sei „die schlimmste Recherche“ gewesen, die er in seiner Karriere bisher machen musste, um sich auf diese Rolle vorzubereiten. Trotz der Schwere des Materials hat es sich gelohnt. Seine Darbietung soll beeindruckend sein.

„Star Wars“-Star Adam Driver (34) ist ebenfalls mit von der Partie. Er übernimmt im Film bei den Treffen vom Ku-Klux-Klan den Part von John David Washingtons Figur, der als Afroamerikaner nicht daran teilnehmen kann. Auch er soll seine Sache äussert gut machen. Ab 23. August können sich Kinogänger hierzulande ein Bild von „BlacKkKlansman“ machen. Wer sich noch unsicher ist: Auf dem Kritikerportal „Rotten Tomatoes“ hat der Streifen 96 Prozent abgestaubt – ein eindrucksvolles Ergebnis – das geradezu nach einem möglichen Oscar-Favoriten schreit.

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