„Reggae Gschicht“ von „Eki con El Italiano“

Weg mit Quälgeistern und Dämonen: HipHop-Legende „E.K.R.“ widmet sich gemeinsam mit „El Italiano“ auf Albumlänge dem Reggae und Dancehall.

„E.K.R.“, das ist der Rapper, der die urbane Schweiz repräsentiert wie kein anderer. Einer, der in seinen Texten immer neue Gleichnisse und Punchlines findet, immer wieder andere Blickwinkel, andere Persönlichkeiten annimmt, um das Leben in unserem Land zu beschreiben. Er tut dies seit über 20 Jahren. Und meistens finden dabei die dunklen Seiten ihr musikalisches Abbild: Frustbewältigung, Dampf ablassen, negative Energien loswerden, Fantasien ausleben und gleichzeitig – getreu dem Competition-Gedanken der HipHop-Kultur – alle Kontrahenten zur Schnecke machen.

Auf seinem neuen Album zeigt Thomas Bollinger (44) ein anderes Gesicht: Erstmals widmet er sich auf Albumlänge der Reggae-Kultur. Gemeinsam mit dem Sänger „El Italiano“ flossen diesmal, inspiriert durch die karibischen Rhythmen von Produzent Aron Franchetti und der Gully Echo Band, praktisch ausschliesslich mit Hoffnung beseelte Botschaften aus dem Stift.

In fast zweijähriger Arbeit entstanden vielsprachige Reggae- und Dancehall Tunes, die einen mit ihrem Groove durch den Tag tragen, einem auf die Schulter klopfen und immer wieder kommunizieren: Alles halb so wild, mein Freund! – Oder in den Worten von „Eki con El Italiano“: „De next Tag wäscht das weg!“. Inspiriert von diesem basslastigen, vom Ballast befreienden Vibe haben auch Sommer und Sonne ihre Hymne verdient. „El Italianos“ Refrain von Summerziit wird einem noch lange im Ohr haften bleiben.

Mit von der Partie bei diesem Ausflug in ein Genre, das seit jeher eng mit der HipHop-Kultur und den musikalischen Biografien von „E.K.R.“ und dem Bachata- und Merengue Star „El Italiano“ verknüpft ist, sind unter anderem Phenomden, der hellste Stern am Mundart-Reggae-Himmel (in «Seeleflügel» entschwebt er gemeinsam mit dem Duo für einen Moment allen Problemen), Stereo Luchs, Riggaz, Cali P., an den Backingvocals Alina Amuri und Valery Lindemann. Für den Vorabtrack „Kenn das“ blies niemand Geringeres als Reggae-Legende Dean „Ivanhoe“ Fraser ins Saxophon. Gemastert wurde das Album von Delroy „Spiderman“ Thompson im Anchor Studio in Kingston, Jamaika.

Vorheriger ArtikelMusikkollegium Winterthur: Erstes Film & Musik Festival der Schweiz
Nächster Artikel„Stars of Sounds“ Murten 2014 – Opening Night