Jamie Lawson: «Ed Sheeran und ich sind immer einer Meinung»

Jamie Lawson wurde als erster Künstler von Ed Sheerans eigenem Label unter Vertrag genommen. Seit dem startet der Sänger richtig durch. Welchen Einfluss der sympathische Rotschopf auf seine Musik hat, verrät Lawson im Interview.

Die Geschichte des Singer-Songwriters Jamie Lawson (41) liest sich wie ein modernes Märchen der Musikindustrie. Bereits mit 17 Jahren zog der im englischen Plymouth geborene Musiker nach Irland, um mit seinen Songs durch die Pubs zu tingeln. Doch es dauerte ganze elf Jahre, bis er sein Debütalbum „Last Night Stars“ im Jahr 2003 veröffentlichte. Weitere sieben Jahre später folgte das nächste Album „The Pull Of The Moon“. Seine Single „Wasn’t Expecting That“ stiess sogar bis auf Platz 3 der irischen Charts vor. Doch zunächst konnte Lawson nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen.

Bis schliesslich Ed Sheeran (26, „Divide“) auf der Bildfläche erschien, der 2015 zum Weltstar aufgestiegen war. Er nahm Lawson, der damals knappe vierzig Lenze zählte, als ersten Künstler auf seinem neu gegründeten eigenen Label Gingerbread Man Records unter Vertrag. „Wasn“t Expecting That“ wurde erneut veröffentlicht und weltweit zum Hit. Wie es zu der Zusammenarbeit kam, welchen Einfluss Sheeran bis heute auf seine Musik hat und warum es ihn nicht stört, dass er immer in einem Atemzug mit Sheeran genannt wird, erklärt Lawson im Interview.

Sie haben Ihre Single ursprünglich 2011 veröffentlicht, im vergangenen Jahr ist der Song weltweit zu einem Hit geworden. Warum glauben Sie, hat es auf einmal auch global funktioniert?

Jamie Lawson: Ich denke, der Hauptgrund dafür ist sicherlich gewesen, dass der Song erneut auf einem Major-Label veröffentlicht wurde, das von Ed Sheeran betrieben wird. Ohne ihn hätte er wahrscheinlich nicht die gleiche Aufmerksamkeit bekommen.

Warum haben Sie gerade diesen Song für ein Re-Release ausgesucht?

Lawson: Weil Ed genau diesen Song haben wollte. So wie er war: akustisch und ohne Schlagzeug. Er hat immer gesagt, dass das Lied ein Hit wird.

Und so kam es dann auch. Sie waren der erste Künstler, den Sheeran auf seinem Label aufgenommen hat. Wie kam der Kontakt zustande?

Lawson: Ich wurde gefragt, ob ich mit ihm ein geheimes Konzert in Irland eröffnen will. Er kannte den Song damals wohl schon recht lange und hatte ihn bereits sehr oft gehört. Ich glaube, er dachte, es wäre ein grösserer internationaler Hit, als er tatsächlich war. Als ich ihm gesagt habe, dass es nicht so ist, hat er wohl die Idee bekommen, mich als ersten Künstler auf seinem neuen Label unter Vertrag zu nehmen. Und das hat er dann auch.

Sind Sie stolz darauf, dass sie der Erste waren?

Lawson: Ich denke schon in gewisser Weise. Er hätte ja jeden nehmen können. Es bedeutet mir wirklich eine Menge, dass er mich ausgesucht hat und sich dazu entschieden hat, meine Songs zu veröffentlichen.

Auf der anderen Seite wird Ihr Erfolg immer mit ihm in Verbindung gebracht und jeder, ich eingeschlossen, fragt Sie nach ihm. Ärgert Sie das manchmal?

Lawson: Mir ist auch aufgefallen, dass mich jeder nach ihm fragt. Aber ich kann daran nichts Negatives finden. Seine Popularität und die Grösse, die er als Künstler hat, kann nur Gutes für mich bewirken. Von daher ärgert es mich nicht wirklich.

Bald erscheint auch Ihr neues Album „Happy Accidents“. Wie gross war der Einfluss, den Sheeran auf das Album hatte?

Lawson: In etwa so gross, wie auch auf dem letzten. Also in dem Sinne, dass er mich das Album machen lässt, das ich machen möchte. Wir haben zusammen die Single „Can’t See Straight“ geschrieben, aber weniger mit dem Ziel ein Song für das Album zu produzieren, als vielmehr aus Spass und um zu sehen, was dabei entstehen könnte. Dass dabei der Song entstanden ist, ist ein Bonus.

Er ist eigentlich mehr sowas wie ein A&R für mich. Ich schicke ihm immer die ganzen Demos und er hilft mir dabei die Stücke auszuwählen, die ich dann aufnehme. Er benennt im Grunde nur seine Favoriten. Er sagt mir nie, was ich tun und lassen sollte, ob ich es will oder nicht. Aber wir sind ohnehin immer einer Meinung – er sucht immer die Songs aus, die mir auch am besten gefallen.

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