Hurts: Mit High Heels und Spass zu neuen Hits

Die Single „Beautiful Ones“ der britischen Pop-Band Hurts ist ein voller Erfolg. Für das Musikvideo verwandelte sich der Sänger Theo Hutchcraft sogar in eine Frau. Im Interview berichten die Musiker unter anderem über diese verrückte Erfahrung.

Vor kurzem erschien das neue Album „Desire“ von Hurts. Anders als die bisherigen Tonträger haben Theo Hutchcraft (31) und Adam Anderson (33) diesmal komplett alleine produziert. Umso mehr Herzblut steckt in jedem einzelnen Lied. Der erste Song „Beautiful Ones“ wurde bereits im April veröffentlicht. Die Reaktionen – überwältigend. Mit diesem Erfolg habe die britische Pop-Band zwar nicht gerechnet, aber „wir haben daran geglaubt und wir lieben den Song“, erzählte Hutchcraft im Interview.

Hutchcraft als Transvestit

In dem dramatischen Musikvideo zu dem Hit führte der Sänger nicht nur Regie, er bewies auch eindrucksvoll seine schauspielerischen Qualitäten. Als Transvestit in Frauenklamotten zeigte er in dem Clip im Rücklauf den brutalen Ausgang eines Partyabends. Für den 31-Jährigen war das Verkleiden eine „wirklich spassige Erfahrung“, aber ebenso „harte Arbeit“, weil er lernen musste, auf High Heels zu laufen: „Ich bin über eine Woche in meinem Haus nur noch auf hohen Schuhen gegangen. Anfangs war ich komplett unfähig und als ich es endlich konnte, wurde es total verrückt: Ich musste lernen darin wirklich schnell zu rennen.“

In dem „Beautiful Ones“-Video ist er kaum wieder zu erkennen. Statt zurückgegelter Haare hängen ihm lange Locken über die Schultern, das Gesicht ist stark geschminkt. Die Stilikone tauschte ihre klassisch elegante Kleidung gegen ein knappes Minikleid in Rot. Die Verwandlung bereitete Hutchcraft Vergnügen, aber er sähe es nicht als Gelegenheit, auf der Bühne Outfits zu wechseln: „Cool wäre es schon, aber ich denke, ich hätte zwischen den Liedern nicht genügend Zeit.“ Das aufwendige Make-up habe drei Stunden gedauert, verriet der Sänger.

Anderson mit Männerpräferenz

Er sei eine „überzeugende Frau“ gewesen, fand Anderson. Für den Pianist, Keyboarder und Gitarrist war es ein ungewohnter Anblick: „Ich kann ihn als Mann länger anschauen – in seiner Verkleidung war es für mich ziemlich komisch.“ Der rothaarige Bartträger agiert meist im Hintergrund. Auch in dem Musikvideo ist er nicht zu sehen. Der 33-Jährige überliess seinem Bandkollegen aber gerne die Hauptrolle. Als er selbst einmal hohe Schuhe anzog, endete das eher weniger erfolgreich: „Ich hab auch einmal High Heels probiert und das war ein Desaster. Als wäre ich auf Eis. Also ich könnte unglücklicherweise keine Frau sein.“

Die Entstehung des neuen Albums

Die Arbeiten an „Desire“ begannen fast direkt nach dem Ende der „Surrender“-Tour in einem winzigen Schlafzimmer in London. Das Album ist zwar positiver als seine Vorgänger, aber auch hier findet sich der ein oder andere traurige Song. Beim Produzieren herrsche trotzdem eine gute Stimmung, erklärte Anderson: „Wenn du Stücke machst, die düster und emotional sind, hat das auch eine Qualität. Es ist nicht so, als wäre das dann traurig. Du geniesst es auf eine andere Art und Weise.“

Das macht Hurts glücklich

Hurts sind eine der wenigen britischen Bands, denen es regelmässig gelingt, überall in Europa die grössten Arenen zu füllen und die Fangemeinde wächst beständig weiter. Dennoch sind die zwei Musiker am Boden geblieben. Wenn eines ihrer Lieder im Radio läuft, seien die Musiker immer noch aufgeregt. Hutchcraft schwärmt: „Es ist so magisch, uns im Radio zu hören. Es zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht.“

Die „Desire“-Tour

Für ihr viertes Album ist die bisher längste Tour geplant. Eine neue Situation für die partywütigen Frauenhelden, denn statt nach einem Konzert auszugehen, müssen sie gleich weiter reisen. Trotzdem wollen sie „wann immer es möglich ist Spass haben“ und „zumindest ein bisschen feiern“, so Hutchcraft. Zu kurz komme das Amüsement aber nicht, denn vor allem die Shows seien „eine einzige Party“ und die Zeit auf der Bühne „ist besser als auszugehen“.

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