Johannes Strate: Was der Revolverheld wirklich romantisch findet

Johannes Strate singt romantische Lieder, doch Romantik an sich definiert er für sich anders. Da passt es nur zu gut, dass beim neuen Album die Akustikgitarren im Koffer blieben.

Revolverheld sind zurück. Die Hamburger Jungs bringen an diesem Freitag mit „Zimmer mit Blick“ ihr fünftes Studioalbum raus. Im Interview spricht Sänger Johannes Strate über Romantik am Morgen, Rosenblüten am Boden und die längste Trennung von seinem Sohn.

Johannes, Sie hatten am 17. März Ihren 38. Geburtstag. Wie haben Sie gefeiert?

Johannes Strate: Ich hatte das grosse Glück, dass ich gerade für die Dreharbeiten von „Sing meinen Song“ einen Monat in Südafrika war. Meine Familie kam nach der Aufzeichnung nachgereist und wir sind noch zwei Wochen durchs Land gefahren. An meinem Geburtstag haben wir uns dann mit meiner Band samt Freundinnen und Frauen in Kapstadt getroffen und am Strand gefeiert.

Das neue Album „Zimmer mit Blick“ ist das erste Studioalbum seit fünf Jahren. Wie hat sich die Musik von Revolverheld in dieser Zeit verändert?

Strate: Da hat sich in der Zeit einiges getan. Wir haben zwischen den Studioalben zuletzt das „MTV Unplugged“ veröffentlicht und sind damit auf Tour gegangen. Drei Jahre lang hatten uns somit die Akustikgitarren fest im Griff, deshalb haben wir uns davon nun erstmal wieder befreit. Der neue Sound ist etwas mehr geprägt von Synthesizern und klingt etwas luftiger und elektronischer.

Mit eurer neuen Musik geht ihr ab Ende April auf Club-Tour. Die Konzerte sind bereits alle ausverkauft. Baut dieser Vertrauensvorschuss von den Fans nicht unglaublichen Druck auf?

Strate: Nein. Live mache ich mir überhaupt keinen Druck. Immer wenn wir live spielen, freuen wir uns so sehr, dass sich alle anderen auch freuen. Das ist das, was wir schon seit 15 oder 16 Jahren in dieser Konstellation machen. Wir haben früher in kleinen Clubs angefangen und deshalb freue ich mich jetzt sehr darauf, dorthin zurückzukehren.

Sie haben mit Ihrer Freundin Anna einen fünfjährigen Sohn. Fällt das nicht unglaublich schwer, so lange während der Tour von der Familie getrennt zu sein?

Strate: Ich empfinde das gar nicht so kompliziert, da wir nur im deutschsprachigen Raum unterwegs sind. Ich kann während der Tour immer wieder mal heimfliegen und in ein paar Städten kommt meine Familie mich besuchen. Viel schwieriger war das jetzt in Südafrika. Da war ich neun Tage lang ohne die beiden. Das war die längste Zeit in fünf Jahren, die ich meinen Sohn nicht gesehen habe.

Sie bringen Beruf und Familie also gut unter einen Hut?

Strate: Das geht gut einher mit Familie. Während des Songschreibens habe ich meinen Sohn um 9 Uhr in die Kita gefahren, habe dann ein paar Stunden im Studio gearbeitet und ihn anschliessend wieder abgeholt.

Sind Sie eigentlich ein romantischer Mensch?

Strate: Ich bin schon auch ein romantischer Typ. Aber meine Romantik besteht eher darin, dass meine Freundin ein Morgenmuffel ist, die morgens nie Bock hat aufzustehen, und ich ihr jeden Morgen ’nen verdammten Kaffee ans Bett bringe – das finde ich romantisch. Ich muss ihr nicht, wenn sie nach Hause kommt, Rosenblüten auf den Boden streuen und ihr mit der Gitarre etwas vorspielen.

Haben Sie für Ihre Freundin schon mal ganz konkret einen Song geschrieben?

Strate: Welche Frau würde sich nicht wünschen, dass ihr Freund für sie einen Song schreibt? Aber ich habe ihr auf meinem Solo-Album in der Tat einen Song geschrieben, der heisst „Guten Morgen Anna“.

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