Über sechs Staffeln von „The Crown“ hat sich Christian Schwochow als Regisseur der Netflix-Serie etabliert. Und so wurde dem gebürtigen Rügener auch die wohl heikelste Folge anvertraut.
Dem deutschen Regisseur Christian Schwochow (45) ist eine ebenso herausfordernde wie umstrittene Aufgabe zuteilgeworden. Von den vier bislang auf Netflix veröffentlichten Folgen der finalen „The Crown“-Staffel zeichnete er bei dreien als Regisseur verantwortlich – darunter bei jener, in der Prinzessin Diana (Elizabeth Debicki, 33) und Dodi Al-Fayed (Khalid Abdalla, 42) bei einem Autounfall ums Leben kommen.
Im Gespräch mit der „Bild am Sonntag“ sprach Schwochow nun darüber, wie es sich für ihn angefühlt hat, den verhängnisvollen Tag in Paris aus dem Jahr 1997 für die erfolgreiche Netflix-Serie zu inszenieren. Dies sei „aus verschiedenen Gründen schwierig [gewesen], weil es natürlich Ereignisse sind, die noch im kollektiven Gedächtnis sind“, so Schwochow.
Vergleichbar wie Diana und Dodi „damals, waren auch wir während des Drehs unter Dauerbeobachtung“, zieht Schwochow einen gewagten Vergleich. Immer wieder seien ihm und den anderen Mitarbeitenden am Set – auch von Paparazzi – vorgeworfen worden, „pietätlos“ zu sein. Für den Filmemacher eine mehr als „merkwürdige Doppelmoral, wenn man bedenkt, dass die Medien sicherlich eine Mitverantwortung daran hatten, dass Diana und Dodi gestorben sind.“
Originaltreue ohne Sensationsgier
Im Gegensatz zu diesen Vorwürfen sei man sehr wohlbedacht darauf gewesen, „Dianas Tod [zu] erzählen, ohne spektakulär und auf Sensation aus zu sein. Gleichzeitig wollten wir die Geschichte so zeigen, wie sie sich zugetragen hat. Die Jagd nach Bildern, die Gier nach Geschichten. Diese Geschichte angemessen zu erzählen, ist eine grosse Herausforderung.“
Die sechste und letzte Staffel von „The Crown“ kommt in zwei Teilen: Am 16. November veröffentlichte Netflix die ersten vier Folgen, ab 14. Dezember werden die abschliessenden Episoden fünf bis zehn folgen.