„Die Saat“: Friederike Becht spielt „eine idealistische Politikerin“

Schauspielerin Friederike Becht als Jule Kronberg in der spannenden Thriller-Miniserie

Quelle: ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/NRK/Dusan Martincek

In „Die Saat – Tödliche Macht“ spielt Friederike Becht EU-Wettbewerbshüterin Jule Kronberg. Was sie an der spannenden Thriller-Miniserie gereizt hat, erklärt sie im Interview.

„Im Schatten der vielen Krisen, die uns aktuell erschüttern, findet ein weltweiter Kampf statt, der die Menschheit fast mehr bedroht als alles andere. Der Kampf um unsere Nahrung…“ – so beginnt die in atmosphärischen Bildern gedrehte spannende Thriller-Miniserie „Die Saat – Tödliche Macht“. Die ersten vier Episoden werden am 9. Dezember ab 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt, die letzten beiden am 10. Dezember ab 21:45 Uhr. Schauplatz ist der „Global Seed Vault“ (weltweiter Saatgut-Tresor) auf der norwegischen Insel Spitzbergen, die sogenannte „Backup-Festplatte“ der globalen Ernährung.

In der Serie macht sich der Münchner Kripobeamte Max Grosz (Heino Ferch, 60) auf eigene Faust auf die Suche nach seinem verschwundenen Neffen Victor Vegener (Jonathan Berlin, 29). Dabei führt ihn die Spur von Norwegen nach Spitzbergen, wo Victor im Umfeld des Svalbard-Saatguttresors recherchiert hatte. Max eckt bei den einheimischen Kollegen an, findet schliesslich aber Unterstützung in der Polizistin Thea Koren (Ingrid Bolsø Berdal, 43). Die weitere Suche führt die beiden Polizisten nach Brüssel, wo sie dem Agrarkonzern BSG auf die Spur kommen. Dieser will seinen Konkurrenten übernehmen, muss aber das Veto der EU-Wettbewerbshüterin Jule Kronberg (Friederike Becht, 37) fürchten. Während der Ermittlungen werden Max und Thea von einer mysteriösen Killerin verfolgt, ohne es zu bemerken.

Was Schauspielerin Friederike Becht („Käthe Kruse“, „Parfum“) an der sehenswerten Serie gereizt hat, erklärt sie im Interview mit spot on news. Dabei hat sie auch erzählt, wie sie und ihr Künstler-Ehemann das gemeinsame Familien- und Berufsleben organisieren.

Sie spielen die EU-Wettbewerbshüterin Jule Kronberg in „Die Saat – Tödliche Macht“. Was hat Sie an der Thriller-Serie gereizt?

Friederike Becht: Da gab es einiges. Das Wichtigste für mich ist die Rolle und was sie zu bieten hat. Ich habe noch nie eine Politikerin gespielt – hier ist es sogar eine idealistische Politikerin, wie wir sie, glaube ich, alle gerne hätten. Aber auch das Thema an sich hat mich interessiert: Was passiert, wenn grosse Konzerne etwas entdecken, erforschen, was vielleicht für die Allgemeinheit gut ist, aber eben nicht für den Profit? Der Kapitalismus funktioniert ja nicht, wenn man Sachen fördert, die ihm schaden könnten. Was passiert, wenn beispielsweise eine solche ertragreiche Saat Allgemeingut wäre? Das ist ein relevantes Thema und es ist auch spannend, sich da hineinzuarbeiten.

Ihre Rolle ist idealistisch und gibt nicht auf. Teilen Sie diese Eigenschaften?

Becht: Das stimmt, sie soll ein Monopol von einem grossen Saatgutunternehmen verhindern. Das ist natürlich eine gewaltige Aufgabe. Ich weiss nicht, ob ich das aushalten könnte. Für mich als Schauspielerin ist es aber sehr interessant, Rollen zu spielen oder Figuren kennenzulernen, die vollkommen andere Wesenszüge haben oder in Berufen arbeiten, die ich nicht ergriffen habe. Es ist spannend, wenn das alles weiter weg von einem selbst ist. Die Haltung dieser Rolle hat mich tatsächlich sehr gereizt.

Und der Drehort, wie hat es Ihnen dort gefallen?

Becht: Wir haben in München, Spitzbergen und Prag gedreht. Meine Szenen spielen zwar in Brüssel, sind aber in der tschechischen Hauptstadt entstanden. Prag kannte ich vorher schon, ich habe diese schöne Stadt aber tatsächlich nochmal ganz anders kennengelernt.

Der Sechsteiler wird in der Vorweihnachtszeit ausgestrahlt. Wie darf man sich die bei Ihnen zuhause so vorstellen?

Becht: Das darf man sich mit allem Drum und Dran vorstellen, mit vielen Lichtern, einem Adventskranz. Wir basteln mit den Kindern und besuchen Oma und Opa. Die letzten Geschenke werden zusammengekratzt – viele davon wahrscheinlich wieder in letzter Minute. Generell geht es bei uns dann viel um Familie. Die Vorweihnachtszeit und die Feiertage selbst sind bei mir Familienzeit.

Ihr Mann, Autor und Comedian Sebastian Rabsahl („Sebastian 23“, 44), ist auch Künstler. Wie organisieren und koordinieren Sie Ihrer beider Familien- und Berufsleben?

Becht: Das geht schon, es ist ja auch nur der ganz normale Wahnsinn, den wahrscheinlich jeder andere ebenfalls hat, weil der Alltag einfach der Wahnsinn ist. Wenn ich arbeite und weiter weg bin, weiss ich das beim Film und beim Theater meistens ja auch schon eine Weile vorher und kann rechtzeitig mit dem Planen beginnen. Entspannen kann ich mich dann allerdings auch erst, wenn der Babysitter-Plan steht.

Und wie sieht so ein Babysitter-Plan aus?

Becht: Wir haben das Glück, dass die Grosseltern hier in der Nähe wohnen. Und wir haben zwei Babysitter, die meine Kinder schon ewig kennen und die eigentlich auch zur Familie gehören. Eine ist meine Freundin, die andere ist eine feste Babysitterin. Und so bekommen wir das schon hin. Wir, mein Mann und ich, müssen uns halt gut abstimmen. Das bedeutet viel Organisation, Kommunikation und Bereitschaft, aber dann klappt es schon.

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