„GoT“-Liebling Jon Schnee: Vom Bastard zum König des Nordens

Jon Schnee zählt zu den absoluten Fan-Lieblingen in der Erfolgsserie „Game of Thrones“. Er hat sich vom Bastard zum König des Nordens hochgearbeitet.

„You Know Nothing, Jon Snow“ – zu Deutsch: „Du weisst gar nichts, Jon Schnee“ – heisst wohl einer der bekanntesten Sätze aus der Hit-Serie „Game of Thrones“. Doch etwas scheint die Figur, die vom britischen Schauspieler Kit Harington (32) verkörpert wird, doch zu wissen: Wie man Millionen Fans weltweit für sich einnimmt. Denn der Bastard, der sich mittlerweile König des Nordens nennen darf, hat die Herzen der Zuschauer erobert. Sein vermeintlicher Tod am Ende der fünften Staffel sorgte für weltweites Entsetzen und Panik. Ein Blick zurück.

Die ersten Pluspunkte

Das erste Mal begegnen wir Jon auf Winterfell, in der ersten Folge der ersten Staffel. Er versucht gemeinsam mit seinem Halbbruder Robb (Richard Madden), die Fähigkeiten ihres kleinen Bruders Bran (Isaac Hempstead-Wright) beim Bogenschiessen zu verbessern. Als vermeintlicher Bastard von Ned Stark (Sean Bean), dem Lord von Winterfell, ist ihm vor allem die Verachtung seiner Stiefmutter Catelyn Stark (Michelle Fairley) sicher. Obwohl Jon im Süden geboren ist, trägt er als Nachnamen den der Bastarde in Norden, Schnee. Er identifiziert sich mit den Werten des Nordens und hat sie verinnerlicht.

Jon entscheidet sich dafür, sich der Nachtwache anzuschliessen, die im Norden Westeros vor den Gefahren jenseits der Mauer beschützt. Vor seiner Abreise schenkt er seiner Halbschwester Arya (Maisie Williams) ein kleines Schwert, Nadel, und gibt ihr den Rat, Feinde mit dem spitzen Ende zu durchbohren. Ihre innige Umarmung und sein „Ich werde dich vermissen“ haben den Weg dafür geebnet, dass ihre Reunion in Staffel acht sehnlichst erwartet wird. Kaum bei der Nachtwache muss Jon erkennen, dass dort von einer noblen Bruderschaft nicht die Rede sein kann. Stattdessen scheinen sich dort Abtrünnige und Verbrecher versammelt zu haben.

Bei der Nachtwache stösst der Bastard ebenfalls auf Ablehnung, doch kann er sich unter anderem mit Samwell Tarley (John Bradley) anfreunden, den er vor dem Zorn der Ausbilder und anderer Rekruten schützt. Es ist der Beginn einer Freundschaft, die auch in Staffel acht noch anhält. Auf der Schwarzen Festung erhält Jon bereits in der ersten Staffel das Schwert Langklaue. Lord-Kommandant Jeor Mormont (James Cosmo) überlässt es ihm, als Dank dafür, dass er sein Leben gerettet hat. Nach der Hinrichtung von Ned Stark will Jon aus der Nachtwache desertieren und seinen Tod rächen. Sam und Co. halten ihn jedoch auf und so nimmt er an der Expedition jenseits der Mauer teil.

Jenseits der Mauer mit Ygritte

Jenseits der Mauer stösst Jon Schnee auf jede Menge Neuland. So begegnet er etwa Wildling Ygritte (Rose Leslie), die er eigentlich gefangen nehmen will. Zwischen ihnen fliegen die Fetzen und die Funken. Doch sie dreht den Spiess um. Allerdings kann Jon Ygritte davon überzeugen, dass er überlaufen will. Jon wird in ein Wildlingslager gebracht und Manke Rayder (Ciarán Hinds), dem König-hinter-der-Mauer, vorgestellt. Dort trifft er zudem auf Tormund Riesentod (Kristofer Hivju), der in Staffel acht zu seinen Gefährten zählt. Jon wird schliesslich zum Mitglied des freien Volkes erklärt.

Er macht sich gemeinsam mit den Wildlingen auf den Weg zur Schwarzen Festung. Unterwegs verliert Jon in einer Höhle seine Unschuld an Ygritte, die sich mit der Aktion hauptsächlich davon überzeugen will, dass er voll und ganz den Wildlingen angehört. Jon bricht sein Keuschheitsgelübde und rettet sogar Ygrittes Leben. Ist ihre Liebe echt? Jon kann jedoch nicht komplett über seinen Schatten springen. Er flieht vor Ygritte und den Wildlingen, um die Nachtwache vor der Attacke zu warnen. Ygritte holt ihn jedoch ein und verletzt ihn mit mehreren Bogenschüssen schwer. Weinend blickt sie ihm hinterher, als er davonreitet.

Lord-Kommandant und ein Tod, der keiner war

Jon überlebt Ygrittes Pfeile. Seine Warnungen über den Wildling-Angriff werden jedoch mit Skepsis aufgenommen. Jon darf bei der Nachtwache bleiben und wird nicht wegen Eidbruchs zum Tode verurteilt. Er beginnt, die neuen Rekruten auszubilden und für den Kampf vorzubereiten. Als es so weit ist, kommt es zur Konfrontation mit Ygritte. Sie verliert ihr Leben. Nachdem die erste Attacke überstanden ist, wird Jon klar, dass weitere folgen werden. Als er Manke zur Strecke bringen will, erscheint Stannis Baratheon (Stephen Dillane) mit seiner Armee auf der Bildfläche. Sie metzeln die Wildlinge nieder und Jon sieht zum ersten Mal Melisandre (Carice van Houten).

Stannis möchte schliesslich die Überlebenden der Wildlinge in seine Armee eingliedern, um den Norden von Roose Bolton (Michael McElhatton) zu befreien. Doch Manke bevorzugt den Tod. Jon, ganz der Ehrenmann, der er ist, gewährt ihm einen schnellen Tod. Während Jon noch hadert, ob er mit nach Winterfell reiten soll, wird er zum Lord-Kommandant der Nachtwache gewählt. Er übernimmt das Zepter und verdeutlicht durch das Köpfen von Janos Slynt (Dominic Carter), dass er als Lord-Kommandant ernst genommen werden kann und muss. Der Junge in Jon ist zu einem Mann herangewachsen.

Gemeinsam mit Tormund und einigen anderen reist Jon nach Hartheim, um das Freie Volk zu überzeugen, sich ihnen anzuschliessen. Vor Ort fallen die Weissen Wanderer und die Armee der Toten ein. Mit seinem Schwert aus valyrischem Stahl kann er sogar einen der Weissen Wanderer töten. Nur mit Mühe entkommen Jon, Tormund und ein paar andere dem Gemetzel. Sam erlaubt er, mit Goldy nach Altsass zu gehen, um sich zum Maester ausbilden zu lassen. Davos Seewert (Liam Cunningham) will ihn unterdessen zur nächsten Schlacht überreden. Doch es kommt anders: Einige Brüder der Nachtwache stechen Jon, den „Verräter“ wie sie ihn nennen, nieder.

Zurück im Leben – und gegen Ramsay Bolton

Das Ende von Jon Schnee ist jedoch noch nicht besiegelt. Er wird wie durch ein Wunder Anfang der sechsten Staffel zurück ins Leben geholt – durch Melisandre alias die Rote Priesterin. Nach diesem Verrat knöpft sich Jon vier Mitglieder der Nachtwache vor und lässt sie hängen. Als er schliesslich seinen Dienst für immer beenden will, taucht seine Schwester Sansa Stark (Sophie Turner) auf. Es ist einer der berührendsten Momente der Staffel, wie sie sich in die Arme fallen. Sansa will um jeden Preis Winterfell von ihrem grausamen Noch-Ehemann Ramsay Bolton (Iwan Rheon) zurückerobern.

Die Suche nach Verbündeten läuft jedoch alles andere als gut, was in der legendären Schlacht der Bastarde gipfelt. Jon eilt das Haus Arryn zu Hilfe und er kann im Mann-gegen-Mann-Kampf Ramsay Bolton noch seine Fäuste spüren lassen. Nachdem er Melisandre aus dem Norden verbannt hat, versammeln sich die Häuser des Nordens, die Ritter aus dem grünen Tal und die Überlebenden des Freien Volks auf Winterfell. Jon wird von den Lords zum König des Nordens ausgerufen und erhält den Beinamen „Der Weisse Wolf“. Was für ein Aufstieg!

Der König des Nordens und die Drachenmutter?

Jon macht die drohende Gefahr durch den Nachtkönig, die Weissen Wanderer und die Armee der Toten Sorgen. Seine Streitkraft ist in der Unterzahl. Nach einer Nachricht von Tyrion Lennister (Peter Dinklage) und einem Brief von Sam, der ihn über das Drachenglas auf Drachenstein informiert, begibt sich Jon dorthin, um Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) zu treffen. Als er sich jedoch weigert, vor ihr das Knie zu beugen und sie als die rechtmässige Erbin des Eisernen Throns anzuerkennen, scheint Ärger vorprogrammiert. Beide wollen nicht nachgeben, doch es bahnen sich zarte Banden an, so dass Jon letztlich das Drachenglas abbauen darf.

Fast schon unbewusst nähern sie sich an. Jon überwindet sich sogar und streichelt einen von Daenerys Drachen. Jon bricht schliesslich mit einem kleinen Trupp zu einer Expedition jenseits der Mauer auf, der sich auch Jorah Mormont (Iain Glen) anschliesst. Als sie auf Wiedergänger treffen, die von einem Weissen Wanderer angeführt werden, schafft es Jon, ihn zu töten. Mit ihm sterben alle Wiedergänger – was zuvor niemand wusste. Jon und sein Trupp geraten in arge Bedrängnis. Als die Lage aussichtslos erscheint, taucht Daenerys mit ihren drei Drachen auf. Allerdings fällt dabei einer der Drachen und scheinbar auch Jon.

Einmal mehr schafft er es, zu überleben, was sein Band mit Daenerys stärkt: Er schwört ihr die Treue. Gemeinsam wollen sie Cersei Lennister (Lena Headey) von der Existenz des Nachtkönigs überzeugen. Sie scheint in eine Waffenruhe einzuwilligen, ist jedoch wenig begeistert darüber, als Jon ihr auf die Nase bindet, dass er Daenerys die Treue geschworen hat. Lügen kann er definitiv nicht – was ihn zu einer der ehrbarsten Figuren macht. Sie beschliessen, sich gemeinsam auf den Weg nach Winterfell zu machen. Während sich Jon und Daenerys näher kommen, kommt bei einer Unterhaltung zwischen Bran und Sam heraus, wer Jon wirklich ist.

Prinz Aegon Targaryen, der Sohn von Rhaegar Targaryen und Lyanna Stark, der rechtmässige Erbe auf den Eisernen Thron. Was wohl seine Tante Daenerys davon hält? Die Entwicklung von Jon Schnee, dem Bastard, über den Lord-Kommandant der Nachtwache und dem König des Nordens bis hin zum Prinzen des Hauses Targaryen ist beispiellos. Die Sympathie für ihn gründet sich auf seiner Empathie, gepaart mit seiner Willensstärke und Rechtmässigkeit. Niemand ist so integer wie Jon Schnee. Dennoch macht er Fehler, kann Versuchungen nicht widerstehen, aber trägt das Herz am rechten Fleck. Kein Wunder, dass sich die meisten für ihn ein Happy End wünschen.

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