Geht im „GoT“-Finale eine alte Prophezeiung in Erfüllung?

Game of Thrones“ geht am 19. Mai zu Ende. Wie wird das grosse Finale des Lieds von Eis und Feuer ausgehen? Wer sitzt auf dem Eisernen Thron? Oder erfüllt sich am Ende gar eine Prophezeiung aus Staffel zwei?

Das Ende ist da. Die aktuelle „Game of Thrones“-Episode „Die Glocken“ hat mit Drachenfeuer und Stahl die Endzeit für Daenerys (Emilia Clarke, 32), Jon Schnee (Kit Harrington, 32) und Co. eingeläutet. Was hält die Serien-Apokalypse für die Anti-Helden von Westeros noch bereit? Kleine Spoiler-Warnung vorneweg: Wer Folge fünf der finalen Staffel von „Game of Thrones“ noch nicht gesehen hat, der sollte hier aufhören, zu lesen.

Um es einmal festzuhalten: Gegen das, was „GoT“-Fans am Montag erlebt haben, stinkt die gross angekündigte Schlacht um Winterfell gewaltig ab. Weniger, weil sich der wie erwartet äusserst blutige Sturmangriff auf Königsmund nicht bei finsterer Nacht abgespielt hat. Sondern vielmehr, weil das, was da dank Tageslicht detailliert auf dem Bildschirm zu sehen war, an die Grenzen des Erträglichen ging.

Über den Grossteil der 80 Minuten Laufzeit der Folge durften Fans zunächst dabei zusehen, wie Daenerys erst die Neffen-Liebe verweigert wird, die Sturmkönigin auf Drache Drogon dann fröhliches Piraten-Barbecue feiert, die Goldene Kompanie einschmilzt und anschliessend, in dem Moment, in dem die Glocken der Stadt zur Kapitulation läuten, vollends dem Targaryen-Wahn anheimfällt.

Kurzerhand interpretiert sie das Glockengeläut als Startschuss für ein Blutbad, das selbst den Nachtkönig wie einen kleinen Jungen aussehen lässt, den jemand mit seinem Plastiksoldaten zum Spielen weggeschickt hat. Über eine gefühlte Ewigkeit hinweg brennt Daenarys die Hauptstadt der Sieben Königslande gnadenlos nieder, ohne einen Unterschied zwischen Verteidigern und Zivilisten zu machen.

Ihre Dothraki-Reiter und Unbefleckten-Infanterie tun es der nunmehr wahnsinnigen Königin gleich und ziehen mordend, brandschatzend und vergewaltigend durch die Ruinen. Alles vergeht in diesem feurigen Gemetzel. Aryas (Maisie Williams, 22) Rachegelüste, Seefeuer-Lager, die Clegane-Brüder, die Lennister-Geschwister. Es bleibt allein die Frage: Wie geht es jetzt zu Ende?

Eine neue Ordnung

Bleibt die Serie sich selbst und der Figur treu, dann dürfte die Drachenmutter im Finale wie angekündigt das Rad zerbrechen und den Eisernen Thron zerstören, um ein für alle Mal Schluss zu machen mit dem Ringen um die Herrschaft. Es wäre der Schlusspunkt ihrer Reise, die sie einst in Essos begann. Im Trailer zur finalen Episode ist eine Truppenparade von Daenerys Armee zu sehen. Vermutlich ist es der Moment, in dem die Sturmkönigin ihren Sieg und den Beginn ihrer neuen Ordnung verkündet.

Wer vermag die Königin auf dem Aschehaufen im Moment ihres Triumphs noch aufzuhalten? Der Trailer zeigt Arya, die der vermeintlichen Siegesfeier von Daenerys zusieht und ihr einen langen Blick zuwirft – sie könnte diejenige sein, die Daenerys tötet oder zumindest einen Versuch unternimmt. Arya hat definitiv die Fähigkeiten, um den Titel Königsmörderin zu erlangen.

Bittersüsses Ende

Das wäre dann aber nicht unbedingt das bittersüsse Ende, das „Game of Thrones“-Autor George R. R. Martin (70) Fans prophezeit hat. Wahrscheinlicher ist deshalb, dass es Jon Schnee ist, der Daenerys niederstreckt. Er liebt die Königin so sehr, dass er es nicht mit ansehen mag, wie seine Tante Westeros mit einem Schreckensregiment überzieht, und tötet sie deshalb.

Damit ginge zugleich eine Prophezeiung aus dem Haus der Unsterblichen in Erfüllung. Die zeigte im Finale von Staffel zwei, wie Daenerys durch einen zerstörten Thronsaal schreitet, während Asche vom Himmel fällt. Statt den Thron zu besteigen, geht die Drachenmutter durch ein Tor, hinaus in einen Schneesturm, wo sie ein Dothraki-Zelt betritt. Darin wartet Khal Drogo (Jason Momoa, 39) mit ihrem gemeinsamen Sohn. Ist das der Moment, in dem die Familie im Jenseits wieder vereint wird? Dieses Ende hätte den Titel „bittersüss“ wahrlich verdient.

Was passiert dann mit Jon Schnee?

Ob sich Jon Schnee allerdings dann seinerseits zum Herrscher über die Sieben Königslande aufschwingt, ist fraglich. Der wahre Erbe des Throns hat mehrfach kundgetan, dass er diesen gar nicht will. Er könnte ihn Tyrion (Peter Dinklage, 49) anbieten, vorausgesetzt das jener seinen Verrat an Daenarys in der letzten Folge überhaupt überlebt.

Immerhin: Folge drei der finalen Staffel deutete ein zartes Wiederaufflammen der Beziehung zwischen Sansa Stark (Sophie Turner, 23) und Tyrion an. Die könnte also einem Lennister-König zustimmen – wenn sie dafür selbst Königin des Nordens bleibt. Vielleicht hatte Sansa genau das im Sinn, als sie Tyrion in Jon Schnees Geheimnis einweihte, wohl wissend, dass jener diese Information nicht lange für sich behalten würde.

Welches weitere Schicksal den König, der keiner sein will, erwartet, bleibt abzuwarten. Im Trailer kommt er überhaupt nicht vor. Zuletzt sahen Fans der Serie ihn, wie er mit seinen verbleibenden Soldaten den Rückzug antritt. Eine weitere Schlacht, diesmal zwischen Starks und Targaryens, wird es aber wohl nicht geben. Dafür hat der Norden nicht mehr die Kapazitäten – und keinen Drachen.

Feuer schmilzt Eis

Dennoch: Sansa wird vor einer Tyrannin Daenerys nicht das Knie beugen. Stirbt jene also weder durch die Hand Aryas noch Jons, dann wird das Finale wohl darauf hinauslaufen, dass die Stark-Familie den feurigen Atem von Drogon kennenlernt: Feuer bringt Eis zum Schmelzen.

Nach allem Bangen um den beliebtesten Clan von Westeros wäre auch ein solches Ende bittersüss. Die einst von den Fans vergötterte Daenerys darf als wahnsinnig-tragische Königin ihrem Volk das Fürchten lehren, während von den Starks nicht genug übrigbleibt, um damit auch nur eine einzige Urne in der Krypta von Winterfell zu füllen.

Das Serienfinale von „Game of Thrones“ präsentiert Sky am 20. Mai parallel zur US-Ausstrahlung (ca. 3 Uhr in der Nacht von Sonntag auf Montag) auf Sky Atlantic HD sowie montags um 20:15 Uhr auf Sky Atlantic HD sowie auf Abruf.

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