„Die Höhle der Löwen“: Ein Erotikangebot lässt die Löwen völlig kalt

Die Investoren (v.l.) Tillman Schulz

Quelle: RTL/Bernd-Michael Maurer

Mit einem Libido-Tee möchte eine Gründerin dazu beitragen, die Themen Sex und Lust zu enttabuisieren. Das Erotikangebot lässt die Löwen allerdings völlig kalt.

In der vierten Folge der 14. Staffel der „Höhle der Löwen“ (auch bei RTL+) sorgt ein Last-Minute-Deal für Überraschung, eine Millionenforderung lässt Nils Glagau (47) fast vom Stuhl fallen. Ein Erotikangebot löst bei den Löwen gar keine Lust aus.

Der erste Gründer, Lukas Leipertz (33), Sonderpädagoge an einer Förderschule, hat „Frinsh“ entwickelt, einen gefrorenen Ingwer-Shot. „Immer war einer krank“, erzählt der Pädagoge aus der Schul-Praxis. Seine Grossmutter riet ihm deshalb, täglich einen Ingwertee zu trinken. „Aber Bio-Ingwer ist schwer zu bekommen, die Prozedur umständlich, so entstand Frinch.“

Die Ingwer-Shots in Würfelform müssen mit Wasser übergossen werden und können für eine Vielzahl von Getränken verwendet werden. Mit der Unterstützung von 75.000 Euro sollen die Ingwer-Eiswürfel deutschlandweit in die Tiefkühltruhen kommen. Im Gegenzug bietet der Gründer 20 Prozent der Anteile. 200 Packungen „Frinsh“ hat er bereits verkauft.

Die Löwen dürfen probieren. Investor Carsten Maschmeyer (64) hustet schon beim Löffeln. „Sehr scharf“, findet auch Kaufhauskönig Ralf Dümmel (56). „Schweissausbruch“, stöhnt Neu-Löwin Tijen Onaran (38). Sie will nicht investieren.

25 Euro kostet eine Packung, 25 Stück sind drin. „Ein bisschen teuer“, urteilt Unternehmer Nils Glagau. Carsten Maschmeyer auch. „Ich finde dich sympathisch, aber bei dem Preis und mit der Kühlkette ist das schwierig, da steige ich aus.“ Glagau spricht Klartext: „Du bist ein feiner Kerl, aber ich würde dir sagen, lass es, bleib Lehrer. Für mich ist das null Investition, daher bin ich raus.“

Auch Tillman Schulz (33) findet keine aufmunternden Worte: „25 Euro sind zu teuer, das überlebst du nicht. Die Kühltruhe ist der teuerste Platz, ich sehe keine Chance, deshalb bin ich raus.“ Ralf Dümmel winkt dann auch noch ab. „Tiefkühl kann ich mit unserer Firma nicht, da bin ich der Falsche, deswegen bin ich raus.“

Das war’s. Oder doch nicht? Denn plötzlich schnappt sich Tillman Schulz überraschend Ralf Dümmel und das Löwen-Duo macht ein Angebot. Sie bieten 75.000 Euro, wollen aber 40 Prozent. Der Gründer bespricht sich kurz mit seinem Bruder und schlägt dann zu. Völlig überraschender Last-Minute-Deal für „Frinsh“.

Höhle der Löwen: Kein leichtes Spiel für „Urban Challenger“

Auch beim nächsten Startup kam die Idee aus der eigenen Familie. „Urban Challenger“ ist ein Spiel, bei dem man eine Stadt erkunden kann und Aufgaben erfüllen muss. Das Spiel ist sowohl als Kartenspiel als auch als App erhältlich. Gründer und Entwickler der App sind die Geschwister Daniel (40) und Simon (35) Heitz. Die Idee kam ihnen auf einer Reise. „In Indien hatten wir die Idee, uns selbst eine Aufgabe zu stellen: Wir würden an einem Tag alle Verkehrsmittel nutzen, die diese verrückte Stadt Mumbai zu bieten hat“, erzählen die Geschwister.

Bisher ist das Stadterkundungsspiel in folgenden Städten verfügbar: Berlin, Freiburg, Hamburg und Mannheim. Um zu expandieren benötigen die Gründer 60.000 Euro und bieten 15 Prozent ihrer Firmenanteile an. Das „Urban Challenger“-Programm kostet 18 Euro pro Person. Bisher wurde das Programm rund 80 Mal verkauft, 8000 Euro wurden umgesetzt.

Unternehmerin Janna Ensthaler (39) hat ihre Zweifel. „Die Konkurrenz ist gross, viele bieten das schon an.“ Carsten Maschmeyer hat noch grössere Bedenken. „Ich halte euch nicht für Profis, das ist nichts für mich, ich bin raus.“ Ähnlich sieht es Dagmar Wöhrl (69). „Es ist eine schöne Idee, aber ich habe das Gefühl, ihr kennt eure Zahlen nicht, das wirkt alles aus der Luft gegriffen. Ich sehe keine Vision, ich bin raus.“ Nils Glagau bläst ins gleiche Horn. „Ich finde das gut, aber ich spüre nicht den Spirit der hungrigen Gründer, ich bin raus.“ Auch Tillman Schulz will nicht mitspielen.

Janna Ensthaler plötzlich schon. Trotz Zweifel will sie die beiden unterstützen. Die Unternehmerin bietet 60.000, verlangt aber 25 Prozent. Die Gründer willigen ein. Deal für „Urban Challenges“.

„Spüre nichts“: Beim „Ruby“-Libido-Tee kommt keine Lust auf

Gründerin von „Ruby“ ist Jasmin Kamann (33) aus Berlin. Mit ihren Libido-Kapseln und ihrem Libido-Tee will sie dazu beitragen, die Themen Sex und Lust zu enttabuisieren und Frauen auch medizinisch zu unterstützen. Denn im Vergleich zu Männern fehlt es Frauen an Unterstützung. „Mit „Ruby“ möchte ich Menschen zu mehr Sinnlichkeit im Leben inspirieren“, beschreibt die Gründerin, die mit einem früheren Startup bereits insolvent war, ihr Ziel.

Die „Ruby“-Produkte, die es für Frauen und Männer gibt, bestehen aus hochwertigen Rohstoffen wie einer indischen Spargelpflanze namens Shatavari, was so viel bedeutet wie „die, die hundert Männer besitzt“.

Um ihr Unternehmen bekannt zu machen, braucht die Gründerin 250.000 Euro, 15 Prozent der Firmenanteile bietet sie an. 120 Kapseln kosten 119,90 Euro, der Tee 24,90 Euro. 2022 lag der Umsatz bei 85.000 Euro.

Die Gründerin serviert den Löwen Libido-Tee. Trinken und Wirkung spüren, verspricht sie. Gespannt leeren die Löwen die Tassen und spüren – nichts. Tillman Schulz steigt aus. „Ich sehe nichts, finde die Preise zu hoch, spüre im Moment nichts, deshalb bin ich raus.“ Auch Nils Glagau spürt nichts und will ebenfalls nicht investieren. Ralf Dümmel ist ebenfalls nicht begeistert. „Ich habe grossen Respekt vor deiner Leistung, aber du hast nicht die grossen Umsätze, das wird ein langer Weg, daher bin ich raus.“ Carsten Maschmeyer stört sich an zu vielen Effizienzversprechen. „Wer zu viel will, kriegt nichts. Deswegen bin ich raus.“

Auch Erotikexpertin Löwin Tijen Onaran beisst nicht an. „Ich glaube an dich, aber deine Marke ist zu breit. Ich glaube, du brauchst noch eine Weile, ich bin raus“. Kein Deal für „Ruby“.

Nils Glagau: „Da fall ich gleich vom Stuhl“

Etwa die Hälfte der Deutschen leidet unter Rückenschmerzen. „Sturfer“ ist ein Bürostuhl mit Hüftdehnfunktion, der Rückenschmerzen vorbeugen soll. Der innovative Stuhl verwandelt sich in Sekundenschnelle in ein multifunktionales Trainingsgerät, das tägliche Hüftdehnübungen in den Alltag integriert. Erfunden haben den Stuhl Dr. Christian Behrendt, Dr. Silvia Behrendt und Matthias Kutscher.

Der „Sturfer“ ist in sechs Varianten erhältlich, der Preis kann bis zu 5.479 Euro betragen. Seit vier Wochen ist der „Sturfer“ auf dem Markt, bisher wurde ein Umsatz von 184.000 Euro erzielt.

Für den Ausbau von Vertrieb, Marketing und Produktion brauchen die Gründer 1,2 Millionen Euro und bieten zehn Prozent der Firmenanteile. „Da falle ich vom Stuhl“, entfährt es Nils Glagau gleich. Die Löwen dürfen probesitzen. Ralf Dümmel sitzt super, steigt aber aus. „Nicht mein Ding, ich bin raus.“ Janna Ensthaler findet die Bewertung viel zu hoch. „Definitiv nicht.“ Auch Tillman Schulz will nicht investieren. „Wahnsinnspitch, aber ich kann euch leider nicht helfen, ich bin auch raus.“

Bleiben noch zwei Löwen. Doch auch hier hagelt es Absagen. Dagmar Wöhrl findet den Stuhl sehr erklärungsbedürftig. „Ich sehe auch grosse Schwierigkeiten bei der Zielgruppe, der Preis ist mir zu hoch.“ Nils Glagau stimmt zu. „Das kann sich nicht jeder leisten. Deshalb bin ich raus. Kein Deal für „Sturfer“.

Alle kritisieren „Nuni“, aber ein Löwe beisst an

Jenny Reckmann ist Krankenschwester und wollte nach der Geburt ihrer ersten Tochter im Wochenbett endlich ohne unbequemen Still-BH schlafen. Doch es gab nichts. Also entwickelte sie gemeinsam mit ihrem Mann die innovativen, selbstklebenden Stilleinlagen „Nuni“.

Die Silikonpads müssen während des Stillens nicht entfernt werden. So funktionieren sie: Nunis“ Stilleinlage aus Silikon auf die Brust kleben, die Brustwarze sollte mittig in der Öffnung liegen. Stilleinlage mit leichtem Druck auf den feinen Mikro-Klettring drücken. Fertig. Die Stilleinlagen passen sich jeder Brust an und bieten höchsten Tragekomfort.

Um ihre selbstklebenden Stilleinlagen bekannt zu machen und noch mehr Müttern den Alltag zu erleichtern, brauchen die beiden Gründer 90.000 Euro und bieten 15 Prozent. Ein Set kostet 29,95 Euro. Seit drei Monaten ist das Produkt auf dem Markt, bisher haben die Gründer 2000 Euro Umsatz gemacht,

Nils Glagau macht den Praxistest. „Sitzt gut“, findet er. Auch die anderen Löwen sind von „Nuni“ überzeugt, nicht aber von der Verpackung. „Das ist erklärungsbedürftig, die Verpackung sagt nichts, deshalb bin ich raus.“ Ähnlich sieht es Ralf Dümmel. „Das ist für den Handel nicht zu gebrauchen, deshalb bin ich raus.“ Tillman Schulz vermisst die Skalierbarkeit. Bleibt Nils Glagau. „Das ist nichts, ich finde den Namen schwach, die Verpackung schwierig, aber ich nehme euch das Produkt ab. Ich würde versuchen, eine klarere Zielgruppe aufzubauen. Ich gebe euch 90.000 Euro für 25 Prozent.“ Die Gründer denken kurz nach. Und sagen zu. Deal für „Nuni“.

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