Vor rund einem Jahr hat Frank Plasberg bei „hart aber fair“ abgedankt. Von seinem Nachfolger Louis Klamroth zeigt sich der Moderator heute enttäuscht. Plasberg wählt harte, aber aus seiner Sicht vermutlich auch faire Worte.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten führte Frank Plasberg (66) im letzten Jahr ein letztes Mal durch seine Sendung „hart aber fair“. 22 Jahre lang habe Plasberg „sehr beeindruckend“ durch den Polit-Talk geführt, verabschiedete ihn sein Nachfolger Louis Klamroth (34) im November 2022. Ebenso beeindruckt zeigt sich der langjährige Moderator heute offenbar jedoch nicht von seinem jüngeren Kollegen.
Im Interview mit dem Medienmagazin „DWDL“ kommt Plasberg zunächst darauf zu sprechen, dass sein Abschied von „hart aber fair“ zur für ihn „rechten Zeit“ gekommen sei. Ihm sei es im vergangenen Jahr „richtig gut ergangen“ und es sei herrlich, dass das „Grundrauschen von Montag bis Montag“ weg sei. Er vermisse gleichzeitig jedoch auch „diese wunderbare Truppe, mit der ich so lange zusammengearbeitet habe und die jetzt leider auseinanderbricht“.
Hinter den Kulissen geht es hart zu
Plasberg spielt offensichtlich darauf an, dass er und Jürgen Schulte künftig nicht mehr den Polit-Talk mit ihrer Firma Ansager & Schnipselmann produzieren werden. Es sei „hart, dass wir den Produktionsauftrag nach 23 Jahren verlieren“, erklärt Schulte. Im Mai habe man von der Entscheidung des WDR erfahren. Klamroth habe die Zusammenarbeit mit ihrer Firma aufgekündigt, mit ihm oder Plasberg habe er nie darüber gesprochen: „Er ist zum WDR gegangen. Der WDR hat uns informiert.“ Künftig produziere eine damals neu gegründete Firma, deren Mitgesellschafter Klamroth sei, die Sendung.
„Ich habe mir geschworen, meinem Nachfolger nichts nachzurufen“, entgegnet Plasberg fair auf die Frage, ob er persönlich enttäuscht sei. „Das hat bisher auch sehr gut geklappt, obwohl mir das immer schwerer fällt“, führt der Moderator aus. Mit Klamroth habe es nach Plasbergs letzter Sendung kaum Kontakt gegeben. Sie hätten „vielleicht ein- oder zweimal gesprochen, bevor wir dann gemerkt haben: Er will den Bruch“.
Plasberg stört vor allem „die Art und Weise“
Dann wählt er aber doch etwas härtere Worte. „Für mich persönlich ist der Abgang wunderbar gelungen, für die Firma leider nicht“, stellt Plasberg fest. „Ich musste 66 Jahre alt werden, um einen vordergründig so freundlichen Menschen mit einer solchen Vorgehensweise kennenzulernen.“ Er könne Klamroth zwar verstehen, es sei jedoch für ihn „ein Unterschied, ob man etwas Neues aus dem Boden stampfen muss oder ob man ein perfektes Team, das dieses Format getragen hat und das sich auf eine gemeinsame Erneuerung und Weiterentwicklung eingestellt hat, […] auf diese Weise zurücklässt“.
Auf den Sender seien Schulte und Plasberg unterdessen nicht sauer. „Es ist klar, dass Verträge endlich sind. Das ist der Deal. […] Das ist völlig fair“, sagt der Moderator. Ärgerlich sei jedoch „die Art und Weise“, wie alles passiert sei.
Die nächste Ausgabe von „hart aber fair“ läuft am 11. Dezember ab 21:00 Uhr im Ersten. Es wird das letzte Mal sein, dass das Team von Ansager & Schnipselmann hinter dem Talk-Format steckt. Das Ganze wolle man nun laut Schulte „ordentlich zu Ende bringen. Das sind wir uns selbst, der ARD und nicht zuletzt den Zuschauern, die uns 23 Jahre lang eingeschaltet haben, schuldig.“