„Die Puppenspieler“: Historisch und doch brandaktuell!

Der historische Zweiteiler „Die Puppenspieler“ erzählt unter anderem, wie Jakob Fugger im Spätmittelalter sein Handelsnetz über Europa ausgebreitet hat. Doch es geht auch um brandaktuelle Themen.

Jakob Fugger (1459-1525), Spross einer Augsburger Handelsfamilie, war zwischen 1495 und 1525 der bedeutendste und reichste Kaufmann, Bergbauunternehmer und Bankier Europas. Im historischen Zweiteiler „Die Puppenspieler“ steht aber nicht nur er im Mittelpunkt.

Darum geht’s im Zweiteiler

Ende des 15. Jahrhunderts – eine Weltordnung im Umbruch. Nachdem der Inquisitor Heinrich Institoris (Philipp Moog) die Mutter des jungen Klosterschülers Richard (Peter Cemper) als Hexe auf den Scheiterhaufen geschickt hat, nimmt der Augsburger Kaufmann Jakob Fugger (Herbert Knaup) sich des Jungen an. Fugger verfolgt einen visionären Plan: Um seine Bergwerke in Ungarn gegen die Türken zu schützen, will er die Papstwahl beeinflussen. An seiner Seite lernt Richard (Samuel Schneider) die Kunst der Manipulation, bis er eines Tages womöglich bereit ist, sich der Inquisition und Institoris entgegenzustellen…

Die brandaktuellen Themen

Ein grosses Thema in „Die Puppenspieler“ ist auch die Fremdenfeindlichkeit. Warum uns das Thema nach wie vor beschäftigt, hat die Redaktion bei dem Berliner Schauspieler Ulrich Matthes (58, „Tatort: Im Schmerz geboren“) nachgefragt. Er ist im TV-Zweiteiler als mächtiger Kardinal Borgia zu sehen.

„Leider sind Fremdenfeindlichkeit oder die Verachtung und der Hass gegenüber Minderheiten etwas, das sich durch die Jahrhunderte zieht. Auch den Antisemitismus haben die Nazis wahrlich nicht erfunden. Entsetzlicherweise gibt es das bis heute. Offenbar ist der Hass gegen Minderheiten eine Art Menschheitsthema. Ich fürchte, solange es Menschen gibt, werden sie sich irgendwelche Sündenböcke suchen, um an diese ihre eigenen Probleme zu delegieren“, wagt Matthes einen Erklärungsversuch.

„Ein spannender Unterhaltungsfilm“

Aus diesem Zweiteiler kann man noch mehr Wissenswertes ziehen, doch Ulrich Matthes stellt vorab eines klar: „Erstmal ist es ein spannender Unterhaltungsfilm, in dem auch dem Auge unheimlich viel geboten wird. An zweiter Stelle kommt das mit der Fremdenfeindlichkeit.“

Ein weiteres Thema sei sicher, „wie Jakob Fugger [Knaup] damals schon als Global Player sein Handelsnetz über ganz Europa ausgebreitet hat“, erklärt der Schauspieler. „Ohne Internet und Frachtflieger lieferten Postkutschen ihre zum Teil irre wertvolle Fracht von A nach B. Von dieser Art früher Globalisierung profitierte ganz Europa“, findet Matthes.

Der Zweiteiler „Die Puppenspieler“ wird am heutigen Mittwoch (27.12.) und am 29. Dezember jeweils um 20:15 Uhr im Ersten ausstrahlt.

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