Anke Engelke: Warum sie für ihren neuen Film sogar Haare liess

Erfolgsregisseur Matti Geschonneck hat ein wahres Comedy-All-Star-Ensemble für seinen ernsthaften Beziehungsfilm „Südstadt“ gecastet. Wie es dazu kam, erzählt Anke Engelke im Interview.

Den kommenden Montag sollten sich unter anderem all jene im Kalender rot anstreichen, die ihr Single-Dasein bedauern. Der TV-Film „Südstadt“ (26.2., 20:15 Uhr, das Erste) von Regie-Star Matti Geschonneck (65, „Liebesjahre“) erzählt von drei befreundeten Paaren, die in drei Wohnungen unter einem Dach leben. Und jedes dieser Paare hat ein gewichtiges Beziehungsproblem – Probleme, die Singles nicht haben. Doch der Ensemblefilm hat noch mehr zu bieten.

Die Hauptrollen spielen Anke Engelke (52), Matthias Matschke (49), Bettina Lamprecht (40), Alexander Hörbe (*1968), Andrea Sawatzki (55) und Dominic Raacke (59). Die meisten von ihnen sind bekanntlich ausgewiesene Comedy-Spezialisten. Umso überraschender ist der klug beobachtete, geistreich erzählte und ernsthafte, aber unterhaltsame Film auch.

Matti Geschonneck und sein Comedy-Ensemble

Wie Anke Engelke zu dem Projekt kam? „Ich wollte immer schon mal mit Matti Geschonneck arbeiten“, erklärt sie im Interview. „Matthias Matschke, ein Freund und langjähriger Kollege aus ‚Ladykracher‘ und ‚Pastewka‘, wusste das und weil er schon oft mit ihm gedreht hat, hat er uns bei einer Berlinale bekannt gemacht. Das Ergebnis ist ‚Südstadt‘.“

„Nach und nach hat Matti die anderen Rollen besetzt: Bettina Lamprecht, Dietrich Hollinderbäumer… Alles Kollegen aus den beiden genannten Comedy-TV-Formaten“, so Engelke weiter. „Matti traute uns allen zu, die Menschen vergessen zu lassen, womit sie uns vielleicht assoziieren. Das war ein riesen Kompliment.“

Quirlige Komikerin wird zur kontrollierten Lehrerin

Ausgerechnet die quirlige Anke Engelke spielt die etwas spröde, kontrollierte und zurückhaltende Lehrerin Anne Lehmann. Doch: „Ich fand es interessant, mich mit ihr auseinanderzusetzen, mit ihren Nöten und dieser Strenge, die sie sich selbst abverlangt. Täglich laufen gehen, kein Alkohol, sie ist total getaktet… und dann belügt sie sich und alle anderen doch so sehr mit dieser Affäre.“

Für diese Rolle opferte Engelke sogar einen Teil ihrer Haare. Denn der Bob passte einfach besser zur Rolle. „Das war eine Idee der Maskenbildnerin, Dunja Pflugfelder. Mir war zwar erst nicht klar, dass die Haare ab müssen und ich habe auch gezögert.“ Dann habe sie es aber mit Matti Geschonneck besprochen. „Und er meinte: Eine Frau, die so streng mit sich selbst ist und so diszipliniert, vielleicht auch, um eine verlässliche Anlaufstelle für ihre Schüler zu sein, die hat keine langen, wilden, ungebändigten Haare.“ Das sah die Schauspielerin dann schliesslich auch so.

Die Sache mit der Kommunikation

In einem Punkt aber versteht Engelke ihre Rolle trotzdem nicht: „Sie hält ihre Gefühle komplett zurück und kommuniziert gar nicht. Dabei ist Kommunikation eigentlich das A und O in einer Partnerschaft. Und auch wenn man merkt, dass man sich weiterentwickelt, ist das doch noch lange kein Grund, die Tür zuzumachen. Da macht man die Türen und Fenster erst recht auf, finde ich. Aber natürlich muss das jeder machen, wie er will.“ Ein herrlich ernsthafter Beziehungstipp von einer Vollblutkomödiantin…

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