Sido: «Du brauchst kein Abi, um erfolgreich zu sein»

Der „X Factor“ kommt zurück – nach sechsjähriger Pause. Ab dem kommenden Montag, 27.8., läuft die erfolgreichste aller Castingshows bei Sky Deutschland mit einer Jury an, die sich sehen lassen kann.

Der „X Factor“ ist die Ur-Mutter aller Casting-Shows. In 52 Ländern dieser Erde läuft das Format. Hierzulande zuletzt 2012. Nach sechsjähriger Pause kommt das Format über Sky auch wieder auf die deutschen Bildschirme. Der Sender erhofft sich zudem viel Zuspruch vom jungen Publikum über mobile Endgeräte im Stream. UFA-CEO Nico Hofmann und Produzent der Show verspricht bestes Entertainment. Hofmann: „Ob es läuft, hängt von drei Faktoren ab: Die Qualität der Jury, die Auswahl der Kandidaten und die Emotionalität der Show – in allen drei Bereichen sind wir top besetzt, wir erfüllen die höchsten Erwartungen.“

Der Mix soll’s bringen: Rock, Pop, Rap – von jung bis alt sollen alle Zuschauergruppen angesprochen werden. Gesucht wird in drei Kategorien: Solo-Künstler unter und über 24 Jahren und die beste Band.

Sido bewertet die Kandidaten, seine Frau moderiert

Für Spannung sorgt die Jury: Modern-Talking-Legende Thomas Anders wird mit seinen 120 verkauften Alben den erfahrenen Grandseigneur geben. Rockröhre Jennifer Weist alias Jennifer Rostock ist die gute Seele und übernimmt den emotionalen Part. Der Pop-Aufsteiger und gebürtiger New Yorker Iggy Uriarte aka Lions Head wird die Vierer-Jury mit Spass und Quatsch und ein bisschen American Slang lebendig halten. Rapper Sido, der inzwischen weit mehr als nur Sprechgesang macht, sorgt für Authentizität in der Runde. Ein kleines Unikum für ihn: Er steht zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Frau und Mutter der gemeinsamen zwei Kinder vor der Kamera: Charlotte Würdig übernimmt die Moderation zusammen mit dem ungarischen Kollegen Ben Istenes.

Die Zusammenarbeit war reiner Zufall. Charlotte Würdig: „Mein Team bekam die Anfrage für die Moderation und Sidos Team bekam die Anfrage für die Jury – getrennt voneinander. Als wir es merkten, haben wir gedacht, dass wäre doch super, wenn wir das zusammen machen könnten.“ Sido: „Für mich war das eines der Argumente, warum ich bei der Show zugesagt habe, weil ich wusste, ich kann mit meiner Frau zusammenarbeiten.“ Hat es sich gelohnt? Charlotte: „Wir haben uns bislang ja nur auf die Kinderproduktion konzentriert und ich fand es jetzt schon gut zu sehen, wie wir beide arbeitstechnisch funktionieren. Und es klappt wirklich gut.“

Sido und Charlotte Würdig: Arbeitsteilung auch zuhause

Auch zu Hause setzen die zwei auf Arbeitsteilung. Für die Randzeiten gebe es ein Kindermädchen, Kochen sei eh nicht so ihr Ding, sagt Charlotte Würdig – und die Kinder fühlen sich auch beim Papa wohl: „Wir versuchen, unsere Projekte so abzusprechen, dass wir uns bei den Aufgaben zu Hause abwechseln können. Sido ist mit Leib und Seele und Herz Papa und gibt den Kindern das, was ich ihnen nicht geben kann. Das ist schön zu sehen. Wie die Kinder mit ihm rumtoben. Hoch und runter, rumtollen und das ganze Programm.“

Sido ergänzt: „Ich kann jedem Mann nur den Tipp geben, wenn du eine glückliche Beziehung haben willst, dann versuche, deine Eier abschraubbar zu machen. Und wenn du nach Hause kommst, dann schraub sie ab und häng‘ sie neben dem Schlüssel am Brett auf. Aber wenn du raus gehst, musst du sie unbedingt wieder anziehen, auf keinen Fall vergessen! Aber wenn du zu Hause bist, häng die dahin. Scheiss‘ drauf…“

„X Factor“-Konzept seit 2004 international erfolgreich

2004 ging der Brite Simon Cowell, inzwischen selbst ein Star, mit seinem Faktor X erstmals an den Start und zündete Karrieren wie die von Leona Lewis oder One Direction. Künstler, die hochprofessionelle Musik machen und zugleich das Star-Gen besitzen. Weltweit folgten zahlreiche andere Künstler, die sich auf hohem Niveau halten konnten.

Auch die Jury setzt auf Anspruch. Thomas Anders will keineswegs nur nett sein: „Es waren Kandidaten dabei, zu denen ich gesagt habe: ‚Aus meiner tiefsten Überzeugung gehörst du nicht auf die Bühne!'“ Denn als Star wird man geboren, findet Anders: „Um auf der Bühne zu überleben, kann ich keinen Kurs auf der Volkshochschule belegen, das muss in mir stecken.“ Rückblickend auf seine eigenen 50 Jahre Musikkarriere sagt er: „Ich bin als Sechsjähriger zum ersten Mal aufgetreten und ich wollte raus. Ich musste singen!“

Sido: „Wer mit 18 eine Karriere haben will, sollte mit 12 anfangen“

Sido, der mit 13 Jahren in Berlin zum ersten Mal als Rapper auf der Bühne stand, bestätigt den Kollegen: „Jeder, der bekannt sein will, muss auch ein Typ sein. Ich glaube nicht, dass Abitur wichtig ist. Du musst einfach wissen, was du willst. Das ist wichtig.“ Aber einfach sei sein Job auf keinen Fall. Sidos Rat an junge Talente: „Das ist sehr, sehr viel Arbeit. Du musst mindestens 5 bis 6 Jahre haben, in denen du die Sache lernen musst. Auch über Phasen hinaus, in denen du bestimmt kein Bock hast. Wenn du mit 18 eine Karriere haben willst, solltest du mit 12 anfangen.“

Es gab auch Tränen und Enttäuschungen bei der Show. Manche waren gute Sänger, hätten aber am Tag der Probe einen schlechten Tag gehabt. Am Ende wäre der weitergekommen, der immer gut performt hätte.

Die 15 Folgen „X Factor“ laufen ab 27. August, immer montags und freitags um 20.15 Uhr exklusiv auf Sky 1 und Sky Ticket. Das Finale startet am 19. Oktober live aus Köln.

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