Wolfgang Pauritsch: Versuchungen kann der TV-Händler nicht widerstehen

In der TV-Show „Bares für Rares“ sitzt er in der Mitte des Verhandlungstisches: Wolfgang Pauritsch. Auch privat dreht sich bei dem Auktionator alles um Trödel und Kunst. Was seine Frau zu seiner Leidenschaft sagt, hat er jetzt im Interview verraten.

„Meine Frau hat sich damit abgefunden, dass ich ein Jäger und Sammler bin“, sagt Wolfgang Pauritsch (46) im Gespräch mit der Redaktion. Der „Bares für Rares“-Händler punktet bei den TV-Zuschauern nicht nur mit fundiertem Wissen über Trödel und Kunst, sondern auch mit seiner sympathischen Art. In seinem ersten Buch „Der Auktionator“ (Erscheinungsdatum: 24. September) berichtet er nun offen über Privates sowie seinen Werdegang zum gefragten Kunsthändler. Dieser war nicht immer leicht.

Herr Pauritsch, Ihr Geschäft blieb in den vergangenen Jahren von Einbrüchen und Diebstählen nicht verschont. Woher nehmen Sie die Motivation, immer weiter zu machen?

Wolfgang Pauritsch: Ich bin schon immer ein Kämpfer gewesen. Mein Motto lautet: tue recht und scheue niemand. Wenn ich einmal auf die Nase gefallen bin, bin ich wieder aufgestanden. Und dann bin ich auch immer wieder Menschen begegnet, die mir weiter geholfen haben.

Sind Sie Fremden gegenüber nicht voreingenommen?

Pauritsch: Ich gehe auf alle Menschen, denen ich begegne, offen zu. Ganz gleich, ob es ein einfacher Mensch ist oder ein vermögender Industrieller. Und ich bin neugierig auf Menschen und auf Erfahrungen. Dabei hatte ich manchmal Pech und sehr oft Glück, aber immer war es spannend. Und ich habe gelernt: Wir kochen alle nur mit Wasser!

Neben der Unvoreingenommenheit, welche Eigenschaften muss ein Auktionator noch mitbringen?

Pauritsch: Er braucht Feingefühl, ein Gespür für sensible Menschen. Man darf einen Kunden auf keinen Fall in die Enge treiben. Man muss dem Kunden immer ein kleines Türchen offenlassen.

Ihr bester Tipp für alle Laien-Verkäufer?

Pauritsch: Sie sollen sich nicht verstellen, sondern so auftreten wie sie sind. Weil dann sind sie authentisch und glaubwürdig. Und freundlich sollen sie sein: Mit Freundlichkeit kommt meiner Meinung nach jeder am weitesten.

Nicht mit Dreistigkeit?

Pauritsch: Manchmal im ersten Schritt, ja. Aber niemals auf Dauer. Man sieht sich immer zweimal im Leben.

Wie gut können Sie privat mit Geld umgehen?

Pauritsch: Ich komme mit Geld sehr gut aus. Mir ist aber aufgefallen: Wenn ich genug Bargeld in der Tasche habe, dann kaufe ich auf den Märkten mehr ein als sonst.

Sind Sie dabei eher Schnäppchenjäger oder Sammler?

Pauritsch: Beides – je nachdem. Meistens denke ich kaufmännisch, dass ich auch einen Gewinn mit einem Stück machen möchte. Aber manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich etwas unbedingt haben will und bereit bin, dafür einen sehr hohen Preis zu bezahlen.

Was sagt Ihre Frau Rebecca dazu?

Pauritsch: Meine Frau hat sich damit abgefunden, dass ich ein Jäger und Sammler bin. Da lässt sie mich schalten und walten, wie ich will. Umgekehrt lasse ich aber auch ihr alle Freiheiten, wenn sie sich etwas wünscht.

Wie wirkt sich Ihre Teilnahme bei „Bares für Rares“ auf Ihr Geschäft in Oberstaufen aus?

Pauritsch: Durch die vielen Zuschauer, die uns in unserem Geschäft besuchen, haben meine Geschäftspartnerin und ich weniger Zeit für die Stammkunden, die seit vielen Jahren zu uns kommen. Aber meine Auftritte vor der Kamera werben natürlich auch für unser Geschäft und machen neue Kunden auf uns aufmerksam.

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