Stefan Raab: Wie war sein Bühnen-Comeback in Köln?

Stefan Raab hat sein Comeback in Köln über die Bühne gebracht. Einen Tag nach der Show „Stefan Raab live!“ gehen die Urteile von Presse und Fans weit auseinander.

Am Donnerstagabend war es soweit: Stefan Raab (51) feierte in Köln in der Lanxess-Arena sein heiss ersehntes Bühnen-Comeback. Drei Jahre nach seinem Rückzug aus der deutschen TV-Landschaft füllte er drei Stunden lang den Abend mit seinem Programm. Einen Tag später sind die Meinungen über seine Rückkehr in die Öffentlichkeit gespalten. Das (fast) einstimmige Urteil der Presse lautete: „Stefan Raab Live!“ war viel zu planlos und unstrukturiert.

So heisst es beispielsweise in dem Bericht von „stern.de“, in dem die Redakteurin ihre Eindrücke von der Bühnenshow schildert: „Wäre da nicht die aufwendige Lichtshow und der Einsatz von Pyrotechnik […], könnte man meinen, Raab wäre heute morgen aufgestanden und hätte sich gedacht: ‚Ich hab mal wieder Bock, Show zu machen.‘ Und so wirkt er während seines Stand-Up-Programmes zwischen den Gesangseinlagen streckenweise planlos.“

„Wirres Stand-Up-Programm“

Raab hätte zum „grossen Klassentreffen“ geladen, heisst es weiter – und damit stellte sich heraus, dass die vorab als „Fake News“ dementierten Medienberichte zur Show doch gar nicht so verkehrt waren. Auf der Bühne liessen sich demnach neben Elton, Carolin Kebekus, Max Mutzke, Stefanie Heinzmann, Luke Mockridge, Sido und die Toten Hosen blicken. Was der Show offenbar gut tut: „Sein wirres Stand-Up-Programm vom Anfang weicht schliesslich fast komplett der Musik. Das ist Raabs Leidenschaft, an den Instrumenten und im Duett mit seinen Gästen wirkt er motivierter als noch in den zähen Comedy-Versuchen zu Anfang der Live-Show.“

Ähnlich urteilt auch der anwesende Journalist von „Spiegel Online“: Was Raab für die 14’000 Zuschauer geplant gehabt habe, habe er auch nach drei Stunden nicht so genau sagen können. „Es ist so: Das Programm ‚Stefan Raab Live!‘ hat keine klare Struktur, keine überraschenden Aktionen, keine Wettkämpfe, keinen Ehrgeiz. Die Show will nirgendwo hin. Die prominenten Gäste bleiben blass, bis auf die wenigen Sätze nach ihren Liedern sogar stumm.“ Raab sei am besten gewesen, wenn er mit seiner ehemaligen Showband Heavytones gesungen oder ein Instrument gespielt habe.

„Wo Raab drauf steht, ist auch Raab drin“

Härtere Worte wählte der Kollege von „n-tv.de“: Als Raab, der „Kölner Lokalmatador“, wieder auf der Bühne stand, fühlte „sich das allenfalls wie ein – gnädig gesprochen – zweitklassiges Karnevalsprogramm an“. Ausserdem wurde in dem Bericht gerätselt, ob die Verwirrung über den Ablauf Teil des Programms hätte sein sollen. „Wenn ich langweile, können Sie gehen“, soll es Stefan Raab sogar entfahren sein, während er über Holzblasinstrumente philosophierte. „Und zeitweilig ist man nicht abgeneigt, der Empfehlung Folge zu leisten. Aber nur zeitweilig. An anderer Stelle macht Raab seine Defizite schliesslich wett.“

Dass Raabs Bühnenshow, von der es noch zwei weitere geben wird, keine Defizite aufwies, darüber war sich nur der „Kölner Express“ einig. Das Fazit des Mediums lautete: „Stefan Raab kann es noch! Raab, die kölsche Rampensau! Man hat den Eindruck: Er braucht sein Publikum.“ Und: „Diese Show hält, was sie verspricht. Wo Raab drauf steht, da ist auch Raab drin.“ Für nostalgische „TV total“-Fans war das Comeback offenbar genau das Richtige. Und immerhin besitzt Stefan Raab wegen der Show nun einen eigenen Instagram-Kanal, den er sich offenbar live vor Publikum anlegte…

In den Kommentaren zu dem ersten Foto zeigten sich zumindest die Besucher der Show begeistert: „Kurzweilige drei Stunden. Vielen Dank!“, steht dort zu lesen. Sowie: „Vielen Dank für den Hammer Abend! Ich hatte die Karten schon vor einem Jahr gekauft!!! Und ich bin froh und dankbar. Das Warten hat sich sowas von gelohnt!!!“

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