Der neue VW Polo: Ein grosser Kleinwagen

Für Volkswagen ist die Lage zwar ernst, aber Dank einer Modelloffensive keineswegs hoffnungslos. Noch schwebt der Diesel-Skandal wie ein Damoklesschwert über den Wolfsburgern, aber VW will noch in diesem Jahr zahlreiche neue Modelle auf den Markt bringen. Unter anderem auch einen neuen Polo.

Eines der positiven Signale der Nach-Skandal-Ära ist die Präsentation des neuen VW Polo. 1975 als Kleinwagen eingeführt und mittlerweile 14 Millionen Mal verkauft, ist der Polo – immer noch im Segment der Kleinwagen angesiedelt – mittlerweile grösser als der erste Golf. Und an technologischen Details ist er in einer Art Bonsai-Oberklasse angekommen, die klein im Format, aber gross in Sachen technologischer und formaler Substanz wahrgenommen werden kann.

Klare VW-Botschaft: Festhalten am Diesel

Interessant ist dabei, dass Volkswagen am Diesel auch im Kleinwagen festhält und als weltweit erster Hersteller in diesem Segment die Top-Abgasreinigung mit SCR-AdBlue-Technologie einbaut. Damit setzt sich Volkswagen an die Spitze der Bewegung jener, denen der Diesel nicht sauber genug sein kann. Zu den drei Benzin-Varianten kommen weitere drei Diesel und ein Erdgas-Motor. Die Leistungsbandbreite reicht von 65 bis zu 200 PS im GTI.

In Punkto Design setzt der neue Polo die mit dem neuen Golf eingeschlagene Linie fort, ohne mit ihm verwechselbar zu sein. Dynamisch und modern, elegant und in jedem Detail von hoher Design-Qualität muss den Designern ein hohes Lob gezollt werden. Einen Kleinwagen grossartig zu formen, ist allemal schwerer, als einer grossen Limousine Ästhetik zu verpassen. Zweifellos wird der neue Polo den Nerv der Zeit treffen und vor allem, aber nicht nur der jugendlichen Lebensfreude Möglichkeiten der automobilen Entfaltung bieten. VW-Markenchef Dr. Herbert Diess selbstbewusst: „Der Polo verbindet Charisma mit starker Technik. Keiner sonst bietet so viel Raum für seine Grösse. Damit ist und bleibt unser Polo der Kleinwagen Nummer 1“.

Display-Design wie in der Oberklasse

Auffällig ist auch das Cockpit mit digitalen Instrumenten in einem futuristischen Display-Design, das bislang nur in Fahrzeugen der Oberklasse anzutreffen war. Dass nun auch im Kleinwagen Polo eine Art „Virtuelles Cockpit“ mit der Kartendarstellung zwischen digitalem Drehzahlmesser und Geschwindigkeitsanzeige anzutreffen ist, ist der Beweis für die von VW propagierte „Demokratisierung“ technischer Entwicklungen, die nun von der Oberklasse sukzessive in die unteren Ränge der automobilen Nahrungskette durchsickern.

Der Einstiegspreis mit umfangreicher Basis-Ausstattung wie vier Türen, der Umfeldüberwachung Front Assist und zahlreichen weiteren Sicherheits-Extras startet bei 12’975 Euro. Erstmals gibt es in einem Kleinwagen auch die automatische Distanzkontrolle ACC, die bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h nutzbar ist. Wie sich der neue Kleinwagen aus Wolfsburg fährt, konnten wir auf der rein statischen Vorstellung in Berlin noch nicht ausprobieren. Sobald wir Gelegenheit dazu haben, werden wir dem neuen Kleinen ausführlich den Puls fühlen.

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