Susanne Preussler-Bitsch: «Die kleine Hexe war wie ein Mitglied der Familie Preussler»

Das Buch „Die kleine Hexe“ kommt erstmals als Realverfilmung ins Kino. Wie wichtig Otfried Preussler diese Figur war, erklärt seine Tochter, die an der Entstehung des Films beteiligt war.

„Die kleine Hexe“ ist am heutigen Donnerstag im Kino angekommen. Karoline Herfurth (33) spielt die Hauptrolle in der beliebten Geschichte um die erst 127 Jahre alte Hexe, die unbedingt in der Walpurgisnacht mit den anderen Hexen auf dem Blocksberg tanzen will. Sie bekommt es mit 7’892 Zaubersprüchen und der bösen Hexe Rumpumpel (Suzanne von Borsody, 60) zu tun. Gemeinsam mit ihrem sprechenden Raben Abraxas (Stimme: Axel Prahl, 57) stellt sie am Ende die gesamte Hexenwelt auf die Probe.

Die kleine Hexe „lag meinem Vater besonders am Herzen“

Ausgedacht hat sich diese Geschichte bekanntlich Otfried Preussler (1923-2013). Vor über 60 Jahren erschien „Die kleine Hexe“ als Kinderbuch. Seither wurde es in 47 Sprachen übersetzt und weltweit über fünf Millionen Mal verkauft. Dass es so lange gedauert hat bis zur ersten Realverfilmung des Stoffes, hat einen guten Grund: „Die kleine Hexe war wie ein Mitglied der Familie Preussler und lag meinem Vater besonders am Herzen. Er hatte sie für meine Schwestern und für mich erfunden, um uns die Angst vor bösen Hexen zu nehmen. Sie war auch eine der ersten Geschichten, die er aufschrieb. Zu gross war seine Sorge, dass ein Film nicht dem Geist des Buches und dem Charakter der kleinen Hexe gerecht werden könnte“, erklärt Susanne Preussler-Bitsch, eine Tochter des Schriftstellers und zugleich Verwalterin seines literarischen Erbes, zum Film.

Das Vertrauen haben sich die Produzenten Jakob Claussen und Uli Putz mit dem Filmen „Krabat“ (2008) und „Das kleine Gespenst“ (2013) erarbeitet. Susanne Preussler-Bitsch war zudem in die Entstehung der „Kleinen Hexe“ eingebunden: „Ich bin mit der kleinen Hexe aufgewachsen, deshalb konnte ich in der Drehbuchphase auch mit manch einem Einfall weiterhelfen und die Geschichte vorantreiben.“

Ein „absolutes Kindheitsidol“

Auch wie Preussler sich selbst an die Entstehung der „Kleinen Hexe“ erinnert, ist überliefert: „Eines Abends behaupteten unsere kleinen Töchter vor dem Zubettgehen, sie hätten schreckliche Angst. – Angst wovor? – „Vor den bösen Hexen!“ – Ich versuchte ihnen klarzumachen, dass man sich heutzutage vor bösen Hexen nicht mehr zu fürchten brauche, weil es keine mehr gebe. – „Und warum gibt es keine mehr?“ – Ja, warum eigentlich? Ich gestehe, dass ich mir bis dahin keinerlei Gedanken darüber gemacht hatte. Immerhin dauerte es nicht allzu lang, bis die Antwort gefunden war. Auf diese Weise sind die Geschichten von der kleinen Hexe entstanden. Später habe ich sie zur Probe meinen Schulkindern erzählt – und noch später habe ich sie dann aufgeschrieben: für unsere drei kleinen Töchter und für alle Kinder, die wissen möchten, warum es keine bösen Hexen mehr gibt.“

Für Karoline Herfurth, mit deren Stimme es auch das Hörspiel zum Film und das Hörbuch zur „Kleinen Hexe“ gibt, sei diese Figur ihr „absolutes Kindheitsidol“ gewesen, wie sie im Interview zum Film sagt: „Ich bin mit der Geschichte aufgewachsen. Sie wurde mir, wie den meisten Kindern, sehr oft vorgelesen. Das ist eines der schönsten und wichtigsten Bücher überhaupt. Es steckt voller wichtiger Werte, die man Kindern mit auf den Weg geben sollte.“

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