Désirée Nick: Das Geheimnis um ihren Traummann ist gelüftet

Wer ist ihr Traummann und nach was ist sie süchtig? Im Interview zu ihrem neuen Buch „Nein ist das neue Ja“ plaudert Désirée Nick aus dem Nähkästchen.

„Nein ist das neue Ja: Warum wir nicht alles abnicken müssen“ heisst das neue Buch von Désirée Nick (62). Warum die Künstlerin und Entertainerin zu Emmanuel Macron (40) nicht Nein sagen würde, verrät sie im Interview.

Sie sind selbst schon lange erfolgreiche Nein-Sagerin, wie Sie in Ihrem neuen Buch erklären. Warum teilen Sie Ihr Wissen nun mit den Lesern?

Désirée Nick: Sowohl politisch, als auch gesellschaftlich wird das Klima gerade immer kälter, die Intoleranz grösser. Dazu kommt Social Media – man wird von allen Seiten zugemüllt. Wer heute nicht selektieren kann, wird definitiv untergehen. Wir leben in einer Phase der Desensibilisierung. Der ganze Trash, Müll und unnütze Informationen überfluten uns einfach. Die Ja-Sagerei beginnt schon damit, dass wir ständig alles liken sollen. Wenn wir zu allem Ja sagen, können wir ganz einfach verwaltet und beherrscht werden. Das scheint mir auch die Ursache von Unzufriedenheit, Burnout, Stress oder ADHS zu sein. Am Ende münden die vielen Jas nämlich in ein grosses Nein zu uns selbst.

Neigen Frauen eher zum Ja-Sagen?

Nick: Definitiv. Nein sagen ist nichts für konfliktscheue Charaktere. Man muss es aber lernen, um sich abzugrenzen. Wer den Mut zum Nein nicht aufbringt, wird von anderen verwaltet und dominiert. Wir werden zu Ja-Junkies erzogen. Wer Ja zum Leben sagt, muss aber Nein sagen zu Chaos, Fremdbestimmung und falschen Entscheidungen. Das Wort Nein ist eine Waffe und eine rundum positive Sache. Auf die Magie dieses Wortes, mit dem wir unser Leben steuern können, sollten wir nicht verzichten. Am besten kann man das an Menschen trainieren, denen man nichts schuldet, zum Beispiel beim Schuhkauf oder an der Tankstelle. Am schwersten wird es bei den Kindern. Da sollten mit dem Nein viel Liebe und Belohnung einhergehen. Den Kindern darf man zudem die Macht des Nein nicht nehmen, das fördert eigenständiges Denken und Durchsetzungskraft.

Sie haben im Laufe Ihres Lebens im Rampenlicht Nein gesagt zu Schulden, Alkohol und chirurgischen Eingriffen, schreiben Sie. Allerdings sind Sie süchtig nach Schuhen und Büchern…

Nick: Diese Süchte sind sehr gesund. Sie machen nicht dick und man holt sich keine Hefepilz-Infektion. Manolo-Blahnik-Schuhe habe ich schon 20 Jahre vor „Sex and the City“ gesammelt. Ich könnte ein Schuhmuseum eröffnen. Als ich dann mal umgezogen bin und das ganze Ausmass in Kartons vor mir gesehen haben, ist mir klar geworden: Für diese Schuhe hätte ich mir eine Eigentumswohnung kaufen können. Das habe ich dann auch gemacht und in dem Moment, als ich anfing, in Immobilien zu investieren, habe ich auf Handtaschen und Schuhe verzichtet, weil da gute Qualität einfach ein Vermögen kostet. Und es gibt keinen Schuh, den man zwölf Jahre lang trägt, die haben ein Ablaufdatum. Also habe ich mir die Schuhsucht abtrainiert. Heute bin ich wahnsinnig glücklich in Flipflops, in denen hatte ich die schönsten Stunden meines Lebens.

Ihnen gefällt auch Emmanuel Macron, verraten Sie im Buch. Was macht ihn zu Ihrem Traummann?

Nick: Als allererstes natürlich der Typ Frau, auf den er steht. Sie ist 25 Jahre älter… Seit 30 Jahren werde ich immer wieder gefragt: Wer ist denn Ihr Typ? Um das klarzustellen, muss ich einen Namen nennen, den die Leute kennen. Macron ist ein Mensch, den ich unheimlich charismatisch und attraktiv finde. Ideal ist aber auch er nicht: Er ist ein bisschen zu kurz. Zehn Zentimeter mehr und ich würde einen Herzinfarkt kriegen. Aber meine Latte liegt schon so niedrig, wenn es um Männer geht, dass ich froh bin, wenn es den in einer XS-Version gibt. Er hat so ein sensibles, intelligentes und zugleich witziges Gesicht. Ich mag seine Aura, seinen Charme, seine Persönlichkeit. Ich liebe zudem Männer, die mit Geld umgehen können. Und auch dass er zu seiner Frau steht, ist grossartig. Ein Sieg der Liebe!

Mit Hass hatten Sie dagegen in den Sozialen Medien zu kämpfen. Sie haben sogar Strafanzeige gestellt. Was ist passiert?

Nick: Ich musste eine Frau anzeigen, weil sie mich auf einem Kreuzfahrtschiff, auf dem ich als Künstlerin engagiert war, im Bikini, unter der Dusche, beim Einölen, und in anderen Situationen mit dem Smartphone verfolgt hat. Das hat sie dann im Internet verbreitet und mich auf meinen eigenen Seiten gestalkt – und das alles mit Spott, Häme, Verachtung, Neid und Missgunst tituliert. Da kommen dann eine Millionen Schmeissfliegen und springen auf den fahrenden Zug auf. Wenn man das alles duldet, gibt man diesen Menschen Recht. Und einige Leute verstehen nun mal nur knallharte Sprache und da muss man die abholen. Diese Person hat nur durch die Strafanzeige ihre Machenschaften eingestellt. Ich habe laut und deutlich Nein gesagt – und es hat gewirkt, sie hat auf die Anzeige hin alles gelöscht.

„Umarmen Sie die Macht negativen Denkens“, raten Sie den Lesern. Das heisst, alle Ratgeber zum Thema positives Denken können wir getrost entsorgen?

Nick: Ja, denn diese Ratgeber stammen alle aus der Zeit vor Social Media. Heute wollen die Menschen Partner finden und Familien gründen, indem sie auf dem Smartphone nach links oder rechts wischen. Millionen stellen Bilder ihrer Geschlechtsteile ins Internet. Kinder mit einem Wertekodex grosszuziehen, der dem standhalten kann, ist eine völlig neue Herausforderung. Um unsere Werte, geistige Gesundheit und unsere Würde zu retten, brauchen wir neue Waffen – und das Wörtchen Nein. Ich bin keine Verfechterin der „guten, alten Zeit“, ich bin auch nicht gegen Social Media. Es ist vergleichbar mit einer Gabel oder dem Feuer, damit kann man auch töten. Wir müssen lernen, Social Media vernünftig in unser Leben zu integrieren, wenn wir daran nicht zugrunde gehen wollen.

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