Gibt es die reine Freundschaft zwischen Mann und Frau wirklich?

Gibt es die reine Freundschaft zwischen Mann und Frau wirklich?

Manche trennen klar zwischen Freundschaft und Liebe. Eine Liebesbeziehung mit dem besten Freund oder der besten Freundin wird es für sie niemals geben. Andere beenden sofort das Date mit der neuen Bekanntschaft, wenn ein andersgeschlechtlicher bester Freund auch nur erwähnt wird. Doch wie steht es wirklich um die Freundschaft zwischen Mann und Frau? Gibt es sie – oder ist der beste Freund der Liebsten, die beste Freundin des Partners doch nur eine schlummernde Gefahr?

Gibt es die Mann-Frau-Freundschaft?

Der Glaube daran ist da. In einer Studie von Parship.ch waren mehr als die Hälfte der befragten Singles davon überzeugt, dass Männer und Frauen nur Freunde sein können, ohne dass daraus jemals eine Liebesbeziehung entstehen muss. Ein andersgeschlechtlicher Freund stellt ihrer Meinung nach also keine Gefahr für einen festen Partner da. Doch ist dafür eigentlich eine Partnerschaft zu einem anderen Menschen nötig? Rund ein Drittel der befragten Singles war der Annahme, dass solche Freundschaften nur gutgehen, wenn sich beide in einer Beziehung befinden. Dagegen dachte ein Viertel der Singles immer noch, dass diese Freundschaft keinesfalls gut gehen kann.

FrageMännerFrauen
Haben bzw. hatten Sie schon einen "engen Freund" / eine "enge Freundin"
vom anderen Geschlecht?
70% JA72% JA
Können Sie mit ihm/ihr über die gleichen Dinge sprechen wie mit Ihrem besten
Freund/Ihrer besten Freundin vom gleichen Geschlecht?
60% JA50% JA
Hatten Sie schon einmal das Gefühl, dass zwischen Ihnen und Ihrem besten Freund/ihrer
besten Freundin vom anderen Geschlecht mehr als Freundschaft werden könnte?
48% JA28% JA
Glauben Sie grundsätzlich, dass Männer und Frauen nur "beste Freunde" sein können, ohne
dass irgendwann romantische Gefühle aufkommen?
52% JA61% JA
(Auszug aus der Parship Mitgliederumfrage „Beste Freunde“)

Die Anziehung in Mann-Frau-Freundschaften

Die Gründe für eine Freundschaft zu einer Frau oder einem Mann sind unterschiedlich. Am interessantesten dürfte aber die Frage sein: was ist mit der Anziehung? Fühlt sich ein Mann eigentlich zu seiner besten Freundin hingezogen? Etwa die Hälfte der Männer gab in der Parship-Studie zu, die beste Freundin durchaus irgendwie attraktiv zu finden. Dagegen sagte die Hälfte der Frauen, dass sie sich mit dem besten Kumpel ganz bestimmt nichts vorstellen könne. Die armen Männer! Hinzu kommt, dass für 12% der befragten Damen ohnehin keine Liebelei in Frage kam, da der beste Freund schwul war. Alles in allem: obwohl sich eher die Männer als die Frauen zu ihren andersgeschlechtlichen Freunden hingezogen fühlten, liessen pro Geschlecht weniger als 10% der Befragten zu, dass sich aus der Freundschaft eine Beziehung entwickelte.

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Warum aus Freundschaft keine Liebe wird

Interessanterweise freunden sich gerade Männer auch noch mit Frauen an, die ähnlich denken und ticken wie sie selbst. Eigentlich perfekte Voraussetzungen für eine Partnerschaft – oder? Immerhin sagten rund drei Viertel der befragten Männer, dass sie sich mit der besten Freundin eine Liebesbeziehung vorstellen könnten. Das ist nicht gerade wenig. Doch was wäre, wenn die Beziehung scheiterte? Parship-Psychologin Barbara Beckenbauer sah in dieser Überlegung den vernünftigen Grund, eben keine Beziehung mit dem platonischen Freund oder der Freundin zu riskieren. Denn ein Freund sei jemand, der bei jeder Turbulenz, jeder schwierigen Phase des Lebens da sei. Im Falle einer Trennung würde man nicht nur den Liebespartner verlieren, sondern auch den Freund. Es wäre ein doppelter Verlust und das sei es den meisten Befreundeten dann doch nicht wert.

Frauen: was läuft mit ihren Kumpels?

Was passiert denn nun wirklich, wenn die neu gewonnene Liebste sich mit ihrem besten Kumpel trifft? Allzu grosse Sorgen müssen sich Männer anscheinend nicht machen. Über das Sexleben oder das Aussehen unterhalten sich Frauen mit ihrem besten Freund weniger, vielmehr erzählt über die Hälfte der Frauen von persönlichen Gedanken und Problemen – wie sie es im Grunde auch bei den Freundinnen tut. Und doch sagte die Hälfte der befragten Frauen, dass sie mit ihren Freundinnen immer noch anders reden können als mit dem besten Kumpel, sie ziehen also immer noch eine Grenze. Ganz selten holen sich Frauen bei ihren platonischen Freunden Liebestipps (11% der Befragten).

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Männer: was läuft mit ihren Freundinnen?

Dass der neue Freund heimlich mit seiner besten Freundin in die Kiste springt oder seine intimsten Gedanken und Gefühle auspackt, brauchen auch Frauen nicht zu befürchten. In rund einem Drittel der Gespräche erzählt der Mann seiner Besten nur, was er in seiner Freizeit so treibt und was das Hobby macht. Eigentlich ein typisches Männergespräch. Rund 20% der Männer besprechen mit der Besten aber auch einmal Liebesthemen, um sich Tipps zu holen. Frauen verstehen Frauen nun einmal besser, das kann sogar ein Vorteil für die feste Freundin sein. Wirklich intime Themen wie die eigenen Finanzen oder Sexuelles wird aber auch von Männern der besten Freundin gegenüber nicht thematisiert. Und auch die Hälfte der Männerwelt gab an, mit den Kumpels doch noch einmal anders und offener reden zu können als mit der Besten.

Sind Mann-Frau-Freundschaften nun eine Gefahr?

Die wenigsten Singles mit platonischen Freundschaften würden diese aufs Spiel setzen, nur um einmal auszutesten, wie sich der oder die Beste in einer Liebesbeziehung macht. Es kann natürlich passieren. Und es könnte sogar gut gehen. Es gibt Männer und Frauen, die es mit der besten Freundin ausprobieren, auch Gefühle können sich ändern. Und es besteht genauso das Risiko, dass Männer und Frauen nach einem Beziehungsstreit zum Freund oder zur Freundin flüchten und dort im Eifer des Gefechts etwas passiert. Es ist laut der aktuellen Parship-Studie zumindest aber unter Singles eher unwahrscheinlich. Wer der neuen Eroberung den Freiraum lässt, weiterhin mit Männern oder Frauen befreundet zu sein, erspart sich unter Umständen also nur den Vorwurf, den anderen einzuengen. Und wer weiss: vielleicht sind die andersgeschlechtlichen Freunde und Freundinnen ja ganz nett?

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Wie mit Kumpels und Freundinnen umgehen?

Obwohl Sexualität und Liebe gar nicht bis selten besprochen werden, ist es doch wohl zu erwarten, dass die neue Eroberung in der Liebe dem besten Freund oder der besten Freundin bald vorgestellt wird. Es spricht auch absolut nichts dagegen, die Freunde eines neuen Partners kennen zu lernen. Erstens hat man dann ein Gesicht zum Namen und ist vielleicht schon dadurch beruhigt. Zweitens kann man mit eigenen Augen sehen, wie diese Freundschaft abläuft, denn dabei wird sich sicherlich herausstellen, dass sie gar nicht so intim ist wie befürchtet. Drittens findet man sich vielleicht sogar sympathisch und sichert sich am Rande dagegen ab, dass der beste Freund oder die beste Freundin eine Antipathie entwickelt und schlimmstenfalls den neuen Partner negativ beeinflusst. Wer den neuen Partner nicht davon abhält, trotz Beziehung seine anderen sozialen Kontakte zu pflegen, engt ihn dadurch auch nicht ein und verhindert, dass er irgendwann daraus ausbrechen will. Die Wahrscheinlichkeit, dass er zu der Gruppe gehört, die sich eine Liebesbeziehung mit dem oder der Besten vorstellen können, ist schliesslich auch verschwindend gering…

Links:

http://www.huffingtonpost.de/isabel-tesch/kann-es-eine-reine-freund_b_5061236.html

https://www.parship.ch/pics/downloads/de_CH/PARSHIP_Beste-Freunde_12.11.15.pdf

http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/freundschaft-zwischen-mann-und-frau-warum-sie-nicht-gut-klappt-a-964559.html

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