Die besten Tipps und Tricks zum Überleben auf einem Festival

Sommerzeit ist Festivalzeit! Doch Vorsicht, es lauern so einige Tücken. Damit einem gelungenen Besuch des Lieblingsfestivals nichts im Wege steht, sollten diese Tipps und Tricks beachtet werden.

Im Sommer gibt es unzählige Festivals jeder Grössenordnung in Europa. Doch es lauern so einige Tücken auf die Besucher – sowohl vor, als auch auf dem Festival selbst. Denn auch rechtlich sind gewisse Dinge vorgeschrieben. Besonders wichtig ist dabei die jeweilige Hausordnung des Festivals.

Wer prokrastiniert, verliert

Der Ticketverkauf wird oft hinausgeschoben – und plötzlich ist das Festival der Wahl ausverkauft. Was man dann nicht machen sollte: Das Ticket auf eBay kaufen. Besser, man sucht sich jemanden in der Facebook-Veranstaltung oder schreibt ein Gesuch in ein Festivalforum. Bei Facebook sollte immer darauf geachtet werden, wie alt das Profil des Verkäufers ist, denn Betrüger legen gerne Fake-Profile an. Auch wichtig: Man darf auf Bildern nie den Barcode sehen, denn damit lassen sich sehr einfach Fake-Tickets erstellen.

Das Line-up ist der Knaller, doch keiner kann oder will mit? Bevor man gar nicht geht, lohnt sich ein Blick in Facebook, Instagram oder ein entsprechendes Forum: Für das Hurricane- und Southside-Festival gibt es beispielsweise jedes Jahr Gruppen, wie das „Best of the Rest“-Camp, das sich aus lauter Einzelgängern zusammenstellt.

Der Weg zum Festival

Die Anreise mit dem eigenen Auto oder dem Zug ist oft teuer. Auch hier lohnt sich ein Blick in die sozialen Netzwerke: Bietet jemand vielleicht eine Mitfahrgelegenheit an? Oder kann man sogar selbst eine anbieten? Wer sich dennoch für die Bahn entscheidet, für den stehen normalerweise Shuttlebusse vom Bahnhof zum Festival-Gelände bereit. Dort angekommen, müssen am Einlass die Tickets gegen die Festival-Bändchen eingetauscht werden. Ein Nadelöhr, bei dem sich oft lange Schlangen bilden. Tipp: Einer aus der Gruppe passt auf das Gepäck auf, der Rest stürzt sich ins Getümmel.

Auf zum Zeltplatz

Beim Packen gilt: Nur mitnehmen, was wirklich benötigt wird. Ein Bollerwagen, eine Sackkarre und ein paar Spanngurte helfen dabei, den Transport auf den Zeltplatz zu erleichtern. Ganz wichtig ist ein gutes Zelt und auch ein Pavillon spendet meist dringend benötigten Schatten. Aber Achtung: Pavillons sind inzwischen auf vielen Festivals aus Platzgründen verboten oder nur eine bestimmte Anzahl an Personen darf sie auch aufstellen. Diese Info findet sich in der Hausordnung des Festivals, die für alle Besucher bindend ist.

Wichtig bei der Platzsuche: Das Lager besser nicht in der Nähe der Dixie-Klos oder dem Partyzelt aufschlagen. Erstere verbreiten oft einen sehr unangenehmen Geruch und bei zweiterem sorgt die ständige Beschallung nicht gerade für erholsame Nächte. Besser ist es, mindestens in der zweiten Reihe zu campen. Gerade direkt am Hauptweg bilden sich bei Regenwetter oft Schlammwüsten und Pfützen. Zum anderen: Niemals in einer Senke campen! Regnet es viel, steht das Zelt unter Wasser.

Das muss unbedingt mitgenommen werden

Essenziell sind Toilettenpapier, Taschentücher, frische Kleidung, mindestens ein warmer Pulli und eine Jacke, Ersatzkleidung für den Regenfall, ein Regenschutz, Gummistiefel, Taschenlampe, Gaffer Tape, ein faltbarer Wasserkanister, ein stabiler Campingstuhl, Spülmittel, Deo, Sonnenmilch, Kopfschmerztabletten, Kondome, Dosenöffner, Pflaster, Zahnbürste, Wund- und Handdesinfektionsmittel, Tampons und die Eintrittskarte. Auch wichtig: Schlafsack und Isomatte sowie ein kleines Kissen.

Kleine Snacks für zwischendurch, frisches Gemüse wie Gurken oder Karotten, Obst, Suppen, Landjäger und Brot sind nie verkehrt. Überflüssiges kann am letzten Tag meist an die örtliche Tafel gespendet werden. Morgens tun Essiggurken und koffeinhaltige Getränke gut. Koffein senkt den Druck im Gehirn und hilft so gegen Kopfschmerzen oder Migräne. Wasser in kleinen Flaschen ist ein Muss.

Glas ist auf allen Festivals verboten, einzige Ausnahme sind meist Deoroller und Medikamente. Getränke in Glasflaschen immer schon zuhause in ausgespülte Plastikflaschen umfüllen. Meistens verboten sind auch selbst gebastelte Anlagen, die mit einer Autobatterie betrieben werden. Wertgegenstände sollten prinzipiell – so weit es geht – zuhause gelassen werden.

Wenn niemand am Zelt ist

Wenn alle aus der Reisegruppe den Zeltplatz verlassen, sollten Campingstühle, Getränkepaletten und Kochutensilien immer im Zelt gelagert werden. Gerade diese Dinge werden auf Festivals am häufigsten geklaut. Ausserdem: Ist niemand am Zelt, aber überall liegen Müll und sonstige Hindernisse im Weg, könnte man – im Falle, dass sich eine dritte Person daran verletzt – dafür geradestehen müssen: Zwar geht ein Festivalbesucher mit dem Betreten des Geländes ein erhöhtes Risiko ein, doch letzten Endes geben die Umstände den Ausschlag für die Haftung.

Um das Zelt wiederzufinden, ist ein Lageplan des Festivals essenziell. Die gibt es meist am Eingang und den Infoständen. Ebenso sollte man sich die Umgebung gut einprägen. Profis hängen eine Flagge auf, die an ausrangierten Camping- oder Pavillonstangen befestigt wird.

Das Ende des Festivals und ein absolutes No-Go

Es empfiehlt sich, gleich nach dem Aufstehen zusammenzupacken. Am besten legt man alles in ein Zelt und bringt es im Laufe des Tages zum Auto. Dann kann man nach der letzten Band entspannt die Heimreise antreten und muss nicht noch im Dunkeln abbauen. Ebenso sollte man seinen Müll wegbringen, denn auf den meisten Festivals gibt es dann das Müllpfand zurück.

Abschliessend ist hiervon dringend abzuraten: Sich ohne Ticket und Bändchen auf den Campingplatz oder das Festivalgelände schleichen. Im besten Fall wird man hinausgeworfen, im schlimmsten kassiert man eine Anzeige. Und das kann unter Umständen richtig teuer werden. Daher gilt: Lieber auf Nummer sicher gehen und nur mit einem regulären Ticket das Festival besuchen. Dann steht einer tollen Zeit nichts mehr im Wege.

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