Ex-Spice-Girl Melanie C im Interview: Nur Alles oder nichts

Sechs Jahre sind vergangen, seitdem Ex-Spice-Girl Melanie C ihre Fans mit einem neuen Album beglückt hat. Am heutigen Freitag erscheint nun endlich ihr siebtes Album „Version of Me“. Im Interview verrät sie, warum es so lange gedauert hat und warum sie froh ist, dass die Spice Girls passé sind.

Mit ihrem neuen Album „Version of Me“ schlägt Ex-Spice-Girl Melanie C das siebte Kapitel ihrer Solo-Karriere auf. Darauf findet die 43-jährige Sägerin einen neuen, frischen und sehr eigenen Sound. Im Interview verrät sie, welche Künstler sie inspirieren, wie sie ihre Leben als Pop-Star und Mutter unter einen Hut bekommt und warum sie froh ist, dass die Spice Girls der Vergangenheit angehören.

Wodurch werden Sie inspiriert?

Ich denke, jeder Mensch wird von der Musik beeinflusst, die man sein ganzes Leben lang gehört hat. Für das neue Album habe ich mich von Künstlern aus den 1990ern inspirieren lassen: Massive Attack, Portishead oder Zero 7. Zugleich gibt es so viele junge, aufregende neue Künstler, die diese interessante Mischung aus Soul und Elektro machen. Wie Jack Garratt oder Rag’n’Bone Man.

Ihr letztes Album ist schon ein ganzes Weilchen her…

Eigentlich habe ich mit dem Songwriting für das Album bereits vor vier oder fünf Jahren begonnen. Aber dann hatte ich so viele andere Möglichkeiten. Theater spielen zum Beispiel. Ich habe einfach gelebt, anstatt mir selber den Druck zu machen, unbedingt ein neues Album herauszubringen. Ich habe viele Erfahrungen machen können und das hat mir wiederum dabei geholfen, noch bessere Songs zu schreiben.

Die Vorab-Single „Anymore“ handelt von einer gescheiterten Beziehung. Geht es dabei um einen bestimmten Menschen?

Ich würde nicht sagen, dass ich jemand Spezielles im Kopf hatte. Es geht eher allgemein darum, dass eine Beziehung endet, man aber immer noch sehr an seinem Ex hängt. Man geht zwar mit seinen Freunden aus und versucht, sich abzulenken, aber man kann einfach nicht aufhören, an diese Person zu denken. Musikalisch hat mich The Weeknd sehr zu diesem Track beeinflusst. Ich wollte einen Song schreiben, zu dem man einfach tanzen MUSS.

Sie sind erfolgreiche Künstlerin und Mutter einer 7-jährigen Tochter. Wie gut klappt das mit der Work-Life-Balance?

Es kann schon mal anstrengend werden. Aber das ist ja bei allen Menschen so. Gerade in meinem Beruf gibt es aber geschäftige Zeiten und weniger geschäftige Zeiten. Wir erarbeiten uns da einfach einen Zeitplan darum herum.

Kommt Ihre Tochter Scarlet auch mit auf Tour?

Sie ist genau in diesem Moment mit mir unterwegs. (lacht) Wenn sie nicht zur Schule muss, unternehmen wir viel. Gerade langweilt sie sich ein wenig, weil ihre Mutter so viel zu tun hat. Aber ich nehme sie mit auf die UK-Tour und darauf freut sie sich schon riesig.

Wann hat sie das erste Mal realisiert, dass ihre Mutter ein Pop-Star ist?

Ich arbeite ja schon ihr ganzes Leben lang. Also ist sie es gewohnt, Mama im TV zu sehen und natürlich kennt sie auch die Spice Girls. Mittlerweile ist es einfach normal für sie. Sie ist sehr stolz auf ihre Mutter, aber auch nicht übermässig beeindruckt.

Stichwort Spice Girls: 2009 gab es eine Welt-Tour der Spice Girls und diese gipfelte dann in gewisser Weise in dem umjubelten Auftritt bei den Olympischen Spielen 2012. Wie hat es sich angefühlt, wieder mit der alten Gang um die Welt zu reisen?

Es war einfach unglaublich! Wir haben alle zusammen das gefeiert, was wir in den 1990ern gemeinsam erreicht haben. Wenn eine Band auf dem Höhepunkt ihrer Karriere ist, dann kann man den Moment auch nicht in aller Gänze erfassen, weil man nur noch im Überlebensmodus ist. Von daher war es schön, sozusagen in der Zeit zurückzureisen und diese Erfahrungen neu zu machen und zu geniessen.

Vermissen Sie es manchmal, ein Spice Girl zu sein?

Nein. Ich bin sehr stolz auf das, was wir erreicht haben und ich bin mega dankbar, dass ich das erleben durfte. Was geschehen ist, ist geschehen, aber ich bin froh, dass es nun vorbei ist und ich bin glücklich mit meiner jetzigen Situation.

2016 haben sich Geri Halliwell, Mel B. und Emma Bunton wieder zusammengetan und neue Musik aufgenommen. Warum waren Sie nicht dabei?

Wir haben damals über verschiedene Möglichkeiten geredet, wie wir den 20. Geburtstag von „Wannabe“ feiern könnten. Victoria hat aber dann gleich für eventuelle Shows abgesagt. Für mich hat es sich dann einfach nicht richtig angefühlt, das Ganze zu viert durchzuziehen. Die Spice Girls wären einfach nicht komplett gewesen, wenn eine von uns fehlen würde. Entweder alles oder nichts.

Die Spice Gils und Sie waren immer ein Vorbild für junge Frauen. Gerade, wenn es darum ging, unabhängig und selbstbestimmt zu sein. Wie stolz sind Sie auf Ihr „Vermächtnis“?

Damals waren wir ja selbst jung und als wir über „Girl Power“ geredet haben, wussten wir selbst nicht so genau, was für einen grossen Einfluss das haben würde. Jetzt, zwanzig Jahre später, treffe ich immer noch eine Menge junger Frauen, die Fans der Spice Girls waren und auf die unsere Worte einen mehr als positiven Einfluss hatten. Und natürlich sind wir mächtig stolz darauf. Es war damals für uns eine grosse Verantwortung als Vorbild gesehen zu werden, da wir selbst erst erwachsen wurden und unsere Fehler gemacht haben. Jetzt bin ich älter und denke, dass es sehr wichtig ist, gute Vorbilder zu haben. Wenn die Menschen mich als Vorbild sehen, dann nehme ich das sozusagen mit an Bord. Ich versuche, ein guter Mensch zu sein und mich für gute Dinge einzusetzen.

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