Ndaba Mandela: So war das Leben mit Opa Nelson Mandela

Den Nachnamen Mandela zu tragen, bringt so einiges mit sich. „Es ist Last und Segen zugleich“, verrät Ndaba Mandela, der Enkelsohn des legendären Freiheitskämpfers Nelson Mandela, im Interview.

„Ich möchte sicherstellen, dass die Leute nie vergessen, wer Nelson Mandela war“, sagt Ndaba Mandela (37) im Interview. Ab seinem elften Lebensjahr lebte er unter dem Dach seines berühmten Grossvaters, dem legendären Widerstandskämpfer und ehemaligen Präsidenten der Republik Südafrika, Nelson Mandela (1918-2013). Was er von ihm lernen konnte, aber auch welche Schattenseiten das Leben unter seiner Aufsicht hatte, verrät der 37-Jährige in seinem neuen Buch „Mut zur Vergebung“, das am heutigen Montag erscheint.

Ndaba Mandela, wie haben Sie als Kind die Apartheid wahrgenommen?

Mandela: Als Kind habe ich Schwarz gegen Weiss gesehen. Ich sah weisse Menschen, die unser Volk brutal misshandelten und ich sah unfaire Diskriminierung. Also wollte ich schon früh Soldat werden, um gegen den Feind zurückschlagen zu können.

War Ihnen als Kind bewusst, wer Ihr Grossvater war?

Mandela: Um ehrlich zu sein, nein. Ich war erst acht Jahre alt, als wir ihn vor seiner Freilassung 1990 kennenlernten. Wir besuchten ihn damals im Gefängnis.

Als freier Mann nahm Nelson Mandela Sie später auf. Wie würden Sie seinen Erziehungsstil beschreiben?

Mandela: Er war streng, aber nicht im schlechten Sinne. Er war eben ein Soldat. Ich bin mir sicher, dass man jeden fragen kann, der von einem Soldaten oder einer militärischen Person aufgezogen wurde, wie das ist…

Er mischte sich auch in Ihr Liebesleben ein. Welche Vorgaben hat er Ihnen gemacht?

Mandela: Er sagte, verabrede dich immer mit jemandem mit ähnlichem Hintergrund und ähnlichen Werten.

Haben Sie sich für die Erziehung Ihrer eigenen Kinder etwas von ihm abgeschaut?

Mandela: Ja! Nämlich sie für ihre Indiskretionen zu bestrafen, damit sie aus ihren Fehlern lernen.

Konnte Nelson Mandela auch etwas von Ihnen lernen?

Mandela: Ja, das konnte er. Ich lehrte ihn, dass er sich vor Freunden in Acht nehmen solle, die scheinbar immer der gleichen Meinung waren wie er.

Wie ging Ihr Grossvater mit dem Älterwerden um?

Mandela: Er akzeptierte es sehr gut und begrüsste es sogar. Als er aus dem Gefängnis kam, wollte er nicht Präsident sein. Er sagte, dass er keine Verbindung mit dieser neuen Welt habe und dass junge Leute die Anführer sein sollten.

Bereuen Sie es, in seinen letzten Stunden nicht bei ihm gewesen zu sein?

Mandela: Natürlich. Er war er mein Vater, mein Mentor, mein Versorger, mein Alles.

Sehen Sie es als Ihre Pflicht an, das Erbe von Nelson Mandela fortzuführen?

Mandela: Gemeinsam mit meinen Brüdern, Cousins und dem Rest der Familie. Es ist aber nicht nur unsere Pflicht, einen Mehrwert zu schaffen, sondern auch dafür zu sorgen, dass Nelson Mandela in Erinnerung bleibt. Als einer der grössten Führer des 21. Jahrhunderts.

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