Palina Rojinski erlebt als Sunny in „Nightlife“ einen turbulenten Date-Abend im Berliner Nachtleben. Mit welcher Eigenschaft Männer bei ihr punkten können, hat sie im Interview verraten.
Der Berliner Barkeeper Milo (Elyas M’Barek, 37) scheint in Musikliebhaberin Sunny (Palina Rojinski, 34, „Traumfrauen“) seine Traumfrau gefunden zu haben. Doch bei ihrem ersten Date funkt ihnen Milos Kumpel Renzo (Frederick Lau, 30) dazwischen – der romantische Abend artet zu einer verrückten Jagd durch das Berliner Nachtleben aus. Simon Verhoevens neue Komödie „Nightlife“ startet an diesem Donnerstag (13. Februar) in den Kinos. Im Interview verrät Palina Rojinski, warum sie mit ihrem guten Freund Elyas M’Barek gerne ein Liebespaar spielt und mit welcher Eigenschaft Männer bei ihr punkten können.
Das Berliner Nachtleben und seine Eigenheiten spielen eine wichtige Rolle im Film. Wie würden Sie das Berliner Nachtleben einem Nicht-Berliner erklären?
Palina Rojinski: Im Vergleich zu Paris oder London ist Berlin total liberal. Wir haben keine Sperrstunde, alle sind locker. Das Einzige, was man in grossen Clubs wie Berghain oder Watergate streng nimmt, ist, dass keine Fotos gemacht werden dürfen – worüber ich mich ehrlich gesagt sehr freue, weil man sich entspannen kann und man nicht das Gefühl hat, heimlich gefilmt zu werden. Es läuft meistens sehr gute Musik mit einer guten Anlage. Und wir haben eine richtig schöne gemischte Crowd. Es ist sehr modisch inspirierend und es gibt viele Jungs, die total gut angezogen sind.
Sie haben in Ihrem Podcast „Podkinski“ verraten, dass Sie gerne sonntags frischgeduscht ins Berghain gehen. Was mögen Sie daran?
Rojinski: Ich mache es nicht oft, aber ich bin eben eine absolute Musikliebhaberin. Ich mag es, wenn gute Musik aufgelegt wird. Wir haben oft ein sehr gutes Line-up, da viele gute DJs der Elektronik- und Deep-House-Szene in Berlin leben. Ich mag auch Hip-Hop gerne, aber da sind die Partys oft schwieriger, weil alles ein bisschen aggressiver ist.
Ihre Rolle Sunny zieht gerne mit ihren Freundinnen um die Häuser. Wie sieht ein perfekter Mädelsabend für Sie aus?
Rojinski: Ich liebe solche Abende. Ich habe sehr viele langjährige Freundinnen, die ich schon kannte, bevor ich mit meiner Karriere angefangen habe. Meistens treffen wir uns bei mir und dann wird erst einmal gequatscht. Ich schminke auch alle gerne oder wir ziehen uns mehrmals um – und dann ist es schon passiert, dass wir gar nicht mehr los sind, weil wir gemerkt haben, dass es viel entspannter ist und wir auch hier tanzen können. Silvester habe ich zum Beispiel auch mit einem Dinner zu Hause gefeiert.
Haben Sie überhaupt noch Zeit für Ihre Freunde?
Rojinski: Mir sind Freundschaften total wichtig und ich nehme mir bewusst die Zeit dafür. Aber auch meine Kollegen Freddi, Elyas und Simon sind mein Freundeskreis. Zumal weil wir uns schon so lange kennen und es lieben, miteinander zu arbeiten. Der Sommer war einfach göttlich, wir hatten drei so gute Monate beim Dreh. Es war natürlich sehr viel: jeden Tag zwölf Stunden, ohne Pause und ganz viele Nachtdrehs. Aber das Arbeitsklima war wunderbar. Von unserem Kameramann Joe bis hin zu meinem tollen Maskenbildner Peter, der schon Hildegard Knef geschminkt hat.
Wenn man so gut befreundet ist – wie war es mit Elyas M’Barek ein Liebespaar zu spielen?
Rojinski: Ich glaube es ist einfacher, ein Paar zu spielen, wenn man sich kennt. Bei uns läuft das vollkommen easy. Wir haben ja schon einmal ein Liebespaar gespielt. Der Flow ist da, wir verstehen uns gut und vertrauen uns. Ich fühle mich wohl mit ihm und geborgen. Auch mit Freddi hat das bei „Traumfrauen“ gut geklappt. Dieses Mal war er allerdings dafür zuständig, unser Date zu sabotieren.
Bei einem Nachtdreh mussten Sie unter anderen mit Ihren Kollegen auf einem Boot untergehen. Sind Sie bei der Produktion an Ihre Grenzen gekommen?
Rojinski: Zwischendurch ja. Wir sahen irgendwann alle echt schlimm aus, richtig aufgequollen. Wenn man um 19.30 Uhr anfängt zu drehen, ist es für den Körper trotzdem Nacht. Bei Drehschluss um 5 Uhr morgens ist es hell und du kannst nicht schlafen. Das Tolle war, dass unsere Szenen so lustig waren, dass wir daraus viel Energie geschöpft haben. Das Schöne war auch, dass mich viele Berliner Freunde am Set besucht haben, wenn wir in ihren Bezirken gedreht haben. Die haben mich immer schon von Weitem gehört oder die Karawane unserer Filmtrucks erkannt.
Sie leisten sich im Film gleich mehrmals wilde Verfolgungsjagden durch Berlin. Haben Sie sich auf das ganze Laufen speziell vorbereitet?
Rojinski: An den Oberschenkeln hatte ich anfangs oft Muskelkater, weil wir viel aus dem Stand heraus losrennen mussten. Nach einer Weile haben wir uns dann davor immer gedehnt. Ich weiss ja aus meiner sportlichen Karriere, dass das wichtig ist.
Sunny wird im Film als „dümmlich romantisch“ bezeichnet, weil sie sich abseits von Tinder und Co. nach der echten Liebe sehnt. Können Sie mit ihr fühlen?
Rojinski: Ich bin absolut romantisch und liebe Kitsch. Ich bekomme gerne Blumen und weiss es zu schätzen, wenn man mir zum Beispiel die Tür aufhält. Es ist kein Muss, aber wenn es der Mann macht, dann bin ich hin und weg. So kriegt man mich in jedem Fall rum.
Nach „Traumfrauen“ haben Sie in „Nightlife“ eine weitere Hauptrolle ergattert. Gibt es eine Traumrolle, die Sie gerne spielen würden?
Rojinski: Die Schauspielerei macht mir wahnsinnig viel Spass. Ich würde in Zukunft gerne noch etwas für die Mädels und auch gerne wieder eine Komödie machen. Vielleicht sollte einfach mein Tagebuch verfilmt werden – Stoff gibt es genug her.