Bischof vor Royal Wedding: «Dachte, er will mich auf den Arm nehmen»

Die Hochzeitspredigt, die Michael B. Curry für Prinz Harry und Meghan hielt, gibt es jetzt in Buchform. Darin erzählt der Bischof auch, wie es war, als er von der Anfrage der Royals erfahren hat.

Michael Bruce Curry (65) war offenbar sehr überrascht, dass sich Prinz Harry (34) und Herzogin Meghan (37) eine Predigt von ihm auf ihrer Hochzeit gewünscht haben: Sein Beauftragter für externe Angelegenheiten habe ihn angerufen und ihm berichtet, dass das britische Königshaus angefragt habe, „ob ich für eine Traupredigt am 19. Mai zur Verfügung stünde. Ich dachte erst, er wolle mich auf den Arm nehmen. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein!“, schreibt der leitende Bischof der amerikanischen Episkopalkirche in seinem Nachwort zu „The Power of Love“ (Verlag bene!). In dem Buch, das am 1. März in deutscher Sprache erscheint, gibt es die inzwischen weltberühmte Predigt Currys nachzulesen.

Als Curry dann „allmählich begriff“, dass die Anfrage ernst gemeint war, habe er sich gesagt: „Jetzt atme erst mal tief durch. Du predigst doch ständig, das ist dein Beruf. Und an der Botschaft ändert das auch nichts. Also, los geht’s.“ Mit seinen leidenschaftlichen Worten, die er dann bei der Royal Wedding von Harry und Meghan am 19. Mai 2018 in der St.-George’s-Kapelle auf Schloss Windsor zum Besten gab, sollte er weltberühmt werden.

Nicht nur das Brautpaar und die prominente Hochzeitsgesellschaft, sondern auch Millionen vor den TV-Bildschirmen, hörten gebannt zu, als der Bischof seine Botschaft verkündete: „Die Liebe allein hat die Kraft, zu helfen und zu heilen, wenn nichts anderes mehr hilft. Sie allein hat die Kraft, uns zu erheben und zu befreien.“

„Ich kenne meine Gaben ebenso wie meine Grenzen“

Harry und Meghan hatten sich den Text aus dem achten Kapitel des Hoheliedes ausgesucht. Dieser „verbindet die Liebe von zwei Menschen mit dem Gott, der die Liebe ist, die Quelle aller wahren Liebe“, erklärt Curry: „Das Wunder dieses besonderen Tages bestand darin, dass wir alle diese Liebe empfinden konnten, von der der Text spricht.“ Ein Teil von ihm wünsche sich, so Curry in dem Buch, „ich könnte mir trotzdem etwas von der Wirkung dieser Predigt zugutehalten. Aber das kann ich nicht. Gut, dass ich schon fünfundsechzig Jahre alt war, als all das geschah. Denn in diesem Alter weiss ich, dass es nicht um mich selbst geht. Ich kenne meine Gaben ebenso wie meine Grenzen.“

Nach der Hochzeit sei er wegen einer Krebserkrankung an der Prostata operiert worden und „fühlte mich unendlich klein und verletzlich. Deshalb kann ich sagen: Was über den Zauber dieser Predigt gesagt wurde, hat nichts mit mir zu tun. Ich habe das nicht ‚gemacht‘. So gut bin ich nicht. Niemand ist so gut. Oder wie meine Grossmutter gesagt hätte: ‚So was kann nur der Herr schaffen'“.

Operation gut überstanden

Die Operation hat Curry gut überstanden, wie „today.com“ berichtete. Dort erklärte er auch, dass er Menschen um sich herum brauche – und seinen Job seit 40 Jahren von Herzen liebe: „Ich bin extrovertiert. Ich lebe von der Energie, die um mich herum ist. So bin ich. Wir sind alle verschieden. Meine Frau ist introvertiert.“ Von der grossen Aufmerksamkeit nach der Royal Wedding sei er überrascht gewesen: „Das habe ich wirklich nicht erwartet.“ Selfies mit Fans gehörten anschliessend offenbar zu seinem Tagesgeschäft, wie er weiter verriet.

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