Alec Baldwin: Schmutziger Kampf vor Gericht?

Alec Baldwin (Foto) hatte die Waffe in der Hand

Quelle: Brent Perniac/AdMedia/ImageCollect

Alec Baldwin wurde nach der Tragödie am „Rust“-Set von mehreren Personen verklagt. Nun hat er seine Sicht auf die Ereignisse dargelegt.

Alec Baldwin (63) hat nach der „Rust“-Tragödie offenbar vor Gericht neue Dokumente eingereicht. Laut CNN erklärt der Hollywood-Star darin, Kamerafrau Halyna Hutchins (1979-2021) habe ihm gesagt, er solle die Waffe entsichern, durch die sie getötet wurde. Das Unglück ereignete sich im Oktober 2021 am Set des Westerns „Rust“ bei Proben. Die Schusswaffe, die Baldwin dabei abfeuerte, war offenbar versehentlich mit scharfer Munition geladen worden.

Die neuen Gerichtsunterlagen, die CNN demnach vorliegen, sollen Baldwins Version der Tragödie detailliert beschreiben. Der Schauspieler behauptet dem Bericht zufolge, er habe Hutchins gefragt, ob er die Waffe entsichern soll, und sie habe ihm gesagt, er solle es tun. Baldwin habe die Waffe gespannt, aber nicht weit genug, um sie abzufeuern, heisst es. Als Baldwin den Hahn losliess, sei die Waffe losgegangen.

Wer trägt die Schuld?

Anwälte der Familie von Hutchins erklärten laut CNN unter anderem:
„Alec Baldwin versucht erneut, Haftung und Verantwortung für seine rücksichtslosen Handlungen vor und am 21. Oktober, die zum Tod von Halyna Hutchins führten, zu umgehen“, wie die neuen Dokumente von der Rust-Produktionsfirma zeigten.

In den Gerichtspapieren wird angeblich auch behauptet, dass Baldwin, als er am Set in New Mexico ankam, eine Trainingseinheit mit der Waffenexpertin des Films, Hannah Gutierrez Reed, absolvierte. Er soll dabei erfahren haben, dass er die Waffe nicht auf scharfe Munition überprüfen musste.

„Reed hat Baldwin nicht angewiesen, die Waffe selbst zu überprüfen. Tatsächlich sagte sie Baldwin, dass es ihre Aufgabe sei, die Waffe zu überprüfen – nicht seine“, heisst es CNN nach in den Dokumenten. Auch aufgrund früherer Waffensicherheitsschulungen, die er an Filmsets erhalten habe, soll der Schauspieler geglaubt haben, Waffen nicht auf scharfe Munition überprüfen zu müssen.

Bereits zuvor hatte sich Baldwin offenbar kritisch zu den Waffenexperten geäussert. Bei einem Auftritt in Colorado sagte er Medienberichten zufolge vor kurzem, wenn einem zwei Sicherheitsbeauftragte eine angeblich sichere Waffe in die Hand drücken, dann „gehe ich davon aus, dass die Waffe auch sicher ist“. Zwar erwähnte er sie nicht beim Namen, konnte aber eigentlich nur David Halls und Hannah Gutierrez Reed meinen.

Mehrere Klagen

Regieassistent Halls reichte den Ermittlungen nach Baldwin die Waffe. Gutierrez Reed war als Waffenmeisterin am „Rust“-Set tätig und verklagte ihrerseits den Requisiten-Lieferanten des Films. Doch auch gegen Hauptdarsteller Baldwin erhob Gutierrez Reed in ihrer Klage Vorwürfe. Er habe am 15. Oktober, kurz vor dem Vorfall, nicht auf ihre Aufforderung reagiert, den sogenannten „Crossdraw“, also das Ziehen der Waffe über Kreuz, zu trainieren. Genau bei diesem Manöver von Baldwin soll sich jedoch der Schuss gelöst haben, der Hutchins tötete. Zuvor hatten schon der „Rust“-Chefbeleuchter Serge Svetnoy sowie Script Supervisor Mamie Mitchell Zivilklage gegen Baldwin eingereicht.

Hutchins Hinterbliebene gehen ebenfalls gerichtlich gegen den Star vor. In ihrer Klage wird Baldwin ein „rücksichtsloses“ Verhalten vorgeworfen. Witwer Matthew Hutchins sagte zudem in einem TV-Interview: „Der Gedanke, dass die Person, die die Waffe in der Hand hält und sie auslöst, nicht verantwortlich ist, ist für mich absurd.“

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