Die Geschworenen ringen weiter um ein Urteil im Missbrauchsprozess um Bill Cosby. Der TV-Star dankte nun der Jury und seinen Unterstützern. Sieht er sich etwa als Gewinner?
Seit über 50 Beratungsstunden sind sich die Geschworenen im Fall Bill Cosby (79) uneinig. Hat der TV-Star im Jahr 2004 Andrea Constand (44) sexuell genötigt oder nicht? Die Jury ist festgefahren und ringt seit Anfang der Woche um ein Urteil. Am Samstag soll weiter verhandelt werden. Bill Cosby wandte sich am Freitagabend (Ortszeit) in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania beim Verlassen des Gerichtsgebäudes überraschend an die wartende Menge.
„Bitte bleibt ruhig“
Wie US-Medien berichten und Twitter-Videos belegen, wünschte er allen einen frohen Vatertag, der erst an diesem Wochenende in den USA gefeiert wird. Ausserdem dankte er der Jury „für ihre langen Tage und ihre ehrliche Arbeit“ sowie seinen „Unterstützern, die hier gewesen sind. Bitte bleibt ruhig.“
Es ist nicht das erste Mal, dass der 79-Jährige zu den wartenden Menschen sprach. Bereits am zweiten Verhandlungstag hörte man ihn „Hey, hey, hey“ sagen. Dennoch kommt diese durchaus längere Ansprache etwas überraschend. Fühlt sich der TV-Star bereits als Sieger?
Woran scheitert es?
Es ist völlig unklar, welcher zentrale Punkt die festgefahrene Situation unter den Geschworenen hervorruft. Gerüchten zufolge soll es an der Frage scheitern, wie genau „einvernehmlicher Sex“ zu definieren sei. Ausserdem sollen sich die zwölf Geschworenen laut „New York Times“ vom Richter erklären haben lassen, was es bedeutet, etwas „ohne begründeten Zweifel“ zu beweisen.
Im US-Rechtssystem muss ein Angeklagter „ohne begründeten Zweifel“ schuldig gesprochen werden. Bestehen Zweifel an seiner Schuld, muss ein Freispruch erfolgen. Bill Cosby drohen bei einem Schuldspruch bis zu 30 Jahre Haft. Sollte der Prozess ergebnislos bleiben, kann der Fall mit einer neuen Jury komplett neu aufgerollt werden.
