Streik in Hollywood: „Breaking Bad“-Stars zeigen Flagge

Aaron Paul (l.) und Bryan Cranston zeigten vor den Sony Studios Flagge.

Quelle: Getty Images/CHRIS DELMAS/AFP

Der Streik der Schauspieler und Drehbuchautoren in Hollywood hält an. Auch Stars der Hitserien „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ wie Bryan Cranston oder Aaron Paul zeigten sich nun mit den Streikenden solidarisch.

Seit nunmehr 47 Tagen streikt die US-Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA, und legt damit den Betrieb in Hollywood weitetestgehend lahm. Am gestrigen Dienstag (29. August) versammelten sich nun vor den Sony Studios nahe Los Angeles Schauspielerinnen und Schauspieler der beiden Hitserien „Breaking Bad“ (2008-2013) und „Better Call Saul“ (2015-2022) für eine Reunion der etwas anderen Art: Stars wie Bryan Cranston (spielte Walter White, 67), Aaron Paul (Jesse Pinkman, 44) oder Rhea Seehorn (Kim Wexler, 51) schlossen sich den dort Streikenden an, und zeigten vor der Produktionsstätte Flagge.

Bryan Cranston: „Schauspieler müssen Menschen sein“

Wie bereits vor einigen Wochen in New York, hielt „Breaking Bad“-Hauptdarsteller Cranston vor der versammelten Menge eine Rede. „Wir wünschen uns lediglich eine gerechte Vereinbarung, die es den arbeitenden Schauspielern ermöglicht, Rechnungen und Miete zu bezahlen und Lebensmittel für ihre Familie zu kaufen“, so der 67-Jährige wörtlich. Cranston rief die Produzentenvereinigung AMPTP laut „Hollywood Reporter“ zudem dazu auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Keinen Cent für Netflix-Auswertung von „Breaking Bad“

Auch Cranstons „Breaking Bad“-Kollege und -Spielpartner Aaron Paul äusserte sich „The Independent“ zufolge zu den Hintergründen für den Schauspielerstreik. Paul führte aus, dass er als einer der zwei Hauptdarsteller der Crime-Serie vom Streamingdienst Netflix, auf dem „Breaking Bad“ verfügbar ist, keinen Cent sehen würde. Das, so Paul, sei „verrückt“. Seiner Ansicht nach würde derzeit vielen Streamingdiensten bewusst werden, „dass sie damit davongekommen sind, den Leuten keinen fairen Lohn zu zahlen“.

„Breaking Bad“ ist zwar eine Produktion des US-Kabelkanals AMC, erfreut sich aber auch rund zehn Jahre nach Serienende in vielen Teilen der Welt – so auch in Deutschland – auf Netflix immer noch grosser Beliebtheit. In früheren Zeiten – vor dem Siegeszug des Streamings – hätte ein Darsteller wie Paul für die Zweitverwertung der Serie in TV-Wiederholungen oder DVD-Verkäufen aller Wahrscheinlichkeit nach jährliche Schecks in Millionenhöhe erhalten.

Auch auf ein weiteres Argument der Streikenden ging „Breaking Bad“-Hauptdarsteller Cranston im Gespräch mit „The Hollywood Reporter“ ein. Schauspieler und Drehbuchautorinnen und -autoren in der US-Filmindustrie befürchten, in absehbarer Zeit starke Konkurrenz von Künstlicher Intelligenz zu erhalten. Diese Leistung müssten die Hollywoodstudios naturgemäss nicht im gleichen Masse wie menschliche Beiträge kompensieren.

Im Hinblick auf eine mögliche Einigung mit der AMPTP erklärte Cranston nun: „Dieser Vertrag wird einen Satz enthalten, der besagt: ‚Schauspieler müssen Menschen sein.'“ Das Gleiche gelte für eine mögliche Einigung der Writers Guild of America (WGA) mit den Produzenten. „Das mussten wir uns noch nie vorstellen, aber jetzt ist es da“, befand Cranston.

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