Pheline Roggan: Die schwertschwingende Ritterin aus „Tatort: Gold“

Quelle: SWR/Benoît Linder

Im Nibelungen-„Tatort“ zeigt Pheline Roggan vollen Körpereinsatz und legt einen theaterhaften Auftritt als durchgeknallte Rittersfrau hin. Auch im wahren Leben schwingt sie gerne ihr Schwert – für eine bessere Zukunft.

Im neuen Ludwigshafen-„Tatort“ hatte Schauspielerin Pheline Roggan (42) einiges zu tun: Während ihre Kollegen grösstenteils in statischen Dialogszenen auf Weingütern oder in Nibelungen-Museen brillieren durften, musste sie in ihrer Rolle als Melania Wolter, der durchgedrehten Ex-Frau eines Bankers mit Faible für Ritterspiele, in jeder Szene volles Drama abliefern.

Mit drastischem Realismus illustriert sie in der Folge zunächst das verwahrloste Elend der dem Alkoholismus verfallenen Melania, die sich im Weiteren mit dem Ritterschwert in der Hand auf einen wagnerhaften Rachefeldzug gegen den Ex und seine vermeintliche Geliebte macht. Beim grossen Showdown im Hotel „Pfälzer Hof“ zu Deidesheim stellt sie beim Zertrümmern des Mobiliars noch einmal ihr ganzes dramatisches Talent unter Beweis.

Spätestens nach diesem furiosen Auftritt sollte man Pheline Roggan auf dem Schirm haben – schliesslich zählt sie zu den interessantesten Gesichtern im deutschen Filmgeschäft.

Durchbruch mit Fatih Akins „Soul Kitchen“

Nach einer fünfjährigen Modelkarriere stieg sie 2001 mit zwanzig Jahren in die Schauspielerei ein und feierte bald mit Rollen in Filmen wie „Kebab Connection“, Fatih Akins (50) „Soul Kitchen“ oder „Russendisco“ ihren Durchbruch. Zudem ist sie auch immer wieder auf Theaterbühnen zu sehen, zuletzt 2018 bei den Nibelungen-Festspielen in Worms in Feridun Zaimoglus (58) Stück „Siegfrieds Erben“. Die Besetzung ihrer Rolle im Nibelungen-„Tatort“ dürfte von ihrem dortigen Auftritt als mystische Schamanin massgeblich inspiriert worden sein.

Faible für filmische Experimente

Neben einer Vorliebe für markante und zuweilen zickige Charaktere zeichnet die Hamburgerin eine Leidenschaft für filmische Experimente aus, die weitgehend ohne Drehbuch auskommen und den Darstellern ein hohes Mass an Improvisationstalent abverlangen. Besonders eindrucksvoll stellte sie dieses Talent zwischen 2017 und 2023 in insgesamt fünf Staffeln des äusserst erfolgreichen Impro-Formats „jerks.“ an der Seite von Christian Ulmen (47) und Fahri Yardım (43) unter Beweis. Beim „Tatort“ ist die umtriebige Schauspielerin übrigens keineswegs zum ersten Mal dabei: Bereits 2010 und 2011 war sie in „Tatort: Vergissmeinnicht“ und „Tatort: Im Abseits“ zu sehen.

Engagement für nachhaltige Filmproduktion

Auch ohne Schwert in der Hand hat sich Pheline Roggan der Aufgabe verschrieben, mit ihrer Arbeit die Welt ein bisschen besser zu machen. 2020 sorgte sie mit der Gründung der Initiative „Changemakers.film“ für Aufsehen, mit der sie die deutschen Filmproduktionen dazu anregen will, nachhaltiger und umweltbewusster zu arbeiten. Gemeinsam mit den Schauspielkollegen Miriam Stein (35) und Moritz Vierboom (40) sowie der Regisseurin Laura Fischer (37) formulierte sie dafür eine aus 13 Punkten bestehende Erklärung mit Prinzipien eines „Grünen Drehens“. Mit grossem Erfolg: Mittlerweile haben sich mehr als 600 Protagonisten der deutschen Filmbranche in einer freiwilligen Selbstverpflichtung auf die darin enthaltenen ökologischen Produktionsstandards geeinigt.

Aktuell ist Philine Roggan zudem in der ARD-Doku-Serie „Wir können auch anders“ zu sehen, in der sie sich zusammen mit Anke Engelke (57), Bjarne Mädel (55), Axel Prahl (63) und weiteren Schauspiel-Promis auf die Suche nach einem „konstruktiven Umgang mit der Klimakrise“ macht.

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