„Tatort“-Legende Peter Sodann ist im Alter von 87 Jahren gestorben

Schauspieler Peter Sodann war unter anderem für seine Rolle im

Quelle: IMAGO/Andreas Weihs

Der frühere „Tatort“-Star Peter Sodann ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war einer der bekanntesten ostdeutschen Schauspieler und hielt auch mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Am meisten bewegt haben ihn jedoch ganz andere Ereignisse.

Trauer um Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant Peter Sodann (1936-2024): Wie unter anderem „Bild“ berichtet, teilte seine Familie mit, dass er am 5. April in Halle an der Saale gestorben ist. Sodann wurde 87 Jahre alt. Er gehörte zu den grossen ostdeutschen Schauspielern und wurde vor allem durch seine Rolle als Kommissar Bruno Ehrlicher im Dresdener und Leipziger „Tatort“ bekannt, den er zwischen 1992 und 2007 spielte.

Er war der „Columbo von Dresden“

Die Rolle brachte ihm nicht nur bundesweite Bekanntheit, sondern auch den Spitznamen „Columbo von Dresden“ ein. Zusammen mit Bernd Michael Lade (59) war er das erste ostdeutsche „Tatort“-Team, das erst in Dresden und dann in Leipzig ermittelte.

Geboren wurde Sodann 1936 in sächsischen Meissen. Zunächst studierte er Jura, besuchte dann jedoch ab 1959 die Theaterhochschule in Leipzig. 1964 folgte sein erstes Theaterengagement am Berliner Ensemble. Seine Film- und TV-Karriere startete er in den 1970er-Jahren.

Nicht nur mit seinen Rollen, auch mit seiner Meinung sorgte Sodann immer wieder für Aufsehen. In der DDR wurde er in den 1960er-Jahren wegen „staatsgefährdender Hetze“ auf der Kabarettbühne sogar verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Davon musste er neun Monate verbüssen. Er wurde auch aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) ausgeschlossen. Ich bereue nichts! Ich habe schliesslich keinen umgebracht“, sagte er der „Bild“. „Es gab ja auch immer bestimmte Umstände, warum ich etwas gemacht habe und ich glaube, ich bin ziemlich vernünftig durchs Leben gekommen.“

25 Jahre leitete er das „neue theater“ in Halle an der Saale

Seit 1980 lebte Peter Sodann in Halle an der Saale und baute dort das „neue theater“ auf. Er leitete es bis Juli 2005. Vier Jahre später machte er mit seiner Kandidatur für die Partei „Die Linke“ für das Amt des Bundespräsidenten auf sich aufmerksam. „Das habe ich nur gemacht, weil ich wusste, dass ich nicht gewählt werde. Ich wollte dieses System mal kennenlernen“, erklärte er dazu.

Neben dem Schauspiel und der Politik galt sein besonderes Interesse der Literatur. Seit 1990 sammelte er mehr als drei Millionen Bücher, die in der DDR erschienen sind. Diese stehen in der im Mai 2012 eröffneten „Peter-Sodann-Bibliothek“ in Staucha, Sachsen. Am meisten bewegt hätten ihn aber private Ereignisse, verriet er in einem Interview. „Die Geburt meiner vier Kinder und dass ich meine zweite Frau Conny kennengelernt habe.“ Mit Cornelia Brenner-Sodann war er seit 1995 verheiratet.

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