„Vor Angst geweint“: So erlebte Andrea Kiewel den Angriff auf Israel

Quelle: ddp/FoTe Press/Matthias Röhe

Den Beschuss Israels durch den Iran am Wochenende hat Moderatorin Andrea Kiewel hautnah miterlebt. Sie lebt seit einigen Jahren in Tel Aviv – und flüchtete dort in den Schutzraum im Keller. Es folgten bange Stunden in Todesangst.

„Ich habe vor Angst geweint, mehr als einmal“. Beim Angriff auf Israel durch den Iran hat „ZDF-Fernsehgarten“-Moderatorin Andrea Kiewel (58) Todesängste ausgestanden. Seit Jahren lebt sie mit ihrem israelischen Lebensgefährten, einem ehemaligen Elitesoldaten, in Tel Aviv. „Ich wollte doch nicht sterben durch Raketen und Drohnen aus dem Iran“, schilderte sie im Interview mit der „Bild“-Zeitung ihre Gefühle.

Mit einer Sporttasche in den Schutzraum

Es sei „die längste Nacht meines Lebens“ gewesen, erzählte „Kiwi“ weiter. „Ich wünschte mir unaufhörlich, dass sie schnell vorbei sein möge und hatte zugleich Angst davor, dass dann alles vorbei ist.“ Von dem bevorstehenden Angriff hätten sie durch Nachrichtensendungen erfahren: „Wir wurden aufgefordert, uns auf das Schlimmste vorzubereiten.“ Jeder Israeli wisse, was in dem Fall zu tun sei: „Tasche packen mit Wäsche, Wasser, Thunfischdosen, Knäckebrot, Taschenlampen, Ladekabel etc. und dann beim Ertönen der Sirene in den Schutzbunker laufen.“ Beim Packen hätten ihre Hände gezittert. In einer Sporttasche habe sie ihre wichtigsten Sachen mit in den Schutzraum genommen. Der befindet sich im Keller des Hauses, in dem die gebürtige Ost-Berlinerin mit ihrem Partner in der fünften Etage lebt. „Wir rennen im Ernstfall die Treppen runter in den Keller. Ich finde es schlimm, bin aber froh, dass es diesen Schutzraum wenigstens gibt.“

Die Raketennacht erlebte sie laut „Bild“ als traumatisch: Sie hätten die ganze Nacht gewartet und kein Wort gesprochen. „Am Himmel über Tel Aviv war im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los. Die israelische Luftabwehr tat alles, um uns zu beschützen.“ In ihrer Angst habe ihr der Gedanke an ihre Mutter in Deutschland Kraft gegeben. „Meine Mama hat Montag Geburtstag. Sie wird 93. Das war mein Mantra: Am Montag werde ich mit meiner Mama feiern …“ Sie sei nach dieser schlimmen Nacht zwar „erschöpft“, aber auch „unendlich erleichtert“, dass „es dem Iran nicht gelang, uns zu zerstören“.

In Israel fühlt sie sich heimisch

Die Moderatorin fühlt sich mit Israel eng verbunden. „Als ich 2017 mit meinem jüngsten Sohn nach Israel gekommen bin, habe ich hier mein Herz in die Erde gepflanzt“, erzählte sie in einem früheren Interview. „Ich bin selbst jüdisch und liebe dieses Land so sehr, dass es zu meiner Heimat geworden ist.“ Im November schilderte sie der Nachrichtenagentur spot on news, dass in Tel Aviv ihr Zuhause sei. „Ich habe Familie hier.“ Deshalb sei es nie eine Frage gewesen, trotz der dramatischen Lage nach dem Angriff der Hamas nach Deutschland zurückzukehren.

Damals sagte sie auch: „Der Alltag ist ja gar kein Alltag, sondern es ist ein Tag nach dem anderen seit dem 7. Oktober. Ich versuche, irgendwie immer was zu machen.“ Sie versuche, sich die ganze Zeit, beschäftigt zu halten, „um nicht in diese Achterbahn der Gefühle zu geraten und immer wieder die News zu checken“. Nach den jüngsten Entwicklungen fällt es ihr nicht leicht, positiv zu bleiben: „Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es keinen grossen Krieg geben wird, keinen dritten Weltkrieg“, so Andrea Kiewel zu „Bild“. „Ich bete dafür, dass es nicht passiert!“

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