Ivanka Trump bis Jared Kushner: Die möglichen Zeugen im Trump-Prozess

Donald Trump (m.) mit seiner Tochter Ivanka und deren Ehemann

Quelle: ddp images/Polaris

In New York hat ein Strafprozess gegen Donald Trump begonnen. Auf der Liste der möglichen Zeugen stehen neben Mitarbeitern unter anderem auch Familienmitglieder wie seine Tochter Ivanka, sein Schwiegersohn Jared und die ehemalige First Lady.

Am gestrigen 15. April hat in New York ein weiterer Gerichtsprozess gegen Donald Trump (77) begonnen. Das Verfahren wird als historisch angesehen, ist es doch das erste Mal, dass sich ein ehemaliger Präsident in den USA strafrechtlich vor Gericht verantworten muss. Die Liste der möglichen Zeuginnen und Zeugen umfasst laut US-Medienberichten mehr als 40 Personen – darunter Schlüsselfiguren wie die Pornodarstellerin Stormy Daniels (45) aber auch Familienmitglieder wie Donald Trumps Tochter Ivanka (42) und deren Ehepartner Jared Kushner (43).

Der Prozess gegen den Ex-Präsidenten hat am Montag mit der Auswahl von zwölf Geschworenen begonnen, bis die Verhandlung in ihre heisse Phase geht, dürften aber noch einige Tage verstreichen. Es wird davon ausgegangen, dass es gut eine Woche oder länger dauern könnte, bis die Jury steht. Die Schwierigkeit besteht darin, möglichst unvoreingenommene Personen zu finden, die bestenfalls nichts „anderes mitbringen als die Tatsache, dass sie wissen, dass Trump der Präsident war“, sagt der ehemalige Staatsanwalt Joshua Naftalis dem Nachrichtenportal „Axios“. Mehr als 50 potenzielle Geschworene haben demnach am Montag bereits angegeben, nicht unbefangen an den Prozess herangehen zu können – und sind damit aus dem Pool möglicher Kandidatinnen und Kandidaten ausgeschieden.

Wer steht auf der Liste?

Eine solche Befangenheit warf Trumps Seite zu Beginn des Prozesses auch dem zuständigen Richter Juan Merchan vor, was dieser jedoch zurückwies. Merchan habe laut „Forbes“ die Namen von über 40 potenziellen Zeuginnen und Zeugen in dem Prozess genannt.

Auf dieser befinden sich demnach eine ganze Reihe an Mitarbeitern des Weissen Hauses während der Amtszeit des Ex-Präsidenten oder sonstige Bedienstete. Dazu gehören unter anderem die ehemaligen Trump-Berater Steve Bannon (70) und Hope Hicks (35), Trumps Ex-Anwalt Rudy Giuliani (79) und Michael Cohen (57), der eine der zentralen Rollen in dem Prozess einnimmt.

Trump wird vorgeworfen, Geschäftsunterlagen in 34 Fällen gefälscht zu haben. Im Zentrum der Vorwürfe steht eine angebliche Schweigegeldzahlung an Pornodarstellerin Daniels, die behauptet, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben. 2016 sollen kurz vor der Wahl von Cohen im Auftrag Trumps 130.000 US-Dollar – heute umgerechnet rund 122.000 Euro – an Daniels geflossen sein. Zwar sind derartige Schweigegeldvereinbarungen grundsätzlich nicht illegal, es geht aber um vermeintlich unzulässige Buchungen zur möglichen Verschleierung weiterer Vergehen. Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, Trump wollte damit Schädliches vertuschen und die Wahl zu seinen Gunsten beeinflussen. Der Ex-Präsident und sein Team weisen die Beschuldigungen zurück.

Wird die Trump-Familie aussagen?

Neben Cohen ist auch Daniels als potenzielle Zeugin genannt – genauso wie das ehemalige Playmate Karen McDougal (53). Wie Daniels hatte sie behauptet, im Rahmen einer angeblichen Affäre eine Schweigegeldzahlung erhalten zu haben.

Und auch die Angehörigen Trumps könnten in dem Strafprozess zu Wort kommen, hatten sie doch in Teilen auch offizielle Rollen während dessen Amtszeit. Es stehen demnach mehrere Familienmitglieder auf der Liste – darunter seine Tochter Ivanka Trump und deren Ehemann Jared Kushner, die als Berater für den heute 77-Jährigen tätig waren. Daneben seien auch Trumps Ehefrau, Ex-First-Lady Melania Trump (53), sowie seine Söhne Donald Trump Jr. (46) und Eric Trump (40) genannt.

Ein Urteil in dem Prozess wird in etwa sechs bis acht Wochen erwartet. Trump droht bei einer Verurteilung laut eines Berichts von CNN rein theoretisch eine Haftstrafe von mehr als einem Jahrzehnt. Merchan könnte sich aber auch nur für einen Bruchteil davon oder eine Bewährungsstrafe mit richterlich festgelegten Bedingungen entscheiden.

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