Prinz Harry nimmt Auszeichnung für Prinzessin Diana entgegen

Das LGBT-Magazin „Attitude“ ehrt Prinzessin Diana posthum für ihre aufklärenden Bemühungen um HIV/Aids-Erkrankte. Ihr Sohn, Prinz Harry, nahm den Preis entgegen und berührte mit einer emotionalen Dankesrede.

„Sehen wir nicht alle entzückend aus? Kann ich bleiben?“ Charmant wie eh und je betrat Prinz Harry (33) am gestrigen Donnerstag das Podium der Attitude Awards in London. Als erster britischer Royal überhaupt nahm der Prinz eine Auszeichnung im Rahmen einer Zeremonie des LGBT-Magazins „Attitude“ entgegen. Jedoch war der 33-Jährige nicht der eigentliche Empfänger des Awards. Vielmehr wurde seine Mutter Diana (1961-1997) posthum mit der a-förmigen Trophäe geehrt.

Wie das „People“-Magazin berichtet, sollen durch die Auszeichnung Dianas bahnbrechende Beiträge für das HIV- und Aids-Bewusstsein in den 1980er und 1990er Jahren anerkannt werden. Die Prinzessin von Wales habe alles daran gesetzt, für die notwendige Aufklärung zu sorgen und betroffenen Menschen eine Stütze zu sein. Der irrtümliche Glaube daran, dass die Krankheit durch zufälligen Körperkontakt übertragbar sei, durfte in ihren Augen nicht länger fortgetragen werden.

„Sie wusste genau, was sie tat“

„Im April 1987 war meine Mutter gerade einmal 25 Jahre alt. Sie war immer noch auf der Suche nach dem richtigen Weg in der Öffentlichkeit, fühlte sich jedoch bereits dafür verantwortlich, ihre Aufmerksamkeit auf die Menschen und Probleme zu lenken, die häufig ignoriert wurden.“ Mit warmherzigen Worten richtete Prinz Harry sich an das Publikum. Obwohl es vor 32 Jahren als eine hoffnungslose Herausforderung schien, die Missverständnisse um die lebensbedrohliche Krankheit aufzudecken, habe sich Diana dieser angenommen.

„Als sie im April vor 32 Jahren die Hand eines 32-jährigen, mit HIV infizierten Mannes vor laufenden Kameras schüttelte, wusste sie genau, was sie tat. Sie benutzte ihre Position als Prinzessin von Wales, um Mitgefühl zu erzeugen und diejenigen zu erreichen, die Hilfe brauchen, anstatt sie wegzuschieben“, heisst es in Harrys Dankesrede weiter. Und auch Ian Walker, ein ehemaliger Therapeut des Aids-Therapiezentrums „London Lighthouse“, weiss um die besonderen Gaben der verstorbenen Prinzessin. Über die Geste des Händeschüttelns sagt er: „Es schien, als würden durch diese simple Aktion über Nacht Millionen Barrieren brechen.“

Die Söhne führen ihr Vermächtnis fort

Doch nicht nur Prinz Harry tritt mit seinem Engagement in die Fussstapfen seiner unvergessenen Mutter. Auch sein älterer Bruder, Prinz William (35), macht sich für ein gesundes Bewusstsein gegenüber HIV/Aids stark. Im Juli letzten Jahres zierte er das Cover der Homosexuellen-Zeitschrift „Attitude“ und machte in einem darin veröffentlichten Interview homophobes Mobbing zum Thema.

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