Harvey Weinstein drohte Salma Hayek: «Ich werde dich töten»

Ein weiteres Mal erhebt ein Hollywood-Star schwere Vorwürfe gegen Filmproduzent Harvey Weinstein: Salma Hayek schildert, dass er ihr sogar mit dem Tod gedroht habe.

Die Liste der Frauen, die offenbar von Filmproduzent Harvey Weinstein (65) belästigt wurden, wächst auch Monate nach den ersten Vorwürfen weiter. Nun hat Hollywood-Star Salma Hayek (51, „Kindsköpfe 2“) ausgepackt. In einem Artikel, den sie selbst für die „New York Times“ verfasste, schildert sie ausführlich ihre Erfahrungen. Das Stück trägt den Titel: „Harvey Weinstein ist auch mein Monster“…

„Nein, mit ihm zu duschen“

„Ich hielt meine Stimme für nicht wichtig, noch glaubte ich, dass sie etwas bewirken würde“, erklärt Salma Hayek ihr bisheriges Schweigen. Die mexikanische Schauspielerin schreibt, sie sei zu Beginn ihrer Karriere aufgeregt gewesen, mit Weinstein zusammenzuarbeiten. „Alles, was ich damals von Harvey wusste, war, dass er einen bemerkenswerten Intellekt hatte, er war ein loyaler Freund und ein Familienmensch“, so die heute 51-Jährige. Dieses Bild sollte sich während der Arbeit am Film „Frida“ (2002) ändern.

Sie habe immer wieder „Nein“ sagen müssen. „Nein, ihm die Tür zu jeder Stunde der Nacht zu öffnen, Hotel für Hotel, Location für Location, wo er unerwartet auftauchen würde […]. Nein, mit ihm zu duschen. Nein, dass er mir beim Duschen zusieht. Nein, dass er mich massiert. Nein, dass ein nackter Freund von ihm mich massieren darf. Nein, dass er mir Oralsex geben darf. Nein, dass ich mich zusammen mit einer anderen Frau ausziehe“, schildert Hayek Weinsteins absurde Forderungen. Auf jedes „Nein“ habe der Produzent mit „machiavellistischer Wut“ reagiert…

„Ich werde dich töten“

„Ich denke, er hat nichts mehr gehasst als das Wort ’nein'“, so Hayek weiter. Einmal habe er ihr sogar mit dem Tod gedroht: „Ich werde dich töten, glaube nicht, dass ich es nicht kann.“ Weiter schreibt sie: „In seinen Augen war ich keine Schauspielerin. Ich war nicht mal eine Person. Ich war eine Sache: kein Niemand, aber ein Körper.“ Weinstein wollte sogar die Rolle in „Frida“ einer anderen Schauspielerin geben und den Film ad acta legen. Doch mit Hilfe von Hayeks Freunden, darunter zum Beispiel Edward Norton (48), der das Drehbuch einige Mal umgeschrieben habe, sei der Film dennoch zustande gekommen.

Mit dem Beginn der Dreharbeiten hätten die Belästigungen aufgehört, doch seine „Wut“ habe zugenommen. Weinstein habe immerzu ihre schauspielerischen Fähigkeiten kritisiert. „Das einzige, was er bemerkte, war, dass ich im Film nicht sexy war.“ Schliesslich stellte er ihr ein Ultimatum: Der Film werde nur zu Ende gedreht, wenn sie eine Sexszene mit einer anderen Frau drehe – und zwar splitterfasernackt. Um ihr Herzensprojekt nicht zu gefährden, „musste ich Ja sagen“…

„Ich hatte einen Nervenzusammenbruch“

Dieser Tag am Set kostete Salma Hayek Überwindung: „Und zum ersten und letzten Mal in meiner Karriere hatte ich einen Nervenzusammenbruch.“ Sie musste Beruhigungsmittel nehmen. Als der Film fertiggestellt war, und Weinstein das Endprodukt gesehen hatte, wollte er den Streifen nicht veröffentlichen. Doch es kam anders. Für ihre Performance wurde Hayek schliesslich als „Beste Hauptdarstellerin“ für einen Oscar nominiert. Der Film entschied von den insgesamt sechs Nominierungen zwei Goldjungen für sich.

Erst Jahre später habe ihr Weinstein zu ihrer Performance gratuliert und den Film gelobt. „Ich muss sagen, manchmal war er nett, lustig und witzig – und das war Teil des Problems: Du hast nie gewusst, welchen Harvey du bekommen würdest“, schildert sie das Dilemma mit dem einst so mächtigen Mann in Hollywood.

Harvey Weinstein liess über seine Sprecherin die Anschuldigungen dementieren. „Andere, die die Ereignisse miterlebt haben, stellen die Vorgänge anders dar“, heisst es in dem Statement.

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