Das sagt Quentin Tarantino zu Uma Thurmans Vorwürfen

Völlig mit sich im Reinen hat Quentin Tarantino bestätigt, Schauspielerin Uma Thurman angespuckt und gewürgt zu haben. Tatsächlich sei dies nicht nur mit ihrem Einverständnis, sondern gar zu ihrem Wohl geschehen.

Gleich in doppelter Hinsicht hat Schauspielerin Uma Thurman (47) in den vergangenen Tagen und Stunden für Aufsehen gesorgt. In einem bemerkenswerten Interview mit der „The New York Times“ hat sie Samstag schwere Vorwürfe erhoben. Gegen die Filmproduzenten Harvey Weinstein (65) und Lawrence Bender, aber auch gegen ihren engen Vertrauten Quentin Tarantino (54). Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, postete sie zudem ein Video auf Instagram, das einen heftigen Autounfall zeigt, den sie beim Dreh von „Kill Bill“ erlebte – weil sie zu diesem Stunt gezwungen worden sein soll. In einem nicht minder ausführlichen Interview mit der Seite „Deadline“ hat nun Tarantino seine Sicht der Dinge geschildert.

i post this clip to memorialize it’s full exposure in the nyt by Maureen Dowd. the circumstances of this event were negligent to the point of criminality. i do not believe though with malicious intent. Quentin Tarantino, was deeply regretful and remains remorseful about this sorry event, and gave me the footage years later so i could expose it and let it see the light of day, regardless of it most likely being an event for which justice will never be possible. he also did so with full knowledge it could cause him personal harm, and i am proud of him for doing the right thing and for his courage. THE COVER UP after the fact is UNFORGIVABLE. for this i hold Lawrence Bender, E. Bennett Walsh, and the notorious Harvey Weinstein solely responsible. they lied, destroyed evidence, and continue to lie about the permanent harm they caused and then chose to suppress. the cover up did have malicious intent, and shame on these three for all eternity. CAA never sent anyone to Mexico. i hope they look after other clients more respectfully if they in fact want to do the job for which they take money with any decency.

A post shared by Uma Thurman (@ithurman) on

So sei er es gewesen, der Thurman nach all den Jahren das angesprochene Videomaterial des Unfalls besorgt habe. Zuvor sei ihr unter anderem durch Harvey Weinstein die Möglichkeit verwehrt worden, das Video anzusehen, so Tarantino weiter. Hier deckt sich seine Aussage mit den Worten von Thurman, die sie zu ihrem Instagram-Post schrieb. Darin heisst es: „Ich halte Lawrence Bender, E. Bennett Walsh und den berühmt-berüchtigten Harvey Weinstein für die Alleinverantwortlichen.“ Diese drei Männer hätten versucht, den Unfall zu vertuschen.

Tarantino widerspricht auch

Jedoch gibt es auch Dinge in Thurmans Interview, denen Tarantino widerspricht. Sie hatte angegeben, der Regisseur habe sie wutentbrannt zu dem Stunt gezwungen, der schliesslich zu dem Unfall führte. „Ich bin mir sicher, dass ich nicht in Rage oder wütend war. Ich bin nicht keifend in Umas Wohnwagen gegangen und habe sie angeschrien, sie solle in das Auto steigen.“ Wer Thurman kennt, der wisse, dass ein solches Verhalten nie und nimmer zu dem gewünschten Resultat geführt hätte, so Tarantino.

Er habe höchstens mit den Augen gerollt, weil sie ihre Sorge geäussert hatte, den in seinen Augen absolut harmlosen Stunt selbst zu machen. Dass er die Situation dermassen falsch eingeschätzt hat und seine gute Freundin bei dem Crash verletzt wurde, bezeichnet Tarantino als „einen der grössten Fehler meines Lebens“, den er zutiefst bereue. Sie gegen den Baum rasen zu sehen, habe ihm „das Herz gebrochen“. Er betont aber auch, dass sich die beiden längst über die Angelegenheit ausgesprochen und versöhnt hätten, der Unfall nur „zwei bis drei Jahre“ ihre Beziehung zueinander überschattet hätte.

Was hat es mit den Würge-Vorwürfen auf sich?

Eine der heftigsten Stellen des Interviews ist eine Passage, in der davon berichtet wird, wie Tarantino seine Hauptdarstellerin angespuckt und gewürgt haben soll. Hierzu bezieht Tarantino ebenfalls Stellung und legt grossen Wert darauf, dass diese Vorwürfe im Artikel nicht von Thurman selbst stammen, sondern durch die Journalistin der „New York Times“ aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Beide Aktionen habe er tatsächlich ausgeführt, beide in absolutem Einverständnis mit Thurman.

In einer Szene von „Kill Bill“ spuckt Michael Madsens (59) Charakter Budd Thurmans Figur ins Gesicht. Weil Tarantino es dem Schauspieler nicht zutraute, dies in der Art zu tun, wie er es sich als Regisseur vorstellte – und umso wenige Takes wie möglich zu benötigen – habe er dies höchstpersönlich übernommen. So habe sei diese Tortur so schnell wie möglich vorbei gewesen. Ähnlich verhielt es sich bei einer Szene, in der Thurmans Charakter von einem Protagonisten gewürgt wird. „Natürlich habe ich das übernommen. Wer hätte es sonst tun sollen?“, so der Star-Regisseur. Alles in allem sei er froh, dass mit seinem Interview „zwei Tage voller Fehlinterpretationen“ nun hoffentlich vorbei seien.

Vorheriger ArtikelDie schönsten Gruppenkostüme für die Fasnacht
Nächster ArtikelProblem mit iPhone X: Bei einem Anruf tritt dieser nervige Bug auf