Ist die Karriere von Quentin Tarantino am Ende?

Uma Thurman hat ihm schwere Vorwürfe gemacht, dann kam auch noch ein altes Interview wieder an die Öffentlichkeit, das Quentin Tarantino gar nicht gut dastehen lässt. Sind die Tage des Regisseurs in Hollywood gezählt?

Erst die Vorwürfe von Uma Thurman (47), dann das Wiederauftauchen eines älteren Gesprächs mit Howard Stern (64), in dem er Roman Polanski (84) verteidigt: Quentin Tarantino (54) muss derzeit eine Menge Kritik einstecken. Gerade hat sich auch Samantha Geimer (54), das Opfer Polanskis, zu Wort gemeldet. Sie sagt: Tarantino sei im Irrtum, wenn er denke, dass sie einvernehmlichen Sex mit Polanski hatte.

In einem Interview mit „Daily News“ erklärte Geimer: Sie sei überrascht gewesen, als sie nun gehört habe, dass Tarantino 2003 in Howard Sterns Radioshow den sexuellen Übergriff auf sie im Alter von 13 Jahren als eine einvernehmliche Begegnung dargestellt hatte. „Er liegt falsch. Ich wette, er weiss es“, sagte Geimer. „Ich hoffe, er macht sich nicht selbst zum Idioten und redet so weiter.“

„Tarantino liegt falsch“

In dem Interview mit Stern, das am Montag auf „Jezebel.com“ wieder aufgetaucht war, ist Tarantino zu hören, wie er Polanskis Taten verteidigt, für die der Regisseur verurteilt wurde. Polanski floh damals aus den USA und lebt seither in Europa. Geimer sei nicht vergewaltigt worden, sie wollte Sex, spekuliert Tarantino in dem Interview mit Stern. „Er liegt offensichtlich falsch“, erklärte diese nun, „hoffentlich weiss er jetzt, dass es so nicht passiert ist“. Sie sei aber bereit, Tarantino zu vergeben, sagte sie weiter.

In Hollywood sieht man darüber nicht so leicht hinweg – die Karriere Tarantinos, einst enger Vertrauter von Harvey Weinstein, könnte in Gefahr sein. Polanski soll in Tarantinos neuem Film eine entscheidende Figur sein – für Sony Pictures dreht der Regisseur einen Film über die sogenannte Manson Family. Sharon Tate, die am 9. August 1969 von deren Mitgliedern getötet wurde, war mit Polanski verheiratet.

„Warum finanziert jemand das?“

„Jetzt wird Tarantino einen Film über Polanski drehen. Warum finanziert jemand sowas?“, wundert sich Regisseur Judd Apatow (50) auf Twitter. Andere User riefen dazu auf, sich Tarantinos Filme nicht mehr anzusehen. Zudem wurden viele Stimmen laut, die forderten, sein Film über die Manson-Morde solle gestoppt werden. Ob die Produktion – angeblich ein 100-Millionen-Dollar-Projekt – wirklich in Gefahr ist, ist allerdings unklar.

Kurz bevor die Aufnahmen aus dem Jahr 2003 wieder an die Öffentlichkeit kamen, bezog Tarantino zu den Vorwürfen von Uma Thurman Stellung. In einem Interview mit der „New York Times“ hatte die Schauspielerin behauptet, der Regisseur hätte sie zu einem „Kill Bill“-Stunt gedrängt. Bei der Fahrt in einem Cabrio sei sie 2003 von der Strasse abgekommen und hätte schwere Verletzungen erlitten. Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, postete sie zudem ein Video auf Instagram, das den Unfall zeigt.

i post this clip to memorialize it’s full exposure in the nyt by Maureen Dowd. the circumstances of this event were negligent to the point of criminality. i do not believe though with malicious intent. Quentin Tarantino, was deeply regretful and remains remorseful about this sorry event, and gave me the footage years later so i could expose it and let it see the light of day, regardless of it most likely being an event for which justice will never be possible. he also did so with full knowledge it could cause him personal harm, and i am proud of him for doing the right thing and for his courage. THE COVER UP after the fact is UNFORGIVABLE. for this i hold Lawrence Bender, E. Bennett Walsh, and the notorious Harvey Weinstein solely responsible. they lied, destroyed evidence, and continue to lie about the permanent harm they caused and then chose to suppress. the cover up did have malicious intent, and shame on these three for all eternity. CAA never sent anyone to Mexico. i hope they look after other clients more respectfully if they in fact want to do the job for which they take money with any decency.

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Wie war es wirklich am „Kill Bill“-Set?

Gegenüber „Deadline“ sagte Tarantino, er sei es gewesen, der Thurman nach all den Jahren das angesprochene Videomaterial des Unfalls besorgt habe. Zuvor sei ihr unter anderem durch Harvey Weinstein die Möglichkeit verwehrt worden, das Video anzusehen, so Tarantino weiter. Hier deckt sich seine Aussage mit den Worten von Thurman, die sie zu ihrem Instagram-Post schrieb. Darin heisst es: „Ich halte Lawrence Bender, E. Bennett Walsh und den berühmt-berüchtigten Harvey Weinstein für die Alleinverantwortlichen.“ Diese drei Männer hätten versucht, den Unfall zu vertuschen.

Jedoch gibt es auch Dinge in Thurmans Interview, denen Tarantino widerspricht. Sie hatte angegeben, der Regisseur habe sie wutentbrannt zu dem Stunt gezwungen, der schliesslich zu dem Unfall führte. „Ich bin mir sicher, dass ich nicht in Rage oder wütend war. Ich bin nicht keifend in Umas Wohnwagen gegangen und habe sie angeschrien, sie solle in das Auto steigen.“ Wer Thurman kennt, der wisse, dass ein solches Verhalten nie und nimmer zu dem gewünschten Resultat geführt hätte, so Tarantino.

Er habe höchstens mit den Augen gerollt, weil sie ihre Sorge geäussert hatte, den in seinen Augen absolut harmlosen Stunt selbst zu machen. Dass er die Situation dermassen falsch eingeschätzt hat und seine gute Freundin bei dem Crash verletzt wurde, bezeichnet Tarantino als „einen der grössten Fehler meines Lebens“, den er zutiefst bereue. Sie gegen den Baum rasen zu sehen, habe ihm „das Herz gebrochen“. Er betont aber auch, dass sich die beiden längst über die Angelegenheit ausgesprochen und versöhnt hätten, der Unfall nur „zwei bis drei Jahre“ ihre Beziehung zueinander überschattet hätte.

Diane Kruger verteidigt Tarantino

Diane Kruger (41) hat Tarantino unterdessen verteidigt: Ihre Gedanken seien bei Uma Thurman und allen, die jemals Opfer sexueller Übergriffe und Misshandlungen geworden wären, sagte sie. Ihre Erfahrungen mit Tarantino seien aber andere, so Kruger auf Instagram weiter: „Ich möchte jedoch sagen, dass meine Arbeitserfahrung mit Quentin Tarantino pure Freude war. Er hat mich mit Hochachtung behandelt und mich nie dazu gezwungen oder seinen Status dazu missbraucht, mich dazu zu bringen, etwas zu tun, bei dem ich mich nicht wohlgefühlt habe“.

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