Meryl Streep: «Frauen kämpfen immer noch dafür, akzeptiert zu werden»

Meryl Streep kann sich mit ihrer neuen Rolle im Film „Die Verlegerin“ bestens identifizieren. Sie hat selbst schon Situationen erlebt, in denen sich Frauen vor Männern beweisen mussten.

In „Die Verlegerin“, dem neuen Film von Star-Regisseur Steven Spielberg (71, „Jurassic Park“), geht es nicht nur um Pressefreiheit, sondern auch um Frauenrechte. Katharine „Kay“ Graham (1917-2001) hatte es als erste weibliche Zeitungsverlegerin in Amerika nicht leicht. Im Film wird sie von Meryl Streep (68, „Mamma Mia! – Der Film“) gespielt.

Streep kennt solche Situationen

Bei einer Pressekonferenz in Paris erklärte Streep, je mehr sie über Kay Graham, die einstige Verlegerin der US-Zeitung „The Washington Post“, erfahren habe, umso mehr sei ihr aufgefallen, wie unsicher Graham doch war. „Sie plagten durchweg Selbstzweifel – und das hat letztlich nicht nur ihre Geschichte geprägt“, sagte Streep. „Das ist die Geschichte von vielen Frauen und zwar nicht nur damals. Auch heute kämpfen Frauen in Führungsrollen noch dafür, akzeptiert zu werden.“

Die Schauspielerin sei selbst schon oft in Meetings gewesen, in denen Männern mehr Beachtung geschenkt wurde als Frauen. „Eine Frau machte einen Vorschlag und die Diskussion ging ungeachtet weiter, bis ein Mann genau den gleichen Vorschlag nochmal machte und ihm dann alle zustimmten“, erzählte Streep und fügte hinzu: „Ich kenne keine Frau, die nicht bereits in so einem Meeting war“.

Sie erinnere sich noch sehr gut an das Jahr 1971 – in diesem Jahr spielten sich die Ereignisse von „Die Verlegerin“ ab. „Der Film spiegelt die Welt von damals wahrheitsgetreu wider – für die zukünftigen Generationen an jungen Frauen und Männern“, sagte Streep. „Es ist erstaunlich, dass alles noch vor kurzer Zeit so anders war.“

Der Film „Die Verlegerin“ läuft seit 22. Februar in den Kinos. Er ist als „Bester Film“ und mit Meryl Streep als „Beste weibliche Hauptdarstellerin“ für die diesjährigen Oscars nominiert. Neben Streep ist Tom Hanks (61, „Forrest Gump“) zu sehen. Er spielt Ben Bradlee (1921-2014), den ehemaligen Chefredakteur der „Washington Post“. Ausserdem gehören Bob Odenkirk, Bruce Greenwood, Michael Stuhlbarg, Jesse Plemons, Matthew Rhys, Alison Brie und Sarah Paulson zum Cast.

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