Bill Cosby: Halbnackte Frau stellt sich ihm in den Weg

Der neu aufgelegte Prozess gegen Bill Cosby hat einen holprigen Start hingelegt. Bereits vor dem Gerichtsgebäude kam es zum Eklat: Eine halbnackte Frau attackierte den US-Entertainer.

US-Entertainer Bill Cosby (80) steht einmal mehr vor Gericht. In Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania hat der neu aufgelegte Prozess um Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs begonnen. Doch noch ehe der 80-Jährige das Gerichtsgebäude betreten hatte, wurde er verbal attackiert. Eine Frau, die lediglich eine Hose trug, stürmte auf ihn zu und beschimpfte ihn, ehe sie von der Polizei abgeführt wurde. Auf ihrem nackten Oberkörper war zu lesen: „Women’s Lives Matter“, zu Deutsch „Das Leben von Frauen ist wichtig“, sowie zahlreiche Namen. Die Aktivistin ist keine Unbekannte.

Das wollte sie mit ihrer Aktion bezwecken

Nicolle Rochelle heisst die Frau, die für den Wirbel sorgte. Sie war einst als Schauspielerin tätig und als Kind sogar in einigen Folgen von „Die Bill Cosby Show“ zu sehen. Mittlerweile lebt sie in Paris und gehört der europäischen Femen-Gruppe an. Die Aktivistinnen sind dafür bekannt, nackt für mehr Frauenrechte zu protestieren.

Im Interview mit dem lokalen Fernsehsender „CBS3“ erklärte Nicolle Rochelle nach ihrer Freilassung, was sie zu der Aktion verleitet habe: „Ich wollte, dass er etwas fühlt. Ich wollte, dass er spürt, was er getan hat und es ihm ins Gesicht sagen“. Sie habe jedoch nie vorgehabt, ihn körperlich anzugreifen. Bei einer Verurteilung wegen Ruhestörung drohe ihr eine Geldstrafe.

„Wenn ich damit nur eine einzige Person bewegt habe, war es das alles wert und ich weiss, dass das passiert ist, weil ich mit der Person gesprochen habe, die in Tränen aufgelöst war und das war mein Ziel. Mindestens eine Frau fühlt sich heute stärker unterstützt. Ich kann meinen Körper für alles opfern, was sie durchgemacht hat. Das ist das Mindeste, was ich tun kann“, sagte Rochelle.

Neue Details enthüllt

Nicht nur vor dem Gerichtsgebäude wurde Bill Cosby attackiert. Im Gerichtssaal erklärte Bezirksstaatsanwalt Kevin R. Steele in seiner Eröffnungsrede laut „Variety“, dass es in diesem Fall „um Verrat“ gehe. Er verkündete zudem, dass der Entertainer 3,38 Millionen US-Dollar (rund 2,7 Millionen Euro) gezahlt habe, um die Zivilklage gegen ihn abzuwenden. Bisher wurde diese Summe unter Verschluss gehalten, nun wird davon ausgegangen, dass beide Seiten diese Information zu ihrem Vorteil nutzen wollen.

„Wir sind sehr zuversichtlich, dass Sie alle in diesem Fall Gerechtigkeit widerfahren lassen können“, sagte Steele weiter in Richtung der Jury. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass Sie den Angeklagten verurteilen werden… wegen dem, was er in dieser Nacht im Januar 2004 mit Andrea Constand gemacht hat.“

Der Komiker und Schauspieler soll Andrea Constand (44) im Jahr 2004 unter Drogen gesetzt und sexuell genötigt haben. Das erste Verfahren endete im Juni 2017 ergebnislos, da sich die Jury in der Schuldfrage auch nach fünf Tagen Beratung nicht einigen konnte.

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