Zum 50. Geburtstag: Das vielseitige Leben des Jürgen Vogel

Kaum einer ist in der deutschen Filmbranche so präsent wie Jürgen Vogel. Am heutigen Sonntag feiert der Schauspieler seinen 50. Geburtstag. Was sich hinter seinem berühmten Zahnlücken-Lächeln wohl sonst noch alles verbirgt?

Jürgen Vogel (50, „Die Welle“) ist aus der deutschen Schauspielszene nicht mehr wegzudenken. Wie auch? Schliesslich hat er bereits in über 100 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Am heutigen Sonntag feiert der Darsteller seinen 50. Geburtstag und gibt somit Anlass, sein Leben einmal näher zu beleuchten. Was für ein Mensch verbirgt sich wirklich hinter dem schmalen Zahnlücken-Lächeln, das sich im Laufe der Zeit als Vogels charakteristisches Alleinstellungsmerkmal entpuppt hat?

Zurück auf die Schulbank? Jürgen sagt Nein!

Geboren wurde Jürgen Vogel 1968 in Hamburg, führte dort ein eher bescheidenes Leben. Vermutlich ein wenig zu bescheiden, sodass er mit gerade einmal 15 Jahren ausbrach. Sein nächstes Ziel: eine Schauspielschule in München. Doch wer nun glaubt, Vogels heutiger Erfolg basiere auf strikten Theorie- und Theaterkursen, der irrt sich. Nicht einmal einen Tag hat es der Jugendliche auf der künstlerischen Schulbank ausgehalten. Lieber wollte er das echte Leben kennenlernen und wo ginge dies besser, als im allzeit schillernden Berlin?

„Eine bessere Schule kannst du nicht haben“, sagte der Schauspieler einst im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“. Und der Erfolg gibt ihm Recht. Während Vogel sich anfangs noch als Paketbote und Beikoch seine Brötchen verdienen musste, liess der Durchbruch nicht lange auf sich warten. Von „Rosamunde“ über „Tatort“ zu „Kleine Haie“ – spätestens ab dem Jahr 1992 war Jürgen Vogel kein Unbekannter mehr. Er hatte es geschafft.

„Arschlöcher“ sind ihm die Liebsten

Die Trophäensammlung des nun 50-Jährigen muss überwältigend sein. Denn egal, ob als Klassenlehrer, Vergewaltiger oder Steinzeitmensch – Jürgen Vogel brilliert in scheinbar jeder Rolle. Charakter-Präferenzen besitzt aber auch er: „Ich spiele am liebsten gebrochene Typen und Arschlöcher.“ Doch auch dem Gegenteil, der Komik, spricht der Schauspieler einen gewissen Reiz zu. „Die Leute zum Lachen zu bringen, ist vom Handwerk her mit das Schwierigste“, urteilte er im Gespräch mit der Tageszeitung, „wenn ich ein paar Jahre keine Komödie gemacht habe, will ich’s wieder wissen.“

Die Lücken, die das Geld bedeuten

Filme sind aber nicht das einzige, wofür Jürgen Vogel vor der Kamera steht. Sein unverkennbares Markenzeichen, die Zahnlücken, haben dem Schauspieler schon zu so manchem Werbedeal verholfen. Bestes Beispiel: Der schwedische Mundhygienespezialist TePe engagierte Vogel als Testimonial für Interdentalpflege. Aber auch DMAX, Sparkasse und Jack Wolfskin warben in der Vergangenheit mit dem Gesicht des 50-Jährigen.

Singen kann der Hamburger Jung auch noch

Als wäre die Schauspielkarriere nicht schon fordernd genug, gab es auch Phasen, in denen Vogel zeitgleich als Sänger auf der Bühne stand. 2005 gründete er für den Musikfilm „Keine Lieder über Liebe“ die Hansen Band, gefolgt von zwei Touren und einem Album. Ob Musik sein zweites Standbein sein könnte? Der „Süddeutschen Zeitung“ sagte er: „Da gibt’s ’ne Sehnsucht. Ich könnte mir vorstellen, ich leb‘ auf Ibiza, hab‘ da ein Haus und produzier‘ Platten […] Es ist voll absurd, aber Musik fasziniert mich.“

Besser früh als nie

Was viele nicht über Jürgen Vogel wissen: Er wurde schon mit 20 Jahren zum ersten Mal Vater. Heute hat er drei leibliche und zwei Adoptivkinder, jeweils von verschiedenen Frauen. Seinen Entschluss, früh Nachwuchs zu kriegen, bereut der Schauspieler nicht. „Das hält einen von viel Quatsch ab“, meinte er vergangenes Jahr im „Playboy“-Interview. „Es rennen viele Männer um die 30 rum, die sich noch so unschlüssig sind und bei denen ich mich frage, wann wirst du denn erwachsen? Wenn du mit 30 keine Verantwortung für ein Kind übernehmen kannst, kannst du es mit 40 auch nicht.“

Das Patchwork-System à la Vogel scheint zu funktionieren. Wie sein Adoptivsohn Giacomo (*1989) der „Berliner Morgenpost“ versicherte, verstehen sich „alle bestens“. Regelmässig komme der Schauspieler mit all seinen ehemaligen Frauen und Kindern zusammen, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Letztes Jahr bescherte sein ältester Adoptivsohn Ritchie (*1985) ihm sogar sein erstes Enkelkind.

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