Prince: Ein Leben für die Musik

Wenn am heutigen Donnerstag violetter Regen vom Himmel fällt, dann liegt das daran, dass Prince (1958-2016) am 7. Juni 60 Jahre alt geworden wäre. Die Popikone ist nun seit etwas über zwei Jahren tot, aber längst nicht vergessen. Im Gegenteil.

Wie bedeutsam Prince noch immer ist, hat sich erst im zurückliegenden Mai gezeigt. Bei einer Auktion in New York wurden Bühnenkostüme und Instrumente des Künstlers versteigert. Die Erwartungen wurden dabei um ein Vielfaches übertroffen. Wie das Auktionshaus Julien’s mitteilte, brachte der Nachlass fast zwei Millionen Dollar ein.

Unvergessen wird Prince durch seine Musik ohnehin bleiben. Das hat er vor allem seinem Welthit „Purple Rain“ zu verdanken. Dieser befand sich auf dem 1984 erschienenen gleichnamigen Album und bedeutete seinen internationalen Durchbruch. Er diente als Soundtrack für den ebenfalls gleichnamigen Musikfilm, in dem Prince die Hauptrolle spielte. Zwei Grammys und einen Oscar für die beste Filmmusik heimste Prince für „Purple Rain“ ein. Kein anderes Album in seiner Karriere verkaufte sich häufiger. Zu dieser Zeit war der gerade mal 1,58 Meter grosse Prince auf Augenhöhe mit Weltstars wie Michael Jackson oder Madonna.

Dank seiner Songs wurde so mancher Künstler zum Weltstar

Aber auch andere Stars profitierten von seinem musikalischen Genius. So verdankt Sinéad O’Connor (51) ihren Mega-Erfolg „Nothing Compares 2 U“ keinem Geringeren als Prince, der den Song 1984 geschrieben, komponiert, arrangiert und produziert hatte. O’Connors Coverversion schaffte es 1990 weltweit an die Spitze der Charts. Es ist ihr bis heute kommerziell erfolgreichster Hit.

Zum zweijährigen Todestag am 21. April 2018 veröffentlichte sein ehemaliges Label Warner Bros. Records in Zusammenarbeit mit dem Prince Estate die Originalversion seines ikonischen Songs „Nothing Compares 2 U“. Die bis dato unveröffentlichte Version stammt aus dem Jahr 1984, also noch sechs Jahre bevor der Song durch Sinéad O’Connor zum Welthit wurde und auch bevor Prince selbst begann, den Song live zu performen. Das Besondere: Es gibt dazu bisher nicht gezeigte Videoaufnahmen, die Prince im Sommer 1984 zusammen mit seiner Band The Revolution beim Proben für die Choreografie zu „Nothing Compares 2 U“ zeigen.

Aber auch die kalifornische Pop-Formation The Bangles hat einen ihrer grössten Hits Prince zu verdanken: „Manic Monday“. Den Song hatte Prince 1984 ursprünglich für die von ihm gegründete Girlgroup Apollonia 6 geschrieben. Als er jedoch das Debütalbum „All Over the Place“ von den Bangles hörte, entschied er sich, ihnen den Song anzubieten. Die Band spielte den Titel im Studio ein, nahm ihn auf ihr zweites Album „Different Light“ und feierte nicht zuletzt dank „Manic Monday“ ihren internationalen Durchbruch.

Von Prince zu TAFKAP

Prince war ein musikalisches Genie. Er beherrschte 25 Instrumente, nahm seine Studioalben oftmals im Alleingang auf. Doch er war auch ein Freigeist. So hatte der Popstar andere Vorstellungen, was Verkaufsstrategien und Vermarktung seiner Alben anging, als sein Plattenlabel Warner Bros. Records. Anfang der 1990er Jahre gab Prince an seinem 35. Geburtstag bekannt, dass er seinen Künstlernamen in ein unaussprechbares Symbol geändert hat. In den Medien wurde Prince anschliessend als „The Artist Formerly Known As Prince“ (TAFKAP) tituliert. Als Princes Vertrag mit Warner Bros. Records im Jahr 1999 auslief, kündigte er im Jahr darauf an, wieder seinen ursprünglichen Künstlernamen anzunehmen.

Aber Prince ritt nicht immer auf der Welle des Erfolgs. Vor allem in den 90er Jahren musste er durch ein Tal der Tränen gehen. Musikalisch wurde es etwas ruhiger um den Sänger und auch privat meinte es das Schicksal nicht gut mit ihm. Mit seiner damaligen Frau Mayte Garcia, die er 1996 heiratete, bekam er einen Sohn. Kurz nach der Geburt starb der Junge jedoch. Er litt an einem Gendefekt. Einige Monate später war Garcia erneut schwanger, erlitt aber eine Fehlgeburt. 1998 trennte sich das Paar. Drei Jahre später heiratete Prince erneut. Mit seiner zweiten Ehefrau Manuela Testolini war der Ausnahmekünstler bis 2006 verheiratet. Kinder sind aus dieser Ehe nicht hervorgegangen.

Rückkehr ins Rampenlicht

Doch mit der Grammy-Verleihung im Jahr 2004 sollte es zumindest musikalisch für Prince wieder nach oben gehen. Bei der Show performte er an der Seite von Beyoncé seinen Welthit „Purple Rain“ und läutete damit seinen Neustart im Musikbiz ein. Kurz darauf unterzeichnete er erstmals nach seiner Trennung von Warner Bros. Records wieder bei einem Major Label (Columbia Records) und feierte mit seinem neuen Album „Musicology“ ein viel beachtetes Comeback. Beim Superbowl 2007 durfte Prince gar die Halbzeitshow schmeissen.

Seinen Frieden mit der Musikindustrie konnte Prince aber trotzdem nie schliessen. Immer wieder eckte er bei seinen Vertragspartnern an. Sein letztes Album zu Lebzeiten, „Hitnrun Phase Two“, brachte er im Dezember 2015 auf seinem eigenen Musiklabel NPG Records heraus. Doch das Prince Estate hat für den heutigen Tag angekündigt, dass es zum Geburtstag des Weltstars noch eine wichtige News zu Prince geben soll. Ob es sich dabei um bisher unveröffentlichte Musik handelt…

Prince starb am 21. April 2016 an einer Überdosis des Schmerzmittels Fentanyl. Dieses soll sich laut Polizeiermittlungen in der Verpackung eines weitaus schwächeren Schmerzmittels befunden haben. Es wird davon ausgegangen, dass Prince sich das Fentanyl somit versehentlich verabreicht hat. Sein Tod wird deshalb als Unfall eingestuft. Wie die Staatsanwaltschaft im April dieses Jahres mitteilte, bleiben die Ermittlungen wegen Mangels an Beweisen ohne Anklage. Prince galt laut „New York Times“ seit Jahren als tablettensüchtig.

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