Verwirrung um Boris Beckers Diplomatenstatus

Es gibt offenbar Zweifel an Boris Beckers Diplomatenstatus. Der Aussenminister der Zentralafrikanischen Republik bestreitet die diplomatische Immunität der Tennislegende.

„Boris Becker ist kein offizieller Diplomat der Zentralafrikanischen Republik“, das erklärte jetzt der Aussenminister des afrikanischen Staates, Charles Armel Doubane, im Gespräch mit der „Welt“. „Um als Diplomat ernannt zu werden, ist neben der Ernennung des Präsidenten auch meine Unterschrift als Aussenminister nötig. Ich habe entsprechende Dokumente nie unterzeichnet. Der Präsident hat mich nie darum gebeten, die entsprechenden Schritte im Falle von Boris Becker einzuleiten“, stellt er klar.

Auswirkungen auf das Insolvenzverfahren?

Was bedeutet dies nun für Beckers laufendes Insolvenzverfahren? Vor Gericht beruft sich Becker laut Medienberichten auf seine Rolle als „Sonderattaché der Zentralafrikanischen Republik für Sport und kulturelle Angelegenheiten in der Europäischen Union“. Diese Funktion, die er seit April 2018 innehat und die damit verbundene diplomatische Immunität, sollen ihm demnach im Insolvenzverfahren in Grossbritannien helfen.

„Die Entscheidung, das Insolvenzverfahren gegen mich einzuleiten, war ungerechtfertigt und ungerecht“, wird Becker in der vergangenen Woche unter anderem von der britischen Zeitung „The Guardian“ zitiert. „Ein Haufen anonymer und unverantwortlicher Banker und Bürokraten hat mich in eine völlig unnötige Konkursanmeldung gedrängt, die mir und den mir Nahestehenden sowohl kommerziell als auch beruflich einen grossen Schaden zugefügt hat“.

Er will „diese Farce zu einem Ende bringen“

Er habe nun seine diplomatische Immunität geltend gemacht, was er habe tun müssen, „um diese Farce zu einem Ende zu bringen“ und damit er anfangen könne, sein „Leben wieder aufzubauen“. Seinen Gegnern gegenüber kündigte er ausserdem an, dass seine Anwälte sich um Schadenersatz-Fragen kümmern würden, sobald der aktuelle Prozess gestoppt sei. „Ich werde die Menschen, die diesen Prozess erzwungen haben, öffentlich für ihre Taten zur Rechenschaft ziehen“, so Becker.

Becker war im Juni 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden. Auch zum laufenden Insolvenzverfahren Beckers äusserte sich Aussenminister Doubane: „Wir wollen nicht, dass Boris Beckers inoffizielle Position für unser Land mit seinen finanziellen Problemen assoziiert wird. Wir sagen klar, dass unser Land bei jeglichen rechtlichen Verfahren gegen Boris Becker die Justiz in keinerlei Weise behindern wird.“ Muss sich Becker damit nun eine neue Marschrichtung überlegen?

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