Judi Dench unterstützt ihren „guten Freund“ Kevin Spacey

Sollen Schauspieler, denen sexuelle Vergehen vorgeworfen werden, aus Filmen geschnitten werden? Nein, meint Judi Dench und setzt sich damit für ihren „guten Freund“ Kevin Spacey ein.

Judi Dench (83, „Mord im Orient-Express“) steht offenbar dem gefallenen Schauspiel-Star Kevin Spacey (59) zur Seite. Sie nannte ihn laut „Variety“ einen „guten Freund“ – wenige Monate nachdem eine Reihe von Männern Spacey sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. Bei einer Pressekonferenz im Rahmen des Internationalen Filmfestivals von San Sebastián, bei der Dench über ihren neuen Film „Red Joan“ sprach, kritisierte die 83-jährige Schauspielerin demnach die Studiobosse dafür, dass Spacey in dem Film „Alles Geld der Welt“ durch Christopher Plummer (88) ersetzt wurde.

Dench erinnerte sich dem Bericht zufolge auf der Pressekonferenz an die Zeit nach dem Tod ihres Mannes Michael Williams im Jahr 2001, als sie mit Spacey den Film „Schiffsmeldungen“ drehte: Ihr Kollege habe ihr Trost gespendet „und erwähnte nie, dass er wusste, dass ich in schlechter Verfassung war. Er hat mich aufgemuntert und angetrieben“. Laut „Variety“ ging Dench dann die Filmbosse an, die Spacey durch Plummer ersetzt hatten: „Ich kann in keiner Weise der Tatsache zustimmen, dass – was auch immer er getan hat – ihr dann anfangt, ihn aus den Filmen zu schneiden“, sagte sie demnach. „Müssen wir das für die komplette Vergangenheit tun?“

„Ein guter Freund“

Weiter soll sie erklärt haben: „Sollen wir in der Geschichte zurückgehen und jeder, der sich in irgendeiner Weise schlecht benommen hat, oder der das Gesetz gebrochen hat oder der irgendeine Art von Delikt begangen hat, wird rausgeschnitten? Werden wir sie aus unserer Geschichte verdrängen? Ich weiss es nicht…“ Die Oscar-Preisträgerin wird zudem mit den Worten zitiert: „Ich weiss nichts über die Vorfälle, aber trotzdem ist und war er ein wundervoller Schauspieler. (…) Und ein guter Freund.“

Auch über die #MeToo-Bewegung sprach die Schauspielerin offenbar: „Ich denke, es gibt viele Dinge, die korrigiert und richtig gestellt werden müssen. Es ist ein aussergewöhnlicher Moment der Veränderung.“

Auch Robin Wright forderte eine zweite Chance für Spacey

Zuvor hatte sich auch schon eine andere Kollegin für Spacey stark gemacht: Seine einstige Serien-Frau aus „House of Cards“, Robin Wright (52), hatte sich in einem Interview mit „Net-A-Porter“ dafür ausgesprochen, Spacey nicht auf alle Ewigkeit aus Hollywood zu verbannen: „Ich glaube, dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt, sich zu ändern“, wurde Wright darin zitiert. „In dieser Hinsicht glaube ich auf jeden Fall an zweite Chancen, oder wie auch immer man es nennen will.“

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