Willi Herren: «Mache eine der härtesten Zeiten meines Lebens durch»

Mit einem offenen Brief hat sich Willi Herren zu Wort gemeldet und erklärt, wie er sich von seiner Tablettensucht befreien will. Im Moment ist er in einer Klinik.

Nach dem Medienrummel um einen Streit mit seiner Frau im österreichischen St. Anton Anfang Dezember hatte Willi Herren (43) in einem RTL-Interview erklärt, er sei tablettenabhängig. Nun meldete sich der Sänger und Schauspieler via Facebook mit einem offenen Brief bei den Fans. „Entgegen der meisten von euch werde ich dieses Fest nicht daheim bei den Liebsten verbringen, sondern mich weiterhin in einer Klinik meinen Problemen stellen“, schreibt er. Seit dem 10. Dezember sei er in der Einrichtung und „mache eine der härtesten Zeiten meines Lebens durch“. Er befinde sich „in der Entgiftung und mache einen Benzodiazepin-Entzug“, erklärt der 43-Jährige weiter.

❗️❗️❗️🎄 OFFENER BRIEF🎄❗️ ❗️Hallo meine Lieben, zunächst einmal wünsche ich euch und euren Familien eine gesegnete Weihnachtszeit. Entgegen der meisten von euch werde ich dieses Fest nicht daheim bei den Liebsten verbringen, sondern mich weiterhin in einer Klinik meinen Problemen stellen. Nachdem sich der Medienrummel um mich und meine Frau ein wenig gelegt hat, finde ich, dass heute ein guter Tag ist, um mich bei euch zu melden. Ich bin jetzt seit dem 10. Dezember hier und mache eine der härtesten Zeiten meines Lebens durch. Ich befinde mich in der Entgiftung und mache einen Benzodiazepin-Entzug. Und ich muss euch eines sagen: Klar, diese Therapie ist hart – aber es war der richtige Entschluss. Ich merke, dass es nicht nur körperlich sondern vor allem auch psychisch absolut notwendig war. Ich war 20 Jahre lang tablettenabhängig, ohne es zu wissen. Selbstverständlich war mir klar, dass ich sehr sehr viel pharmazeutischen Kram in mich reinschmeisse, aber wie bei jeder Sucht belügt man sich selbst. Nahm ich eine Tablette, war plötzlich alles weg. Die Sorgen, die Selbstzweifel, der Erfolsdruck, die eigens kreierten Existenzängste. Ich habe mich nahezu täglich in etwas hineingesteigert, das mich dazu brachte all diese negativen Gefühle mit Tablette bekämpfen zu wollen. Auch meine privaten Probleme und die damit verbundenen emotionalen Schmerzen, wie mein persönliches Liebes-Gefühls-Chaos all die Jahre oder die Demenz-Erkrankung meines geliebten Vaters, wollte ich durch die Einnahme von Tabletten lindern. Das war ein großer Fehler. Und in meinen klaren Augenblicken war mir das auch bewusst. Aber ich konnte keinen anderen Ausweg finden. Doch auch mit dieser heimlichen Sucht bekam ich Vieles auf die Reihe. Ich konnte privat aufräumen und habe mich zu meiner großen Liebe bekennen können. Jasmin, du bist die beste Frau der Welt. Ich liebe dich und ohne dich würde mir die Kraft fehlen. Für meine Therapie, für meine Selbstreflektion, ja sogar für diese Zeilen – die mir sehr schwer fallen. Und umso mehr hat es mir wehgetan, dass ich mich an diesem Tag in St. Anton dir gegenüber fehlverhalten habe. Ausgerechnet dir gegenüber. Das werde ich mir mein Leben lang ankreiden. Ich danke dir dafür, dass du mich da vor irrsinnigen Prügelvorwürfen und Ähnlichem in Schutz genommen hast und allen die Wahrheit erzählt hast. Dass eben das nicht stimmt. Ich danke dir ebenso, dass du trotz dieses Streits zu mir hältst und dass du deine Eheversprechen – in guten wie in schlechten Zeiten – so ernst nimmst. Eigentlich hätte ich heute, an deinem Geburtstag zu dir kommen sollen. Danke, dass du stattdessen heute mich besuchst. Alles Liebe, mein Weihnachtsengel. Daran, dass ich die weihnachtlichen Festtage nicht daheim bei meiner Familie verbringe, seht ihr auch, wie ernst und wichtig mir diese Behandlung ist. Viele mögen jetzt denken: Ach der Willi, schon wieder eine Therapie. Ja, es stimmt: Ich war schon mal in der Betty Ford-Klinik im Entzug. Und auch in zwei weiteren Kliniken. Das war wegen Alkohol und Drogen. Und beide Süchte habe ich heute hinter mir gelassen. Nur die Tablettensucht habe ich nie therapieren lassen und das war falsch. Wie geht es jetzt weiter mit mir? Meine Entgiftung wird noch bis Mitte Januar gehen. Doch damit will ich es nicht abgetan haben. Anschließend werde ich noch eine ambulante Therapie absolvieren. Da werde ich mich zwei Mal die Woche für sechs Stunden am Tag behandeln lassen. Für das Ganze werde ich mir voraussichtlich ein Jahr Zeit nehmen. Ich tue das in allererster Linie für mich. Aber auch für die ganzen Leute, die mich jahrelang unterstützt haben und an mich glauben. Auch für meine Fans, die mich gerne auf der Bühne sehen. Und die mir auch mein privates Glück wünschen. Und genau das versuche ich jetzt wiederherzustellen indem ich meinen Probleme offen gegenübertrete. Und das ist keine Sache für die ich mich schämen werde – es ist der richtige Schritt. Danke an alle, die mich dabei unterstützen. Ich werde euch nicht enttäuschen. So, jetzt wünsche ich euch besinnliche Weihnachtstage und genießt die Zeit mit euren Lieben. Ich weiß sie seit diesem Jahr sicherlich noch mehr zu schätzen…. Euer Willi

Gepostet von Willi Herren Fanseite am Montag, 24. Dezember 2018

 

Zudem schreibt Herren in dem Post, die Therapie sei hart – „aber es war der richtige Entschluss“. Nicht nur körperlich, sondern vor allem auch psychisch sei dies absolut notwendig gewesen: „Ich war 20 Jahre lang tablettenabhängig, ohne es zu wissen.“ Bekämpfen wollte er mit den Tabletten demnach „Sorgen, Selbstzweifel, Erfolgsdruck, die eigens kreierten Existenzängste“ sowie private Probleme, „wie mein persönliches Liebes-Gefühls-Chaos all die Jahre oder die Demenz-Erkrankung meines geliebten Vaters“. Dies sei ein grosser Fehler gewesen, so der Entertainer. „Und in meinen klaren Augenblicken war mir das auch bewusst. Aber ich konnte keinen anderen Ausweg finden.“

Willi Herren macht in dem langen Statement ausserdem seiner Ehefrau eine Liebeserklärung: „Jasmin, du bist die beste Frau der Welt. Ich liebe dich und ohne dich würde mir die Kraft fehlen. Für meine Therapie, für meine Selbstreflektion, ja sogar für diese Zeilen – die mir sehr schwer fallen.“ Seinen Fans erklärte er zudem: „Meine Entgiftung wird noch bis Mitte Januar gehen. Doch damit will ich es nicht abgetan haben. Anschliessend werde ich noch eine ambulante Therapie absolvieren. Da werde ich mich zwei Mal die Woche für sechs Stunden am Tag behandeln lassen. Für das Ganze werde ich mir voraussichtlich ein Jahr Zeit nehmen.“

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