Steffi Graf wird 50: Ihr Leben nach der Tenniskarriere

Spiel, Satz, Sieg… und dann? Steffi Graf hat nach ihrer überaus erfolgreichen Tenniskarriere und 17 Jahren Profisport ihre Erfüllung gefunden.

Eine Grösse des deutschen Sports feiert heute ihren 50. Geburtstag: Nach 17 Jahren Profisport verabschiedete sich Steffi Graf 1999 von ihrer Tenniskarriere – kurz zuvor hatte sie zum sechsten Mal die Pariser French Open gewonnen. 377 Wochen war sie die Nummer eins im Tennis. Was kann nach so einer grossen Karriere folgen? Steffi Graf fand in ihrer Familie und in ihren Charity-Aktivitäten ihre Bestimmung.

Ihre grosse Liebe

Der Abschied vom Tennis fiel Graf vielleicht etwas leichter, denn dasselbe Jahr brachte ihr das private Glück: Im September sprach sie zum ersten Mal vor der Öffentlichkeit über ihre Freundschaft zu US-Tennisspieler Andre Agassi (49). Bei einem Boxkampf in Las Vegas zeigten sie sich kurz darauf gemeinsam – die beiden wurden zum Traumpaar der Tennisszene. Andre Agassi hat lange Zeit für ein gemeinsames Glück mit seiner Tenniskollegin gekämpft. Hartnäckig buhlte er um sie, arrangierte gemeinsame Trainingseinheiten, verschickte Blumen, eine gebastelte Geburtstagskarte und Essenseinladungen.

Am 22. Oktober 2001 heiratete das Paar in Las Vegas, wo es bis heute lebt. Wenige Tage später kam Sohn Jaden Gil (17) zur Welt. 2003 folgte die Geburt ihrer Tochter Jaz Elle (15). „In Las Vegas schätzen wir es sehr, im Kreise unserer Familie und Freunde ein normales und ruhiges Leben ohne viele Fotografen führen zu können“, sagte Graf 2012 dem Magazin „Harvard Business Manager“. Neben ihrem Familienglück steht bei der ehemaligen Tennisspielerin auch die Charity-Arbeit an vorderster Stelle. „Heute haben für mich meine Rolle als Mutter und Ehefrau und die Arbeit für meine Stiftung ‚Children for Tomorrow‘ ganz klar Priorität“, so Graf im Interview.

Einsatz für ihre Stiftung

Die gemeinnützige Stiftung „Children for Tomorrow“ gründete Steffi Graf bereits 1998 in Hamburg. Sie ermöglicht Kindern und Familien, die Opfer von Krieg, Verfolgung, Flucht und organisierter Gewalt geworden sind, psychotherapeutische Behandlungen. Neben den Angeboten auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hat die Stiftung internationale Projekte in Eritrea und Uganda. Bei Schaukämpfen stellt sich die Ex-Profisportlerin sogar wieder auf den Tennisplatz und sammelt Spenden für ihr Herzensprojekt. Doch dabei erlebt Graf auch die Schattenseiten einer vergangenen Profisportlerkarriere.

Dem australischen Magazin „Stellar Magazine“ verriet sie im März 2019: „Hier zu sitzen, meine Hüfte – das schmerzt. Es ist also nicht so toll.“ Sie habe ein Knie, bei dem Knochen auf Knochen sei. Doch Graf und ihr Ehemann wussten um die Gefahren des Tennissports: „Das war zu erwarten. Tennis war hart für unsere Körper. Und Sie finden uns auch nicht mehr draussen auf dem Tennisplatz, ausser es ist etwas sehr Kleines“, sagte Graf im Interview weiter.

Ihre sportliche Erfahrung weitergeben

Dem Sport bleibt Steffi Graf dennoch verbunden. So wurde sie 2005 auch zur Gesellschafterin des Franchise-Unternehmens Mrs. Sporty, das Fitnessstudios für Frauen anbietet. „Ich bin davon überzeugt, dass Frauen sich in einem anderen Umfeld – nur unter Frauen – einfach wohler fühlen“, erklärte Graf die Idee zu Mrs. Sporty 2014 in einem Interview mit „Welt“.

Um sich um die Fitnesskette und ihre Stiftung kümmern zu können und Familienbesuche zu unternehmen, reist die Wahl-Amerikanerin „fünf bis sechs Mal im Jahr“ nach Deutschland. Ihr Engagement bewundert vor allem einer: ihr Ehemann. „Sie lebt nach ihren Werten, ist ihnen treu. Sie redet nicht, sie lebt einfach. Sie hat einen überragenden Spirit“, sagte Andre Agassi vor wenigen Tagen gegenüber der „Bild“-Zeitung. Was er sich für die Zukunft mit seiner Ehefrau wünscht? „Ich hoffe nur, dass sie mich nicht verlässt (lacht)! Ich wünsche jedes Jahr, dass sie bei mir bleibt und dass sie auch die nächsten 20 Jahre bei mir bleibt.“

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