Hugh Grant: Schwiegermamas Liebling mit der dunklen Seite

Zahlreiche romantische Komödien und ein höchst unromantischer Skandal haben ihn berühmt gemacht. Nun feiert der Filmstar Hugh Grant seinen 60. Geburtstag.

Eine rebellische Haartolle fällt ihm immer wieder ins Gesicht. Selbiges ziert ein unverwüstlicher Hundeblick, irgendwo zwischen Charme und Verletzlichkeit angesiedelt. Und dazu noch dieser britische Akzent. Mit all diesen Attributen wäre es verwunderlich gewesen, hätte sich Hugh Grant (60) in den 1990er-Jahren nicht zur Allzweckwaffe für Rom-Coms und zu Schwiegermamas Liebling entwickelt.

Bis, ja, bis zu einer verhängnisvollen Nacht im Jahr 1995. Denn den Hundeblick mag der Schauspieler, der am 9. September seinen 60. Geburtstag feiert, perfektioniert haben. Mit der berühmten Treue eines Hundes hielt es Hugh John Mungo Grant dagegen nicht immer so genau.

Vier Hochzeiten und ein Glücksfall für Grant

Die ersten rund zwölf Jahre von Hugh Grants Schaffen fanden grösstenteils unter dem internationalen Radar statt. 1982 feierte er zwar gleich mit seinem ersten Film überhaupt („Privileged“) das Kinodebüt, doch erst fünf Jahre später wurde der gebürtige Londoner mit dem Film „Maurice“ zunehmend ein Begriff in England. Es sollte weitere sieben Jahre dauern, ehe er mit seinem Durchbruch die Herzen rund um den Globus zum Schmelzen bringen würde.

Die romantische Komödie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ wurde zu Grants grossem Glücksfall. Für zwei Oscars wurde der Streifen nominiert, darunter als „Bester Film“. Grant selbst staubte für seine liebenswert verplante Figur Charles einen Golden Globe ab. Und gleichzeitig erfreute sich nun auch seine langjährige Partnerin, eine gewisse Elizabeth „Liz“ Hurley (55), medialer Aufmerksamkeit. Doch das nicht nur im positiven Sinne.

1995 betrog ausgerechnet der Bilderbuch-Schwiegersohn seine damalige Freundin. In Los Angeles, in seinem Auto, in der Öffentlichkeit – mit einer Prostituierten. Gefundenen Fressen für die britische Boulevardpresse, die sich wie Schmeissfliegen auf den Skandal stürzte. Kein Wunder, dass Grant seither nicht gut auf Klatschreporter zu sprechen ist, deren Berufsschicht er, wie er gerne betont, verachtet.

Zu Kreuze kroch er für seinen Seitensprung dann im US-Fernsehen, als Gast bei Late-Night-Star Jay Leno. „Ich habe eine böse Sache gemacht“, so Grant kurz angebunden. Im Publikum sind daraufhin vor allem weibliche Lacher und aufmunternde Zurufe zu hören…

Sein Sexappeal war ungebrochen

Schon erstaunlich. Mit Ausnahme von Hurley und, davon ist jedenfalls auszugehen, der Mutter der Gehörnten, schien niemand Grant den Fremdgehskandal so wirklich übel zu nehmen. Jetzt hatte er auch noch ein – häufig als attraktiv betiteltes – Image des Badboys inne. Und auch Hurley trennte sich nicht von ihm, erst im Jahr 2000 ging die Beziehung der beiden in die Brüche.

Und wie stand es nach dem Aufruhr um seine Karriere? Von einem Knick kann man zwar nicht sprechen, bis zu seiner vollständigen Rehabilitierung als „Mister Rom-Com“ sollte es dennoch dauern. 1999, nachdem er drei Jahre nicht mehr auf der Leinwand zu sehen war, kam der zweite grosse Film heraus, der Grants Karriere massgeblich bestimmte. In „Notting Hill“ formte er mit Julia Roberts (52) und dank „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“-Drehbuchautor Richard Curtis (63) eines der charmantesten Liebespaare der Filmgeschichte.

Kult-Rom-Coms und eine befreiende Gangsterkomödie

In den anschliessenden zehn Jahren spielte Grant in höchst erfolgreichen Werken mit, in denen er weitestgehend seinem filmischen Jagdrevier treu blieb. Ob „Bridget Jones“, „Ein Chef zum Verlieben“, „Mitten ins Herz“ oder natürlich „Tatsächlich… Liebe“.

Ein wirklicher Drang zu Veränderung – sowohl privat als auch beruflich – stellte sich bei Grant erst in den vergangenen zehn Jahren ein. Zwischenzeitlicher Höhepunkt in seinem Schauspiel war hierbei der Film „The Gentlemen“ von 2019. In Guy Ritchies (51) Gangsterkomödie ist Grant als schmierige, vulgäre Klatsch-Schmeissfliege kaum zu erkennen, durfte sich mit der Rolle zudem an den verhassten Reportern rächen.

Es bleibt kompliziert

Privat nahm Grants Leben im Jahr 2011 erheblich an Fahrt auf. Im Alter von rund 51 Jahren wurde sein erstes Kind geboren, eine Tochter. Im Jahr darauf brachte er gar das Kunststück fertig, doppelt Vater zu werden. Im Dezember 2012 folgte das zweite Kind mit Tinglan Hong – bereits im September 2012 kam ein gemeinsames Kind mit der schwedischen TV-Produzentin Anna Eberstein zur Welt.

Eberstein schaffte nach zwei weiteren gemeinsamen Kindern 2015 und 2018 schliesslich etwas, das noch keiner Frau zuvor gelungen war: Im Mai 2018, mit 57 Jahren, gab Grant ihr zuliebe den Titel als ewiger Junggeselle ab und trat erstmals vor den Traualtar.

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