Dan Reynolds: Weitermachen trotz chronischer Rheuma-Erkrankung

Musikalisch war es seit 2015 eher still um Imagine Dragons geworden. Nun steuern die US-Indie-Rocker einen Song zum Sci-Fi-Drama „Passangers“ bei, das im Januar in Deutschland anläuft. Schlagzeilen machte Frontman Dan Reynolds zuletzt aus privaten Gründen: Er sprach über seine chronische Rheumakrankheit.

Seit 2015 warten Fans der Imagine Dragons sehnsüchtig auf ein neues Album, nun gibt es immerhin einen Lichtblick. Der neue Song „Levitate“ der US-Indie-Rocker ist in dem Sci-Fi-Drama „Passengers“ zu hören, das am 5. Januar 2017 in den Schweizer Kinos startet. Und Album Nummer drei ist immerhin in Arbeit, liess die Band auf Facebook verlauten. Schlagzeilen machte zuletzt Frontman Dan Reynolds, jedoch mit einem eher privaten Thema. In einem Interview mit dem US-Magazin „People“ sprach er erstmals öffentlich über seine lebenslange Erkrankung.

Bereits mit 21 Jahren, als er mit seiner Band („Radioactive“, „On Top of the World“) erste Erfolge feierte, begannen sich seine Gelenke chronisch zu entzünden: „Ich konnte nicht schlafen, nicht stehen und mich auf der Bühne nicht mehr so bewegen, wie ich es für die Band eigentlich hätte tun müssen“, offenbarte der Sänger. Sogar Konzerte mussten abgesagt werden. „Es fühlte sich an, als würde mir jemand direkt in die Nerven bohren.“

Diagnose: Morbus Bechterew

Nach zahlreichen Arztbesuchen habe er erst bei einem Rheumatologen die richtige Diagnose erhalten: Morbus Bechterew, eine Form der axialen Spondyloarthritis, bei der sich die Wirbelsäule entzündet. Das Tückische an dieser genetisch bedingten Erkrankung ist, dass sie meist junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren trifft, aber oft zu spät erkannt wird – und unbehandelt die Wirbelsäule irreparabel versteifen kann. Dann krümmt sich der Rücken allmählich zu einem Buckel.

Doch Imagine-Dragons-Fans, die sich jetzt um die Gesundheit von Dan Reynolds und die Zukunft der Band sorgen, dürfen aufatmen: Zwar ist eine vollständige Heilung nicht möglich, doch laut dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) kann man mittlerweile schwere Krankheitsverläufe durch die richtige Therapie effektiv verhindern – sofern das Rheumaleiden rechtzeitig erkannt wird.

Tatsächlich rettete die frühzeitige Diagnose wahrscheinlich die Karriere von Imagine-Dragons-Star Reynolds: Nachdem er knapp sechs Monate „nahezu nichts machen, keinen Gegenstand mehr anheben konnte“, habe er neben der ärztlichen Behandlung damit begonnen, sich aktiver zu bewegen und gesünder zu ernähren, sagte er dem „People“-Magazin. So erst wurde der bis heute anhaltende Erfolg der Band möglich: zwei gefeierte Studioalben, ein American Music Award, ein Grammy und Tourneen rund um den Globus.

Das Wichtigste: Seine Tochter auf den Arm heben zu können

Zuletzt veröffentlichte die Band zusammen mit Lil Wayne und anderen Rappern den Song „Sucker for Pain“ – unglaubliche 287 Millionen Mal wurde das zugehörige Musikvideo auf YouTube innerhalb von fünf Monaten angesehen.

Allein für den Erfolg als Musiker kämpft Reynolds aber nicht gegen seine Morbus-Bechterew-Erkrankung an: „Meine vierjährige Tochter ist für mich das Licht dieser Welt“, so der Indie-Rocker. „Und der Gedanke, sie nicht mehr auf den Arm heben zu können, ist der schlimmste Gedanke, den ich mir als Vater vorstellen kann.“

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