Überraschendes Geständnis: Selena Gomez will vergessen werden

Sängerin Selena Gomez ziert zum ersten Mal das Cover der US-„Vogue“. Im Interview spricht sie ehrlich wie nie zuvor über ihre Therapie und die Schattenseiten ihres weltweiten Ruhms.

Sängerin Selena Gomez (24, „It Ain’t Me“) ist restlos begeistert von ihrem ersten Cover der US-Ausgabe des Modemagazins „Vogue“. Auf Instagram schrieb sie zum Titelblatt der April-Ausgabe, dass sie „am Ausflippen“ sei. Neben den sexy Fotos zieht die 24-Jährige auch im Interview blank. Sie bezeichnet ihre Therapie als das „Härteste und Beste“, was sie je getan habe in ihrem Leben. Ausserdem bekennt sie überraschend: „Ich kann es wirklich kaum erwarten, dass die Leute mich vergessen.“

„Ich war deprimiert, ängstlich“

Im August 2016 unterbrach Gomez ihre Welttour, um sich in Behandlung zu begeben. Auf Tour fühlte sie sich damals einsam, erzählt sie im „Vogue“-Interview. Ihr Selbstwertgefühl sei gleich null gewesen. „Ich war deprimiert, ängstlich.“ Hinzukamen Panikattacken vor den Auftritten oder nach den Konzerten. Sie hatte das Gefühl, nicht gut genug zu sein, nicht fähig dazu, ihren Fans das zu geben, was diese ihrer Meinung nach verdienten und erwarteten. „Ich dachte, alle würden das Gefühl haben, sie hätten ihre Zeit verschwendet.“

Also brach sie die Tour ab und nahm 90 Tage an einem Programm mit anderen jungen Frauen teil, das eine individuelle, eine Gruppen- sowie eine Pferde-Therapie beinhaltete. Es sei unglaublich gewesen, nur von sechs Mädchen umgeben zu sein, so Gomez. Personen, die sich nicht darum scherten, wer sie sei, sondern um ihr Leben kämpften. „Es war mit das Härteste, was ich je getan habe, aber es war das Beste.“ Fünfmal in der Woche geht sie nun zur Therapie und schwört auf DBT, die dialektische Verhaltenstherapie.

Die Technik wurde einst zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelt. Mittlerweile wird sie angewandt, um die Kommunikation zu verbessern, um Emotionen zu regulieren und Achtsamkeitspraktiken aufzunehmen. Gomez sagt, diese Form der Therapie habe ihr Leben verändert. „Ich wünschte, mehr Menschen würden über ihre Therapie sprechen. Uns Mädchen wird beigebracht, extrem belastbar zu sein, sexy, cool und entspannt. Uns muss es aber auch erlaubt sein, zu scheitern.“

„Süchtig nach Instagram“

Was Gomez noch zu schaffen machte: Die Person, mit den meisten Instagram-Followern zu sein. Deswegen sei sie durchgedreht. Es habe ihren Alltag bestimmt, von morgens bis abends. „Ich war süchtig danach“, gesteht sie. Sie fühle sich jedoch jedes Mal schlecht, wenn sie auf Instagram unterwegs sei. Mittlerweile ist die App von ihrem Handy verschwunden, das Passwort kennt nur ihre Assistentin.

Nicht nur ihre Einstellung zu Instagram hat sie geändert, sondern auch ihre Telefonnummer. Gerademal 17 Personen würden diese jetzt noch kennen und nur zwei davon seien berühmt. „Ich liebe, was ich tue und ich bin mir bewusst, wie glücklich ich mich schätzen kann – wie kann ich das jetzt sagen, ohne komisch zu klingen? Ich kann es wirklich kaum erwarten, dass die Leute mich vergessen.“ So schnell dürfte das wohl nicht passieren. Derzeit folgen ihr 113 Millionen Menschen auf Instagram, Tendenz steigend. Dazu dürfte auch ihre Ehrlichkeit beitragen.

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