Interview mit Ronan Keating: «Meine Frau gab mir die Kraft für dieses Album»

Quelle: Universal Music

Im Februar präsentierte UK-Superstar Ronan Keating sein zehntes Studioalbum „Time of my Life“. Es handelt sich dabei um das neueste Kapitel einer Ausnahmekarriere, in deren Verlauf Keating über 20 Millionen Alben als Solokünstler sowie weitere 25 Millionen mit seiner Band Boyzone verkaufte. Wir trafen den Hit-Giganten zum Interview.

„Time of my Life“ wurde von Ronan Keating im Alleingang geschrieben und gewährt tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt, wo er Biografisches und bewusst Ungeschliffenes miteinander verbindet. Zugleich markiert die Album-Veröffentlichung die Rückkehr zu seiner ersten und grössten Leidenschaft, der Musik. Denn zuletzt glänzte Ronan am Londoner West End in einer Musical-Hauptrolle, wirkte wiederholt als Jurymitglied in der australischen Casting-Show „X Factor“ mit und hat es sich – was auch ein wichtiger Faktor für die klangliche Ausrichtung des neuen Albums ist – einfach gut gehen lassen und zusammen mit seiner neuen Partnerin Storm Keating das Leben genossen. Kaum zu glauben, dass Ronan, der gerade mal 38 Jahre alt ist, schon seit 22 Jahren im Rampenlicht steht und erfolgreich Musik macht.

Hallo Ronan, wie geht es dir?
Danke dir, es geht mir sehr gut und ich freue mich heute hier zu sein, denn ich mag die Schweiz sehr. Ich komme jedes Jahr an Silvester zum Skifahren nach Verbier. Auch in Genf bin ich oft unterwegs.

Jetzt sag uns mal, wie stolz bist du über dein zehntes Album?
Ich bin sehr, sehr stolz darauf. Nicht zuletzt, weil es ein sehr persönliches Album geworden ist. Im Januar 2015 habe ich mit den musikalischen Arbeiten begonnen und nahm mir dann bewusst das ganze letzte Jahr Zeit, um die Songs zu schreiben und die Platte zu produzieren. Ich habe mich vom Musical „Once“ inspirieren lassen, für das ich in London gearbeitet habe. Herausgekommen ist eine Platte, die ich persönlich als ein „Organic-Folk-Pop“-Album bezeichnen würde.

Hast du dich neben „Once“ auch von Musik-Künstlern inspirieren lassen?
Nicht wirklich. Ich bin ein grosser Musik-Fan und liebe alle, von Glen Hansard bis hin zu John Mayer. Das sind beides grossartige Künstler, die mich vielleicht ein bisschen beeinflusst haben. Am meisten hat mich jedoch meine Frau inspiriert. Sie hat mir die Kraft gegeben, dieses Album zu machen.

Also hast du die Lyrics bei dir zu Hause geschrieben?
Ja in der Tat. Die meisten Lyrics habe ich ganz unkompliziert bei mir zu Hause in der Küche geschrieben. Very organic, very natural!

Welcher Song ist dein Favorit?
Der Song „Breathe“ auf meiner zweiten Single ist mein persönlicher Favorit. Es ist ein Folk-Pop-Song, der sehr viel Positives hat und einem einfach ein gutes Gefühl gibt.

Was machst du, wenn du einen Tag frei hast?
Im Moment habe ich leider nicht wirklich freie Tage, denn ich bin aktuell sehr viel auf Reisen. Ansonsten mag ich es, mit meinem Hund zu spazieren, Kaffee trinken zu gehen, zu kochen, Musik zu hören oder einfach nur zu Hause zu entspannen.

Welches Konzert hast du zuletzt besucht?
Das letzte Konzert war von Ed Sheeran im Wembley Stadium. Er ist ein grossartiger Künstler und auch ein guter Freund von mir. Sein Talent ist einfach inspirierend und sein Konzert war unglaublich.

Boyzone war in den 90ern eine der erfolgreichsten „Boy Bands“ aller Zeiten. Was läuft heute so mit der Band?
Wir hatten ganz viele tolle Jahre in den 90ern. Es war wild, wir waren jung und einfach total „crazy“. Nach einer Pause sind wir 2007 wieder zurückgekehrt. Als dann aber Stephen Gately im Jahr 2009 völlig überraschend verstorben ist, hat sich vieles verändert. Auch in der Band. Die Dynamik war nicht mehr dieselbe. Wer weiss, vielleicht gibt es Ende nächsten Jahres nochmals eine Wiedervereinigung oder wir machen etwas für das 25-jährige Jubiläum im 2018.

Gibt es einen Unterschied beim Musikmachen vom Beginn deiner Karriere im Vergleich zu heute?
Oh ja, da gibt es einige Unterschiede. Nur schon, was der Download über das Internet betrifft bis hin zu all den Social-Media-Kanälen, Smartphones und so weiter. Das alles gab es früher nicht und man brauchte viel, viel länger, um etwas umzusetzen und auch, um es dann am Schluss zu übertragen, beziehungsweise zu streuen. Heute kann man mit nur einem Knopfdruck 50 Millionen Leute erreichen – das ist unglaublich.

Was waren so die grössten Highlights in deiner Karriere?
Oh, da gibt es so einige. Ein grosses Highlight für mich war es, mit Elton John im Madison Square Garden in New York zu singen oder mit Pavarotti in Modena oder mit Cat Stevens. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit so vielen, grossartigen Künstlern spielen und singen durfte.

Begleitet dich deine Familie, wenn du auf Tournee bist?
Ja, wenn es möglich ist, reisen sie auch alle mit. Meine Frau arbeitet zwar in London, aber wir versuchen, dass mich die Familie so oft es geht begleiten kann. Die Familie dabei zu haben, ist für mich sehr wichtig.

Du bist auch Schauspieler und hast im Weltkriegs-Drama „Another Mother’s Son“ mitgespielt. Gibt es da einen grossen Unterschied zwischen den beiden Berufen Musiker und Schauspieler?
Meine Rolle in „Another Mother’s Son“ hat mir sehr viel Spass gemacht. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte und ist ganz allgemein ein wunderschöner Film. Aber es ist schon so, dass es sehr grosse Unterscheide zwischen der Musik und der Schauspielerei gibt. Eigentlich kann man das gar nicht so wirklich vergleichen. Als ich jünger war, wäre es für mich bestimmt einfacher gewesen, nur Schauspieler zu sein.

Hast du weitere Filmprojekte in Aussicht?
Konkret nicht. Ich habe aber eine grosse Leidenschaft für Filme und bin immer offen für neue Filmprojekte.

Vielen Dank Ronan für das nette Gespräch. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und einen schönen Aufenthalt in der Schweiz.
Ein ganz grosses Dankeschön an euch. Ich fühle mich immer sehr wohl hier in der Schweiz, die Leute sind ganz wundervoll zu mir und haben grossen Respekt. Das gefällt mir. Ich komme immer wieder gerne hierher zurück. Danke!

Ronan Keating

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