Jörg Kachelmann: TV-Comeback mit diesen „Riverboat“-Gästen

Jörg Kachelmann feiert am 4. Januar sein Comeback als TV-Moderator der Talkshow „Riverboat“. Der Weg dorthin war lang und steinig.

Er ist wieder da. Was nicht heisst, dass alle nur auf ihn gewartet haben. Doch für Jörg Kachelmann (60) muss es sich wie ein Triumph anfühlen: „Ich kriege mein Leben zurück“, sagt er in einem Interview mit der „Zeit“ über sein Comeback im Fernsehen.

Ab 4. Januar, immer freitags um 22:00 Uhr, moderiert er wieder die MDR-Talkshow „Riverboat“, die er schon von 1999 an (mit Unterbrechungen) präsentiert hat. Co-Moderatorin ist Kim Fisher (49), die schon früher seine „Riverboat“-Partnerin war.

Sein Weg zum Wetterfrosch

Das alte Leben, das war Kachelmanns Präsenz als Wetterfrosch, den jeder kannte. Dabei ist der Schweizer überhaupt kein Meteorologe. Zwar studierte er an der Uni Zürich Geographie, Mathematik, Physik und im Nebenfach Meteorologie, doch 1983 brach er das Studium ab – und wurde Journalist mit dem Schwerpunkt Meteorologie.

Es spricht für seine Hartnäckigkeit, dass Kachelmann zu Beginn seiner Karriere nach eigenen Angaben monatelang dem Südwestfunk unaufgefordert Wettervorhersagen faxte – bis diese schliesslich angenommen wurden. Daraus entwickelte Kachelmann ein florierendes Unternehmen. Er gründete in der Schweiz die Meteomedia AG, die mit einem Netz von rund 900 privaten Wetterstationen in Deutschland und der Schweiz ihre Kunden mit Wettervorhersagen, Unwetterwarnungen und meteorologischen Gutachten versorgte.

Und Jörg Kachelmann gab dem Wetter ein Gesicht. Sehr lässig, oft in Jeansjacke, mit Flusenbart und längerer Mähne hat er ab 1994 täglich in der Sendung „Das Wetter im Ersten“ präsent. Nach und nach versuchte er sich auch an Unterhaltungsformaten, moderierte „Vorsicht Blöff“, die Quizshow „Einer wird gewinnen“ und, ebenfalls beim MDR, „Kachelmanns Spätausgabe“.

Dann kam der Vorwurf

Das ging bis zum Jahr 2010. Da erhob eine ehemalige Geliebte einen massiven Vergewaltigungsvorwurf gegen Kachelmann. Er kam zunächst in U-Haft – und verschwand vom Bildschirm. Es erwies sich, dass die Frau gelogen hatte, 2011 wurde Kachelmann von dem Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen, 2016 verurteilte ein Gericht die Falschbeschuldigerin zur Zahlung von Schadensersatz.

Nach seinem Freispruch kämpfte Kachelmann jahrelang darum, seinen Ruf wiederherzustellen. 2017 sagte er in einem „Panorama“-Beitrag, dass auch nach einem Freispruch immer etwas hängen bleibe. „Das war sehr, sehr schwer auszuhalten.“ Niemand habe sich bei ihm gemeldet, um ihm eine Beschäftigung im Fernsehen anzubieten. Offenbar war er für die meisten TV-Verantwortlichen eine Persona non grata.

Zwar sei es im Laufe der vergangenen sieben Jahre immer weniger geworden, was man ihm vorwerfen konnte, sagte er jetzt der „Zeit“: „Aber das kam immer: Wenigstens darf er nicht mehr ins Fernsehen… Manche haben meine Fernsehabwesenheit wie eine Monstranz vor sich hergetragen.“ Jahrelang habe kein Journalist mit ihm sprechen wollen, also habe er selbst sich in den sozialen Medien Gehör verschafft: „Ich hatte natürlich das Glück, dass ich mich auf Twitter äussern und eine Art Paralleluniversum erschaffen konnte.“

Wer ist bei seinem TV-Comeback dabei?

Die Anbahnung seiner Rückkehr zum MDR habe sich über ein halbes Jahr erstreckt, immerhin seien „die Leute, die 2010 beim MDR das Sagen hatten, heute nicht mehr da. Dann gab es ein diskretes Vorabtreffen – wahrscheinlich, um zu sehen, ob ich bei Trost bin.“

Und weiter: „Auf Twitter schreibe ich ja sehr engagiert und auch polemisch. Ich habe offenbar ‚bei Trost‘ gewirkt, danach gab es das nächste Gespräch mit höheren Etagen“. Und im vergangenen Herbst verkündete MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi: „Kachelmann kommt nach Hause. Und das ist gut so. Mit seiner unverblümten Art wird er unser ‚Riverboat‘ bereichern.“

In der ersten Sendung der Neuauflage werden Kachelmann und Fisher Entertainer Gunther Emmerlich, die Schauspielerinnen Stefanie Stappenbeck und Adele Neuhauser, Tierfilmer Andreas Kieling, Tenor Helmut Lotti, Trüffelexperte Gunter Kahlo sowie Comedian Rüdiger Hoffmann begrüssen. In diesem Sinne: Leinen los!

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