Elisabeth Moss: «Frauen sind nicht wirklich gleichberechtigt»

Endlich startet die Serien-Adaption des Bestseller „Der Report der Magd“. Im Interview spricht Hauptdarstellerin Elisabeth Moss über „The Handsmaid’s Tale“, ihre Angst vor der Story und die Gleichberechtigung von Frauen.

Das Amerika der Zukunft sieht nicht besonders einladend aus. Nukleare Katastrophen haben Menschen steril gemacht. Ein Staatsstreich führt zur Ermordung des Präsidenten und diverser Mitglieder des Kongresses. Die Verfassung wird ausser Kraft gesetzt. Die Armee ruft den Notstand aus…

In diesem Szenario spielt die Serien-Adaption – erste Staffel ab dem 26. April beim Streaming-Dienst Hulu – des Margaret-Atwood- Bestsellers „Der Report der Magd“, in dem Elisabeth Moss (34, „Mad Men“) Desfred spielt. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt. Eine Geschichte, in der es die einzige Aufgabe und Plicht der Frauen ist, Kinder zu gebären.

Im Gespräch mit der SpotOn-Redaktion gab Moss zu, dass ihr die Story „schon ein bisschen Angst gemacht“ habe, auch weil viele Themen, die im ‚Report der Magd‘ thematisiert würden, „uns in verschiedenen Facetten schon heute im wirklichen Leben“ begegneten: „Sei es das Recht auf Reproduktion, die Problematik der abnehmenden Fruchtbarkeit in der Welt, oder ein dubioser Virus, der die Runde macht. Da fragst du dich natürlich schon, ob das Buch unserer Realität nur ein paar Schritte voraus ist.“

Frauen nicht gleichberechtigt?

Auf die Frage, ob es leichter sei, einen Charakter zu spielen, der in der Vergangenheit lebte oder einen, der in einer utopischen Zukunft spielt, sagte Moss: „Ich unterteile Rollen nicht wirklich nach Zeitperioden. Menschen sind Menschen. Die Gefühle, die Probleme und Gedanken, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen, verändern sich vielleicht, aber das Prinzip bleibt immer das gleiche. Wir fragen uns, wie wir eine Lösung finden können.“

Ebenfalls interessant findet Moss die Tatsache, dass es eigentlich egal sei, „ob dein Charakter wie in ‚Mad Men‘ in den 1960er Jahren spielt oder in der nahen Zukunft, jedes Mal muss ich Fragen nach den besonderen Herausforderungen für Frauen in unserer Gesellschaft beantworten“, so Moss.

Die Schauspielerin weiter: „Warum ist das noch immer so. Sollten wir als Gesellschaft nicht längst diese Hürde genommen haben. Sollten Frauen nicht längst auf derselben Stufe wie ihre männlichen Kollegen stehen? – Ich denke schon, oder?“ Die traurige Tatsache sei jedoch: „Frauen sind noch immer nicht wirklich gleichberechtigt.“

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